Unabhängig davon ob es wahr ist oder nicht, glaube ich auch das mehr hinter der Story steckt.
Interessant finde ich aber auch eher, was bei der Sache zwischen den Zeilen steht. Der Secret Pro schreibt, dass er und andere Profis die Gerüchte schon deutlich länger kennen. Warum hat er das dann nicht schon früher mal in einem Artikel erwähnt? Was hätte er in seiner Anonymität zu befürchten? Wie konnte so etwas innerhalb des Pelotons bleiben?
Warum ist der Profi nicht erreichbar, der Ferrari und Fuglsang zusammen gesehen haben will? Anscheinend haben ja mehrere Profis der CADF gesagt von wem sie diese Gerüchte kennen. Anonym ist der also auch nicht mehr.
Wenn Fuglsang und Ferrari wirklich an Hotspots wie dem Madone trainiert haben, dürften sie sich ja nicht besonders vorm Erwischt werden gefürchtet haben. Gingen die davon aus dass die keiner verpfeifen wird?
Haben die aktuellen Profis immer noch Konsequenzen zu befürchten wenn sie bei solchen Themen den Mund aufmachen würden?
Wenn Ferrari und Fugelsan tatsächl. rund um Nizza zusammen unterwegs waren müssten sie dümmer sein, als es die Polizei erlaubt. Das Risiko des Erwischt werdens würde ja nicht allein von irgenwelchen Profis ausgehen, sondern auch von Passanten, die dort unterwegs sind. Die könnten beide schließlich auch erkennen. Zumindest für die Radsport-Öffentlichkeit sind beide Personen keineswegs unauffällig.
Wenn sie wirklich zusammenarbeiten sollten, würden sie sich dann ohne Not dem Risiko aussetzen, dort zufällig erwischt zu werden? Das scheint mir doch alles zu abstrus. Wenn ich Fugelsang wäre und wollte mit Ferrari zusammenarbeiten und mich von ihm Dopen lassen, würde ich jeden direkten Kontakt vermeiden, alles nur über Mittelsmänner abwickeln, dafür sorgen, dass es nichts Schriftliches gibt usw. usf. - ein Blick in die Praktiken des organisierten Verbrechens liefern hier ausreichend Hinweise, wie man illegale Aktiviäten verschleiert - nämlich in erster Linie, in dem man so wenig wie möglich auffällt.
Und was den angeblichen Augenzeugen angeht. Es ist für jeden der sich schon einmal mit Zeugenaussagen in Gerichtsprozessen befasst hat ein alter Hut, dass viele, wenn nicht die allermeisten Zeugen eine "sehr eigene Sicht" auf die Wahrheit haben - und das schon bei simpelsten Fragen, wie der Frage eines Autos.
In der Summe gibt es an der Geschichte bisher nix, was diese irgendwie "substanziiert". D.h. es ist alles möglich, dass überhaupt nix dran ist und jemand Fugelsang nur etwas "am Zeug flicken" will, dass es irgendeinen politischen Hintergrund in den beteiligten Organisationen gibt, dass Fugelsang manipuliert, man ihm aber direkt nichts nachgeweisen und es mit einem "medialen Testballon" versucht usw. usw. Dass Fugelsang und Ferrari "gemeinsame Ausflüge" rund um Nizza machen kann man zwar nicht völlig ausschließen, besonders wahrscheinlich ist es aber nicht gerade.