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STVO und Bahnrad / Fixie

... Ich finde es bei der Angelegenheit halt nur ungut, dass es keine klare Rechtssprechung gibt. Ich bin ungern der Laune bzw Willkür eines Ordnungshüters ausgeliefert. ...
Ich kann Dich verstehen, dass Du dieser Laune oder Willkür der Ordnungshüter nicht ausgesetzt werden möchtest. Aber die Rechtslage ist doch klar, 2 Bremsen, Licht...Vielmehr ist eher eine Inkonsequenz der Ordnungshüter zu beobachten.
Im Falle einer Beschlagnahmung musst du vor Ort widersprechen. Es muss so auch aufgenommen werden, ansonsten siehst du das Rad nicht wieder.
 
Ich bin ungern der Laune bzw Willkür eines Ordnungshüters ausgeliefert.
Tja eigentlich gibt es da ja so Grundsätze in unserer Rechtssprechung, die dich genau davor schützen sollten. Der Ordnungshüter darf halt nur das bestrafen bzw. nicht bestrafen, was ein Gericht mal so entschieden hat. In diesem föderalen Rechtssystem kann aber zumindest eine Weile lang jedes popelige Landgericht ja sein eigenes Süppchen kochen, bis das mal jemand zum Bundesgerichtshof oder so durchklagt...

Hier mal ein Thread ausm Fahrradkurier-Forum, da gibts auch einen Link zum Gerichtsentscheid aus Berlin.

Oftmals wird warscheinlich auch "Radrowdytum" mit einer bestimmten Personen/Fahrrädergruppe verbunden.
Rasterfahndung ("Der sieht aus, als würde er Dope verkaufen/bei roten Ampel drüberfahren/Leute umlegen/Raubkopieren/ist ein Migrant") ist zum Glück illegal. Wenn euch also die Grünen/Blauen ausm Verkehr ziehen, lasst euch nicht dumm vollquatschen oder Einschüchtern, ohne konkreten Tatverdacht dürfen die eh nichts außer euren Ausweis kontrollieren. Gibt massig youtube-Videos dazu mit den einzelnen Paragraphen zum Aufschreiben usw.
Ein konkreter Tatverdacht ist übrigens nicht mal, gerötete Augen zu haben, falls das hier für wen relevant sein sollte :D
 
...is' doch 'ne Philosophie-Frage...was interessieren mich Gesetze, wenn ich 'n brakeless Fixie fahre. Ich bin doch mir am nächsten, wenn ich das mache...also verantworte ich das, was ich tue...
Grüße
 
...is' doch 'ne Philosophie-Frage...was interessieren mich Gesetze, wenn ich 'n brakeless Fixie fahre. Ich bin doch mir am nächsten, wenn ich das mache...also verantworte ich das, was ich tue...
Grüße

Ich gehe einmal davon aus, daß dieser Beitrag ironisch gemeint war :)
Dem "brakeless Fixie-Fahrer" mögen Gesetze nicht interessieren und er mag sich selbst der Nächste sein - aber kann er das verantworten, wenn er einen Unfall verursacht und das Opfer bleibende Schäden davonträgt, deren Behandlung über Jahre hinaus Hunderttausende kosten können?
Das ist gewissen- und verantwortungslos!

Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde: "brakeless-Fixies" gehören sofort eingezogen und deren Fahrer bestraft!
 
Hallo,
ich fahre jetzt mittlerweile bestimmt 2 Jahre brakeless fixie (eine Zeit lang auch bissel als Kurrier) . Der Bremsweg ist deutlich länger, dass gibt es nicht wegzudisskutieren. Jedoch hat sich mein Fahrstill durch die nicht vorhandene Bremse deutlich verändert. Du fährst 10x vorrausschaunder scannst die ganze Zeit die Straße ab (was macht die Frau da vorne mit dem Kinderwagen, biegt der Autofahrer ab, könnte die Tür aufgehen etc.). Ich kann nicht so schnell anhalten das ist richtig, aber meine Fahrweise ist deutlich defensiver, als wenn ich mit Bremse fahre. Wenn Fußgänger in der nähe sind, fahre ich immer so, dass ich im Notfall noch anhalten kann. Wenn ich im Verkehr mitschwimme, dann lass ich es schon ordentlich krachen, irgendwie kickt mich das total :-)

Ich muss Waltzing Matilda grundsäzlich bei allem recht geben, jedoch würde ich nicht von mir sagen, dass ich gewissens- und verantwortungslos bin. Wie gesagt, ich fahre ja, wenn Gefährdungpotenzial für andere gegegeben ist, deutlich defensiver. Nichtsdestotrotz habe ich mich entschieden, eine Bahngabel von mir zu opfern und mit einem Loch zu versehen.
 
