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Und der Nächste...

Kokain ist gleichzeitig Betäubungsmittel und Stimulanz. Anders als die meisten anderen Schmerzmittel dämpft es aber nicht die Leistungsfähigkeit, sondern betäubt Schmerzen und stimuliert den Körper gleichzeitig dazu, Reserven freizugeben, die "unbekokst" nicht abgerufen werden könnten. Das ist der eine Grund, warum Kokain eines der wenigen verbotenen Schmerzmittel ist. Der andere Grund ist, dass es darunter fällt http://www.eve-rave.net/abfahrer/download/eve-rave/int108.pdf und alle Mittel, deren Gebrauch und Besitz danach staatlicherseits unter Strafe gestellt sein muss, auch von den Sportverbänden als verbotene Substanzen geführt werden.

Und dass es im Wettkampf genommen wird, ist logisch. Wann sonst (außer er ist süchtig und braucht es immer) hilft ein Präparat, das gleichzeitig Schmerzen nimmt und stimuliert, wenn nicht im Wettkampf?

Das Dummheitsargument? Wie groß ist das Risiko erwischt zu werden, wenn jemand nicht gerade so blöd ist, ausgerechnet dann die Etappe zu gewinnen? Letztlich haben die meisten Erfolge im Kampf gegen Doping ihre Ursache darin, dass es Sportler gibt, die leichtfertig oder dumm oder beides sind.
 
Naja, Koks stimuliert und betäubt Schmerzen... Das stimmt schon; allein die Wirkdauer ist viel zu kurz, als dass es auf einer Etappe sinnvoll eingesetzt werden könnte. Er wird ja wohl kaum den Spiegel mit der Line aus dem Teamauto gereicht bekommen haben. Bleibt noch das Auftaktzeitfahren als Möglichkeit, wo er aber selbst nach nem heftigen Blizzard chancenlos gewesen wäre...
 
@Reiner_2
Die Wirkdauer beträgt intravenös eingenommen ca. 10-20 min., geschnupft ca. 20-60 min. Für eine Touretappe wohl nicht ausreichend. Dazu hat Kokain die Eigenschaft, dass die Rauschwirkung nicht konstant, sondern phasenweise verläuft.
Für Ausdauerathleten kaum geeignet.
 
… und geschluckt als Hydrochlorid 90 Minuten. Außerdem in dieser Form bei Bedarf auch unterwegs unauffällig ein- und nachwerfbar.
 
Und wenn es 10 Stunden anhalten würde, durch die nicht konstante positive (gewollte) Rauschwirkung, ist es für Ausdauerathleten zum Dopen nicht geeignet.
 
Die Argumente, "… bringt nichts" oder " … ist nicht geeignet", sind so ziemlich die einzigen, die ich im Zusammenhang mit Doping nicht gelten lasse. Was war schon alles angeblich "nicht geeignet" und wurde trotzdem in großem Stil verwendet. Clenbuterol ist für Radsportler "nicht geeignet", Aufputschmittel "bringen nichts" in Ausdauersportarten, anabole Steroide sind soagr angeblich kontraproduktiv und für Fußball "bringt" vermeintlich gar nichts irgend etwas (außer Vitaminspritzen natürlich), was wiederum gerade in diesem Forum niemand wirklich glauben will. ;)

Und probiert wird sowieso alles. Ich glaube es war Di Luca, der sich mit Kochsalzlösung "gedopt" hat, die ihm ein Betrüger als künstlichen Blutersatzstoff angedreht hatte, das angeblich aus der Entwicklungsabteilung eines Pharmakonzerns stammen sollte. Wenn der bekommen hätte, wofür er bezahlt hat, dann hätte er nicht nur nicht gewusst, ob der noch im experimentellen Stadium befindliche Wirkstoff "etwas bringt", sondern er hätte sogar nicht einmal gewusst, ob er das überlebt.

Edit: Nein, es war nicht Di Luca (klassische Freudsche Fehlleistung, bei allen Übelkeiten in diesem Bereich erst mal an den zu denken :D), sondern Daniel Frigo, und das Mittel das er nehmen wollte, war HermAssist, damals noch nicht klinisch getestet, später wurde die Entwicklung eingestellt. Grund: "bringt nichts" und hat gefährliche Nebenwirkungen.
 
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Die Wirkdauer wäre doch eigentlich nicht schlecht. Statt einem Gel (hält lt. Packungshinweisen typischerweise 20-45 Minuten vor) nimmt man halt etwas Kokain, vor einer schweren Pflastersteinserie, vorm letzten Berg etc.... Dazu kann ich mir vorstellen, dass es je nach dem in welchen Kreisen man verkehrt nicht so schwer zu beschaffen ist.
Ich wundere mich aber schon, denn es gibt doch bestimmt "bessere", schwerer nachweisbare oder effektivere Stimulanzien.
 
... oder er ist ein konservativer Mensch, der nichts von dem neumodischen EPO- und Hormonzeugs hält. Denn, selbst wenn es "nichts bringt", so ist Kokain doch immerhin ein Dopingmittel mit langer Tradition im Radsport: Pot belge, Cahors-Affaire
 
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Die Argumente, "… bringt nichts" oder " … ist nicht geeignet", sind so ziemlich die einzigen, die ich im Zusammenhang mit Doping nicht gelten lasse. ....
Bei Genußmitteln und Drogen fragt man nicht, ob es einen leistungssteigernden Nutzen hat - man nimmt es (oder nicht), weil man sich wohl fühlt, oder dies glaubt. Placebos wirken - wenn man nur fest genug glaubt :eek:

p.s.: Da muss es nicht einmal um Einnahme irgendwelcher Substanzen gehen - diese verhunzten Kettenblätter tun es auch.
 
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