Inzwischen habe ich seit dem letzten Wechsel der beiden Kettenblätter mit 2 Ketten knapp 7000km abgespult. Jetzt, nach dem Aufziehen einer neuen Kette, geht das Ganze wieder von neuem los. Die selben üblen Laufgeräusche beim Benutzen des kleinen Kettenblatt.
Die Ketten waren immer gut gepflegt, absolut leise gelaufen. Längung der Ketten jeweils unter 0,3%
Ein Bild vom Kettenblatt ist beigefügt. Was ist davon zu halten? Schaut doch nicht so übel aus?
Grat am Blatt scheint nicht vorhanden zu sein.
Bin immer davon ausgegangen, wenn die Kette in Ordnung ist, dann besteht auch keine Gefahr für Kassette und Kettenblätter. Ist das eine Fehlannahme?
Kann mich jetzt hier auch einreihen. Aufgrund von leicht erhöhten Antriebsgeräuschen habe ich zunächst bei meiner Force
AXS-Schaltung die Red-Kette und dann auch die Kassette getauscht. Aus Sicht der Park-Tool Lehre war jedoch alles in Ordnung, kein Verschleiss (<0.5 % Kettenlängung) erkennbar...
Die Zahnflanken der Ritzelpakete und Kettenblätter verschleissen generell sobald die Kette einhakt und die (Teil-) Last übernommen wird. Die Kette richtet sich mechanisch an der Zahnflanke aus und trägt Material ab. Ist die Kette etwas gelängt (Verschleiss der Kettenröllchen/-bolzen durch Umschlingungsbewegungen), ist der Effekt noch stärker.
Für mich ein Zeichen, dass die
SRAM Ritzel/Kettenblätter im Vergleich zur Kette "weicher" sind. Das Konzept scheint zu sein, dass die Kette keine oder kaum eine Längung erfährt, der Antriebsstrang jedoch inzwischen entsprechend verschleisst. Die Flattop-Ketten sind speziell auf die
SRAM-Gruppen abgestimmt (anderer Kettengliedabstand), andere Ketten passen mechanisch nicht wirklich gut in die Zahnflanken.
Es scheint konzeptionnell gewollt zu sein, dass das Ende des Antriebs-Lifecycles (Kassette / Kettenblätter) durch eine eindeutige Längung der Kette angezeigt wird (0.5%) und dann entsprechend alles getauscht werden muss (Kette, Kassettenpaket, Kettenblätter)
Bei
Shimano hat man es anscheinend so designed, dass die Kette das "schwächste Glied" ist. Man kann mit Hilfe einer Lehre die Kettenlängung erfassen und entsprechend zeitig die Kette tauschen. Die Daumenregel für den Normalbetrieb "Kassettentausch nach der dritten Kette bei ca. 0.5%-0.7% Längung" passt zumindest auch bei meinen
Shimano-Schaltungen und meinem Verwendungsprofil.
Shimano Kassettenritzel können zudem einzeln ersetzt werden, was relativ kostengünstig ist und die Komplettrevision des Antriebs noch etwas hinauszögert.
Ich bestelle dann mal ein neues kleines Kettenblatt für meine Force
AXS-Gruppe und update meine
SRAM-Erfahrungsliste um einen weiteren Punkt.
