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Angst vor dem eigenen Selbst?!

Pompööös

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Hallo liebe Mitsportlerinnen und Mitsportler,

ich hätte da als ziemlicher Frischling (nicht bezüglich Alter, sondern hinsichtlich der Erfahrungswerte) mal eine Frage. Letzten Spätsommer war ich wohl in recht guter Verfassung (man könnte es auch Topform nennen), ich hab da auf meiner Hausstrecke teilweise recht beachtliche PBs auf Segmenten hingelegt und bin teilweise auch in die Top10 gekommen von hunderten oder gar über tausend Teilnehmern.

Im Winter hab ich versucht, was ich kann, aber gemerkt, dass ich mich immer weiter von dieser - auf mich selbst bezogen - guten Form entferne. Inzwischen fahre ich nach mehrwöchiger Krankheitspause kaum noch und jetzt fühlt es sich momentan so an, als müsse ich gegen ein übermächtiges Selbst antreten. Irgendwie glaub ich gerade nicht daran, da wieder hinzukommen, wo ich noch vor wenigen Monaten war und das evtl. sogar zu übertreffen. Ich fühle mich ziemlich hilflos.

Kennt ihr dieses Gefühl und hättet ihr ggf. Tipps, was man tun kann, um sich da nicht selbst zu sehr zum Endgegner zu machen? Danke vorab! 😌
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Teutone

Hilfreich
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Harald, bist du's??? 😍

Natürlich kenn ich das beschriebene Gefühl. Gibt halt Phasen, in denen man besser drauf ist als in anderen. Hängt ja auch vom Alter und sonstigen Lebensumständen ab. Solange man mit Radsport nicht sein Geld verdienen muss, kann man da ja ganz entspannt sein, oder? ;)
 
Konzentriere dich darauf, die Freude am Sport zurückzugewinnen und dich nicht mit anderen zu vergleichen. Sport sollte vor allem Spaß machen – wenn du dich auf das konzentrierst, was dir Freude bereitet, bleibt die Motivation erhalten. Vergleiche mit anderen oder deinem früheren Ich können schnell frustrieren, besonders nach einer Pause oder Krankheit. Jeder hat sein eigenes Tempo, und das ist okay.

Man achtet auf Social Media, oder auch hier im Forum, viel zu sehr auf die ganzen Erfolgsberichte, wie toll irgendwelche Trainings anschlagen, wie jemand abgenommen, oder Schnitte oder Events absolviert hat. Viele, nein, eigentlich fast jeder, fällt nach solchen Powerphasen, strukturiertem, peakenden Training früher oder später in ein Loch, weil sich dieses Niveau eben nicht dauerhaft mal eben halten lässt, und der Weg nach (noch weiter) oben dann jedes Mal psychisch beschwerlicher wird. Darüber wird aber nicht gern geredet. Man muss sich auch seiner eigenen Grenzen bewusst werden, und seinen Körper für das lieben, was er kann.. oder auch schonmal geleistet hat. Das kommt schon wieder, keine Bange.

Überlege also, ob du dich nicht lieber auf deinen eigenen Weg konzentrieren solltest und kleine Fortschritte feierst. Setze dir keine strengen Ziele, sondern genieße den Prozess. Achte darauf, was dir gut tut, und sei stolz auf jede Einheit, die du absolvierst.

Langfristig wirst du so nicht nur entspannter, sondern auch nachhaltiger dranbleiben. Die Form kommt dann fast von alleine, wenn du mit Freude und ohne Druck trainierst.
 
Konzentriere dich darauf, die Freude am Sport zurückzugewinnen und dich nicht mit anderen zu vergleichen. Sport sollte vor allem Spaß machen – wenn du dich auf das konzentrierst, was dir Freude bereitet, bleibt die Motivation erhalten. Vergleiche mit anderen oder deinem früheren Ich können schnell frustrieren, besonders nach einer Pause oder Krankheit. Jeder hat sein eigenes Tempo, und das ist okay.

Man achtet auf Social Media, oder auch hier im Forum, viel zu sehr auf die ganzen Erfolgsberichte, wie toll irgendwelche Trainings anschlagen, wie jemand abgenommen, oder Schnitte oder Events absolviert hat. Viele, nein, eigentlich fast jeder, fällt nach solchen Powerphasen, strukturiertem, peakenden Training früher oder später in ein Loch, weil sich dieses Niveau eben nicht dauerhaft mal eben halten lässt, und der Weg nach (noch weiter) oben dann jedes Mal psychisch beschwerlicher wird. Darüber wird aber nicht gern geredet. Man muss sich auch seiner eigenen Grenzen bewusst werden, und seinen Körper für das lieben, was er kann.. oder auch schonmal geleistet hat. Das kommt schon wieder, keine Bange.

Überlege also, ob du dich nicht lieber auf deinen eigenen Weg konzentrieren solltest und kleine Fortschritte feierst. Setze dir keine strengen Ziele, sondern genieße den Prozess. Achte darauf, was dir gut tut, und sei stolz auf jede Einheit, die du absolvierst.

Langfristig wirst du so nicht nur entspannter, sondern auch nachhaltiger dranbleiben. Die Form kommt dann fast von alleine, wenn du mit Freude und ohne Druck trainierst.

