Daß TPU-
Schläuche einen besseren Pannenschutz bieten, ist vor Kurzem von einem Magazin anhand eines Durchstichtests bestätigt worden.
Haben die Kraft bis Luftverlust gemessen, Einstichtiefe bis Luftverlust oder beides?
TPU-Anbieter werben gerne mit “Kraft bis“, denn in dieser Metrik schneiden ihre Produkte aufgrund der geringen Elastizität sehr gut ab. Allerdings halte ich diese Zahl für sehr wenig Praxisrelevant: Wenn zwischen Boden und
Schlauch etwas ist das ausreichend spitz ist um überhaupt irgenwie durch den einige Größenordnungen stabileren Mantel zu kommen dann ist Kraft im Überfluss da, dann machen ein paar Labor-Newton mehr oder weniger den Kohl nicht fett. Um im Experiment überhaupt Unterschiede messen zu können wird der
Reifen (also der Mantel) großzügig
vorgebohrt.
Ich behaupte dass es
wenn der
Schlauch überlebt obwohl die erste Barriere überwunden wurde ausnahmslos immer daran liegt dass der Fremdkörper einfach nicht so
weit hineingedrückt wurde, das ist ziemlich unabhängig von der Kraft sondern liegt ggf einfach nur an den geometrischen Gegebenheiten, und irgenwie wieder herausgefluppt ist bevor er die zweite Barriere über die Zeit zermürbt.
In der Praxis liegt da Glück und Pech eng beeinander, hatte bei meinem Renner auf den ersten 1000 km drei Defekte, alle vorn, dann 7000 km gar nichts mehr. Bin nun auf TPU umgestiegen, jetzt ca. 300 km. Fühlen sich gut an.
Glück und Pech kommt natürlich noch dazu. Und wenn Butyl vor dem Umstieg 7000 gehalten hat dann sagen 300 auf TPU nur dass sie nicht völlig katastrophal schlecht sind, alles andere ist noch offen.
Was mich durchaus interessieren würde: Obiger Test hat neben dem geringeren Gewicht auch Vorteile beim Rollwiderstand festgestellt. Wenn ich mir auf Strava meine Zeiten anschaue, sehe ich kaum Unterschiede zwischen Butyl und TPU. Hat da jemand Erfahrungen?
Niemand kann einstellige Watt-Unterschiede in seinen Statistiken sehen, also jedenfalls ohne dafür eine indoor-Bahn zu mieten (auch wenn das natürlich einige glauben): um die Unterschiede zwischen Wetter, Tagesform, Verkehrssituation und so weiter ausreichend herauszumitteln müsste man über
Jahre gehen und dann ist man schon wieder in einem Bereich wo sich viel zu viele andere Variablen mitverändern. Es reicht ja schon aus wenn man den Lenker 2023 tendenziell ein wenig anders greift als 2019. Und eine Doppelblindstudie mit 10000 Teilnehmern wird natürlich auch keiner finanzieren. Nicht nur weil man das auch mit 20€ pro
Schlauch unmöglich finanzieren könnte, sondern auch weil da immer das Restrisiko mit dabei wäre dass einem nicht nur die Ergebnisse nicht gefallen (kann passieren, nicht weiter schlimm) sondern diese dann trotzdem irgenwie an die Öffentlichkeit geraten (Der absolute super-GAU, öffentlich werden dürfen natürlich nur genehme Daten!)