Es wird sicherlich Zeitgenossen geben, die ein Rad oder auch anderes Fahrzeug, welches nicht der STVO entspricht, entsprechend angepaßt fahren und sich letztlich sicherer im Verkehr bewegen als mancher mit vorschriftsmäßiger Ausstattung.
Daran zweifle ich nicht.
Aber es ist doch irgendwie so, als wenn ein Autofahrer, an dessen Fahrzeug beide vorderen Bremsen nicht funktionieren, diese nicht instand setzen läßt mit der Begründung, er fahre innerorts eh nur 30, außerorts nur 50 und auf Autobahnen nur mit Mindestgeschwindigkeit 60.
Er mag auch wirklich so fahren und auch sehr umsichtig, aber dennoch kann es vorkommen, daß er aus Unachtsamkeit zu spät bremst, der längere Bremsweg der Hinterradachse nicht ausreicht und ein Mensch zu Schaden kommt.
Was dann?
Was, wenn er - wodurch auch immer - bei einer Verkehrskontrolle auffällt?
Das Fahrzeug dürfte nicht mehr bewegt werden, der Fahrer/Halter dürfte, da er wissentlich mit defekter Bremsanlage fuhr und den Verkehr gefährdet hat, bestraft werden.
Was würdet Ihr tun, wenn Ihr Opfer wäret?

Sicher fährt keiner von uns völlig gesetzeskonform, aber gerade die Bremsen sind wohl eine der sicherheitstechnisch wichtigsten Einrichtungen bei Fahrzeugen.
Unverständlich ist mir auch, was gegen Bremsen an einem Rad spricht, auch wenn es ein Fixie ist.
Nur die Optik?
Weil ein Fixie dann kein echtes Fixie mehr ist?
Und Bahnräder sind schließlich für die Bahn gedacht, nicht für den Straßenverkehr.

Was wäre, wenn Bahnräder einen Freilauf hätten? Würde man dann auch noch ohne Bremse damit auf die Straße? Gebremst wird mit dem Schuhabsatz?

Vielleicht bin ich ja zu beschränkt, um das nachvollziehen zu können, aber in Deutschland kann nunmal nicht jeder machen, was er will. Und das finde ich ganz gut so.
 
Völlig unabhängig davon, was man in Deutschland kann oder nicht kann:

Ich hatte auf dem Fixie bisher einen Unfall und einen Beinahe-Unfall. Letzterer hätte durchaus letal ausgehen können. Beide Male nahmen mir Autofahrer dreist und mit Vollgas die Vorfahrt.
Beim Beinahe-Unfall blieb es, weil ich zwischenzeitlich eine Vorderradbremse montiert hatte, die ich bei der Gelegenheit zum ersten Mal benutzte.
Meine körperliche Unversehrtheit ist mir wichtiger als die meiner Bahngabel. Zumal die Gabel den Unfall sicher auch nicht unversehrt überstanden hätte. Wer das anders sieht, ist nicht gewissen- oder verantwortungslos, sondern, mit Verlaub, ein Idiot.
 
Da gebe ich dir recht! aber vielleicht ist es ja genau diese Gefahr, die manche Menschen brauchen, um sich zu spüren. So könntest du nämlich gegen jede Sportart etc. argumentieren, die ein gewisses Risiko birgt.
 
vielleicht ist es ja genau diese Gefahr, die manche Menschen brauchen, um sich zu spüren.

Wer einen Nervenkitzel braucht, um sich zu spüren, sollte im Fledermauskostüm von Felsen springen, bei Schneeschmelze im Unterengadin baden oder Motorsport auf der Rennstrecke betreiben.

Für die Suche nach der "Spürung" im öffentlichen Verkehr wird man wohl kaum Verständnis ernten.
 
Da gebe ich dir recht! aber vielleicht ist es ja genau diese Gefahr, die manche Menschen brauchen, um sich zu spüren. So könntest du nämlich gegen jede Sportart etc. argumentieren, die ein gewisses Risiko birgt.

Wenn ich ein Risiko eingehe, will ich das kalkulieren können. Wenn ich mir auf dem BMX-Rad bei einem missglückten Backflip das Genick breche, ist das eine Sache.
Wenn ich aber durch Dummheit und Ignoranz anderer -mit der man immer rechnen muss- zu Tode komme, obwohl ein einfaches Bauteil wie eine Bremse mich mit hoher Wahrscheinlichkeit davor hätte schützen können, ist das dumm.
Backflips macht man ja auch nicht ohne Helm.
 
Executive und Judikative in Deutschland sind bei der Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten nicht pingelig.
In der Regel werden Radfahrer doch kaum noch angehalten, da der Arbeitsalltag der Polizei mehr als ausgefüllt ist.
Seltsamerweise sind die, die die Ordnungshüter mit Tiernamen umschreiben, immer die ersten, die sie rufen, wenn es kneift...

