AW: Tour de France 2008
Was bist denn Du für einer?
Vielleicht ist es bei Dir ja noch nicht angekommen, dass man in Spanien einen verhältnismässig laxen Umgang mit dem Thema Doping pflegt.
Vielleicht sind Dir ja heuer auch Schlagworte wie Beltran, Dueñas oder Saunier Duval entgangen. Drei Dopingfälle bisher bei der Tour, ausgelöst durch zwei Spanier und ein spanisches Team. So ein Zufall aber auch...
Falls Du Nachholbedarf zu dem Thema hast, empfehl ich Dir z.B. mal den
Artikel hier. Zitat:
"Spanien ist die Drehscheibe des europäischen Dopings - in jeder Sportart".
Noch eins gefällig? Bitte:
"Spanien ist ein schwarzes Loch im Anti-Doping-Kampf. An dem Tag, an dem in Spanien endlich angefangen wird, gegen Doping mit derselben Ernsthaftigkeit vorzugehen, wie andere Länder es tun, wird zweifellos ein großer Schritt im Kampf gegen das Doping gemacht."
Hier nochmal ein treffender Artikel:
Spanien und seine Haltung zum Anti-Doping. Von der Art findest Du bei Bedarf noch weit mehr...
Ich hab übrigens nicht Sastre des Dopens bezichtigt, aber spätestens der Herr Ricco (für welches Team fuhr der gleich nochmal?) hat bewiesen, dass solchen spielerischen Leistungen am Berg generell zu misstrauen ist. Falls Du's nicht tust, bist du -sorry- blauäugig.
Und der Vergleich mit Deinem Kollegen war ja sensationell :spinner:
@Oceansize - ganz ruhig, erst mal tief durchatmen.:dope:
Du teilst gerne aus, scheinst aber nur sehr ungerne etwas einstecken zu können. Wenn du dir meine Einträge mal ansiehst, werden die einige Dinge sehr schnell auffallen.
1. Ich bin gegen Doping. Allerdings hasse ich es, wenn auch hier im Forum sich einige Leute auf den Radsport konzentrieren und andere Sportarten nicht berücksichtigen. Ich hasse es deshalb, weil ich teilweise dadurch auch Radsportler verteitige, die es nicht verdienen.
Ich finde in allen Sportarten sollen identische Kontrollen mit gleichen Strafen durchgeführt werden. Bis dahin werde ich Doping weiter kritisieren
aber auch beachten, dass in anderen Verbänden mit dem Thema viel laxer umgegangen wird als im Radsport.
2. Einige Äußerungen kann ich nur mit Sarkasmus begegnen. Einfach weil ich es lustig finde was teilweise gschrieben wird. Ohne sich richtig zu informieren, wird erst einmal drauflos geschrieben und die Schlagworte aus den Medien wiedergegeben. Das finde ich traurig.
So, das war bisher noch keine Antwort zu dir, das kommt jetzt erst.
Da hagelt es schon Widersprüche. Zum einen gibst du in anderen Einträgen hier an, Sastre hätte es aufgrund seiner Fahrweise weniger verdient als Evens, da er bisher nicht genug gezeit hat. Mir schreibst du dann, dass solchen Leistungen am Berg zu mißtrauen ist. Erkläre mir doch bitte die Aussage. Was sollte Sastre denn machen, um von dir eine gute Note zu bekommen? Aufhören?
Wenn ich mich viele Tage zurückhalte, nicht angreife und dadurch schone, bin ich dadurch nicht eher in der Lage, einmal richtig anzugreifen und meine Gegner abzuhängen wenn keiner reagiert? Die anderen haben in den letzten Tagen auch mehr geleistet, Sastre war der Trumpf für diese Situation. Er hat eher noch zuwenig rausgeholt, immerhin haben die Schleck-Brüder viel Unruhe in die Gruppe hinter Sastre gebracht und dadurch seinen Vostoß unterstützt. Taktisch das beste was CSC machen konnte. Eine spielerische Leistung von Sastre war das nicht. Er konnte sein Tempo fahren, was bei den Verfolgern nicht möglich war. Dadurch kam auch Menchov wieder an die Gruppe heran.
Übrigens wurde Evans in seiner Karriere nicht weniger mit Doping in Verbindung gebracht als Sastre. Gerade in den ersten beiden Jahren nach Telekom, als er und Botero auf einmal wieder Top-Leistungen brachten, obwohl sie bei Telekom eher schlecht gefahren sind.