Das motiviert ungemein - ich werde jetzt vorerst bei Strava die Segmente aus den Favoriten nehmen und einfach mal wieder das Fahren selbst zelebrieren. Es wird höchste Zeit! :daumen:
 
Hmm.. Ich wünsche dir,dass du die Liebe zu dem Prozess des kontinuierlich besserwerdens innerhalb einer Saison und des dafür Arbeitens für dich entdeckst.
Sonst müsste man ja mit 32 aufhören 😉.
Ich schaffe es irgendwie mich Jahr zu Jahr wieder der Illusion hinzugeben,dass es dieses Jahr mit der kleinen Veränderung xy im Training zu 30W an der schwelle bei 5kg reichen wird.Ist natürlich nie der Fall,aber mich macht es zufrieden von Woche zu Woche besser zu werden,egal was vor 10 Jahren ging.
Ich habe seit 2011 mehrfach an meinem Lieblingsevent (Etappenrennen in den franz. Alpen) teilgenommen und dabei festgestellt,dass der Kampf um Platz 20 mit gleichermaßen weniger Watt am Berg mir 100% genauso viel Spaß macht wie der Kampf um Top 15 oder Top 10.Und ich extrapoliere jetzt mal dass das für Top 300 oä genauso gilt.Bin vielleicht (oder ganz sicher 🙈😉) kein Gewinnertyp,aber sei es drum:
Lerne den Prozess zu lieben,,nicht das Ergebnis!
 
Hallo liebe Mitsportlerinnen und Mitsportler,

ich hätte da als ziemlicher Frischling (nicht bezüglich Alter, sondern hinsichtlich der Erfahrungswerte) mal eine Frage. Letzten Spätsommer war ich wohl in recht guter Verfassung (man könnte es auch Topform nennen), ich hab da auf meiner Hausstrecke teilweise recht beachtliche PBs auf Segmenten hingelegt und bin teilweise auch in die Top10 gekommen von hunderten oder gar über tausend Teilnehmern.

Im Winter hab ich versucht, was ich kann, aber gemerkt, dass ich mich immer weiter von dieser - auf mich selbst bezogen - guten Form entferne. Inzwischen fahre ich nach mehrwöchiger Krankheitspause kaum noch und jetzt fühlt es sich momentan so an, als müsse ich gegen ein übermächtiges Selbst antreten. Irgendwie glaub ich gerade nicht daran, da wieder hinzukommen, wo ich noch vor wenigen Monaten war und das evtl. sogar zu übertreffen. Ich fühle mich ziemlich hilflos.

Kennt ihr dieses Gefühl und hättet ihr ggf. Tipps, was man tun kann, um sich da nicht selbst zu sehr zum Endgegner zu machen? Danke vorab! 😌
Am besten geht es als Freizeitradler, wenn man sich weder mit sich selbst noch mit andern vergleicht. Was letztes Jahr war ist vorbei, was dieses Jahr kommt weiss keiner und was andere leisten ist eh egal. Geniesse einfach den Moment, egal wie weit/lange und mit welcher Geschwindigkeit/Leistung/Rundenzeit du unterwegs bist und mach dich nicht verrückt.

Und statt die Segmente bei Strava nur aus den Favoriten zu nehmen empfehle ich dir, Strava sowie alle Social-Media Apps zu deinstallieren. Dann kannst du die neu gewonnenen Freiheit ganz ohne Druck einfach nur geniessen und hast erst noch jede Menge zusätzliche Freizeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor 12-13 Jahren bin ich auf einer 90er bis 100er flachen Runde alleine einen Schnitt von 37-38km/h gefahren, jetzt auf der identischen Runde sind es 30-31km/h. Ist halt so 🤷‍♀️.

Und was auch korrekt ist, im Winter ist man ca. 1 bis 2 km/h langsamer.

Viel wichtiger ist, man hat Spaß am Radfahren und auch diese Erkenntnis setzte bei mir später ein.
 

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Und statt die Segmente bei Strava nur aus den Favoriten zu nehmen empfehle ich dir, Strava sowie alle Social-Media Apps zu deinstallieren.
Oder man nutzt Strava einfach anders, indem man es z.B. mit Veloviewer und/oder Wandrer koppelt und so den Fokus aufs Entdecken neuer Wege und Ecken verlegt.
 
In der taz ist gestern der passende Artikel dazu erschienen: Sportsucht bei Strava - Schneller, weiter, krasser

Respekt was andere können und leisten. Mir ist es aber egal was andere denken was ich leiste oder eben nicht. Da bin ich mit mir und meiner Komfortzone sehr glücklich. :D

Ich hab auch einen sehr sehr guten Freund: HM in 1:30, dann 1:28, dann 1:26, bevor ich 40 werde ganz ganz dringend die 10 unter 40min... Immer gestresst und genervt. Nein danke. Rennradfahren können wir nicht zusammen weil 70km mit 25er Schnitt das bringt ihm nix... Da geht halt irgendwann das soziale, auch wenn es eine Einzelsportart ist, ganz verloren.
 
Da geht halt irgendwann das soziale, auch wenn es eine Einzelsportart ist, ganz verloren.

Kann aber auch umgekehrt sein. Um in der Gruppe, mit der ich seit Jahren unterwegs bin, mitfahren zu können muss ich ein bestimmtes Level erreichen/ halten. Es stresst mich aber nicht und kommt von alleine wenn ich dreimal die Woche fahre.
 
Kann aber auch umgekehrt sein. Um in der Gruppe, mit der ich seit Jahren unterwegs bin, mitfahren zu können muss ich ein bestimmtes Level erreichen/ halten. Es stresst mich aber nicht und kommt von alleine wenn ich dreimal die Woche fahre.
Wieso ist diese Gruppe aber nicht bereit mal einen Gang runterzuschalten und dich mitzunehmen? Das ist doch die Frage. Wieso ist mein Freund nicht dazu bereit von zig Fahrten im Jahr einmal zu sagen: lass uns das heute mal zusammen im Elsass machen.

Ich werde ihn leistungstechnisch, sofern ich das wollte, nicht in den nächsten Jahren einholen können.

Leistung schön und gut, aber das gemeinsame miteinander sollte im Vordergrund stehen und dann schraube ich mein Ego mal zurück.
 
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