Anhang anzeigen 69335

Genau so sieht es aus....die Kontrolldichte ist dermaßen gering, dass man sich praktisch keine Gedanken machen muss. Es gibt gelegentlich Massenkontrollen, meist im Frühjahr und im Herbst und das war es dann auch schon.

Was die Unfallsache angeht...ich hab es aus eigener Erfahrung erlebt, mit dem Fixed und ner Vorderradbremse...ich wurde klassisch gedoort. Die Polizei hat es nicht interessiert, wie mein Rad beschaffen ist und sie hatten genug Zeit zur Begutachtung, da sie so freundlich waren, es mir ins Krankenhaus zu bringen. Die gegnerische Versicherung hat es auch nicht interessiert, war vermutlich froh, über jede Schraube, die nicht dran war und ich somit nicht in Rechnung stellen konnte.

Letztendlich ist es doch so, wenn man sein Rad sicher durch den Verkehr bringt, in der Dunkelheit 'n Bisschen was blinkt und man keine Omas auf dem Gehweg erschreckt, interessiert sich keine Sau dafür. Ab und an sehe ich aber so den ein oder anderen gefixten Kollegen, der sein ach so tolles Bike ohne Bremsen und ohne jegliche Pedalbindung durch den Verkehr schaukelt und er eindeutig erkennen lässt, dass er eigentlich nicht wirklich weiß, was er da macht. Diesen Typen würde ich die Bikes am liebsten in den A**** schieben, denn genau diese Typen sind es, die für Negativschlagzeilen sorgen.
 
...und wenn man eine VR Bremse dran macht, dann machts doch auch keinen Unterschied, ob man dann noch ne HR Bremse dran macht. Hebel und Bremskörper werden i.d.R. eh im Paar verkauft und hinterlassen nur ein sehr kleines Loch in der Geldbörse.

Dann spart man sich das lästige Argumentieren und Lamentieren mit den Grünen.
 
Gut war ja auch der Typ vor einiger Zeit morgens in Mitte, der hatte sich (wutschnaubend wohl) Bremsen an sein hübsches Fixie montiert und einen Pulk von Radlern im Berufsverkehr gehörig aufgemischt, indem er mehrfach versuchte, auch geringfügige Verzögerungen durch - total cooles - ansatzloses Skidden zu bewerkstelligen. Gut, dass die anderen aufgepasst haben!

Wenn das schief gegangen wäre, ich glaub, der wäre von den Mitradlern aber dermaßen verbeult worden ;) Dann hätte ich ihm zuliebe wohl die Rennleitung rufen müssen :(

Gruß, svenski.
 
...und wenn man eine VR Bremse dran macht, dann machts doch auch keinen Unterschied, ob man dann noch ne HR Bremse dran macht. Hebel und Bremskörper werden i.d.R. eh im Paar verkauft und hinterlassen nur ein sehr kleines Loch in der Geldbörse.

Dann spart man sich das lästige Argumentieren und Lamentieren mit den Grünen.

Genau, dann kann ich gleich noch ne Schaltung montieren, mir was schickes Papageienfarbenes anziehen und meine Eier bei Stadler für nen Carbonrahmen in Zahlung geben....und am Wochenende bewundere ich im TV die EPO-Helden auf irgendeiner italienischen Landstraße....:cool:
 
Genau, dann kann ich gleich noch ne Schaltung montieren, mir was schickes Papageienfarbenes anziehen und meine Eier bei Stadler für nen Carbonrahmen in Zahlung geben....und am Wochenende bewundere ich im TV die EPO-Helden auf irgendeiner italienischen Landstraße....:cool:
Das liest sich so, als wäre für Dich das Fixie-Fahren eine Art Männlichkeits-Sache. ;)
 
Ob die Fixies eine viel längere Halbwertszeit haben werden als die Bonanza-Räder?
Die Fixie-Manie hat IMHO starke Mode-Aspekte:
So wie bei den Halbarsch-Schlabberhosen der Rapper wurde ein Bug zum Feature gemacht: Den Knackies nimmt man im Knast die Gürtel weg, die Bikemessenger fahren ohne Schaltung, weil sie die sonst von genervten Fußgängern oder Kollegen krummgetreten bekommen und weil sie zu schlecht bezahlt werden, um sich Ersatz zu kaufen.
Man nimmt funktionale Einschränkungen hin und verklärt diese als authentisch, bewusstseinserweiternd, rebellisch oder ironisch.
Sicherheitsrelevante Bauteile werden weggelassen und die dadurch erhöhte Selbstgefährdung in Männlichkeit umgedeutet.

Ist vielleicht eine Alterfrage. Vor 30 Jahren habe ich bei meinem Honda Civic ab und zu den Luftfilter abgeschraubt und mich am Geröchel beim Gasgeben gefreut.
Was dem einen der Kolbenfresser, ist dem anderen die Arthrose. :D
 

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