Ich stimme zu, dass Spanien ein großes Problem hat, was die Einstellung zum Doping angeht, nur sie haben es in allen Sportarten.
In den deutschen Medien wird der Radsport zerpflückt, während es in anderen Sportarten nicht so eng genommen wird. Siehe Eishockey, Fußball und immer noch Biathlon. Wenn ein Aldag als sportlicher Leiter kritisiert wird, dann muss das auch für einen Trainer in der Fußball-Bundesliga gelten, der beim Dopen erwischt wurde. Wenn ein Team direkt ein Doping-Team ist, weil Fahrer erwischt wurden, dann gilt das auch für eine Mannschaft in einer Sportart, die zu den populären in Deutschland gehört.
Deutschland geht nicht gegen Doping vor, sondern gegen Doping im Radsport.
Immer wieder lese ich, dass andere Länder nicht so hinter Doping her sind wie die Deutschen. Es bin überzeugt, dass es in vielen Ländern Labore und Kliniken gibt, die Doping aus Profitgier unterstützen.
Aufgefallen sind sie aber bisher nur in Spanien, Deutschland (und Österreich?) Dann müsste also in Deutschland mehr gedopt werden als in Italien? Das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Ich habe nun mal etwas gegen Rufmord bevor Tatsachen die Thesen unterstützen. Ich bin überzeugt davon dass nicht alle Polen stehlen, dass nicht alle Blondinen dumm sind und nicht alle Spanier dopen. Auch wenn es alles etwas einfacher machen würde.
Habe ich bei den Zuschauern oder bei meinem Arbeitskollegen von Doping geschrieben? Wohl genau so wenig wie du bei Sastre. Was ich auch sehr lustig finde ist "zwei Spanier und ein spanisches Team"
Das spanische Team bei der Tour war ein großes Risiko, ich bin sehr froh, dass dieses Team aufgelöst wird. Aber ich kann nicht alle Spanier pauschal veruteilen. Das halte ich für sehr gefährlich, immerhin wurde Deutschland im vergangenen Jahr auch nicht als ein "schwarzes Loch im Anti-Doping-Kampf" tituliert. Da war der Radsport das Übel, nicht das Land.
Wie lange beschäftigst du dich schon mit Sport, mit Radsport, mit Doping?
Hör auf mir Unkenntniss vorzuwerfen, da ziehst du den kürzeren. Ich beschäftige mich mit der Dopingproblematik seit 1985. In der Zeit habe ich viel gehört, nicht nur aus dem Radsport. Ich habe auch Zeiten erlebt, wo der Radsport sehr froh darüber war, dass es Gewichtheber und Leichtathleten gab und niemand auf den Radsport schaute.
Heute kommt die Bestrafung dafür. Ähnlich wird es hoffentlich anderen Sportarten auch mal gehen.
Ich habe in Italien, Spanien und Deutschland Leute gesehen, die Dinge genommen haben, die zuminstest fragwürdig sind. Ich war nie ein guter Fahrer, ich liebe meinen Sport und übe ihn deshalb aus. Ich fahre seit Jahrzehnten, heute etwas langsamer als früher, aber immer noch mit Beigeisterung. Ich habe einige Problemfälle kennengelernt, aber aber auch viele tolle Sportler, auch in Spanien.
Diese Leute haben es nicht verdient durch den Dreck gezogen zu werden. Wenn ich in Spanien bin packe ich richtig üble Sätze aus, wenn es um Doping geht, aber ich begehe keinen Rufmord, indem ich Leute verdächtige, die ich nicht kenne.
Ich finde es gut, dass die Dinge aufdeckt werden, dass auch die Pharma-Industrie ihren Teil dazu beiträgt. Ich schicke meine Kinder lieber zu einer Sportart in der sich langsam etwas bessert, anstatt sie zu Sportarten zu schicken wo das Problem unter den Tisch gekehrt wird. Wo zum Doping noch Wettbetrug kommt. Da weiß ich zumindest das ich vorsichtig sein muss.
So einer bin ich, das gefällt nicht jedem, doch damit kann ich leben.
Auch wenn ich dann ein "Spinner" Smily erhalte.
Ich hoffe du bist mit meiner Antwort zufrieden!