• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

unterwegs mit dem klassiker

Du hast recht. Bilder braucht man eigtl nur von dem Laden. In Zeiten vor Social Media wäre derartiges "Sozialverhalten" nicht möglich gewesen. Einmal ausgesprochene Einladungen absagen ging schon immer, irgendwie aber noch nie so leicht wie heute. Finde ich wirklich schade für eine im letzten Jahr noch so beliebte Initiative.
 

Anzeige

Re: unterwegs mit dem klassiker
Bei solchen kleinen events wird doch immer erst mal verlautet " klasse ich mach mit " u dann kommen kurzfristige Absagen
genau wie bei der Rickert Gedächnis fahrt
 
Grün grün grün sind alle Wälder
DSCF8502.JPG
DSCF8528.JPG

Phänomenaler Sonnen300er für alle grünen Klassiker
 
Was einen antreibt

Diese Frage stellt man sich womöglich nicht nur einmal im Leben, manche eher selten, andere vermutlich desöfteren. Gestern stellte ich sie mir in regelmäßigen Abständen, auch meine Compagnons konnten sich ihr nicht verwehren. Doch alles der Reihe nach...

Als mal wieder um 5 Uhr morgens der Wecker die Bestimmung übernahm, nach gerade mal 3 Stunden wohlverdientem Schlaf, kam mir besagte Frage nach Antrieb das erste Mal in den Sinn.. Sinn oder Unsinn? Aufstehen oder Liegenbleiben? Doch, was, wenn man wirklich liegenbliebe? Was würde ich verpassen? Atemberaubende Panoramen, neue Eindrücke, neue Leistungen? Oder vielleicht Enttäuschungen, Verletzungen oder gar einen Unfall, ähnlich dem Beinahesturz im letzten Brevet?
Egal, wenn man es nicht angeht, kann man es nicht herausfinden. Also los.

Das OCLV, frisch gewaschen, geschmiert und bepackt ins Auto geworfen und nach München gedüst. Die Sonne schiebt sich gerade über den Horizont, es verspricht ein heißer Tag zu werden. Diesmal hab ich die Sonnencreme, welche so herrlich nach Urlaub, Strand und Meer duftet, eingepackt, jetzt muss ich sie nur noch benutzen :D

Im Park&Ride angekommen werde ich von ein paar Leuten etwas schräg beäugt, vielleicht haben sie noch nie einen Radler gesehen? Städter halt o_O

comp1200IMG_20180421_063832.jpg



Diese Stimmung, frühmorgens durch das aufwachende München zu fahren ist schon auch ein Erlebnis der besonders schönen Art. Nur wenige Leute sind unterwegs, alles ist noch friedlich, man kommt gut voran. Auf der Theresienwiese werden heute mal zur Abwechslung Autos an den Mann gebracht, während im Hintergrund das Frühlingsfest aufgebaut wird..

comp1200IMG_20180421_065422.jpg



Mittlerweile beim gut bekannten Treffpunkt am Röcklplatz angekommen sehe ich auch schon Sebastian, mit dem ich mein erstes 200er Brevet vergangenes Jahr gefahren bin und mit dem ich heute den ganzen Tag begleiten werde. Mit dabei war sein Arbeitswegkollege Benjamin, mit 21 Jahren noch jung und nachdem er letztes Jahr aus dem Stand heraus einen 600er mit- und zu Ende gefahren hatte, war er ziemlich angefixt vom Langstreckenfahren.

comp1200IMG_20180421_075113.jpg


Die Sonne lacht schon warm auf uns herunter, dennoch lasse ich die Armlinge noch an, wir haben jedoch schon ca. 15° C.
Eine weise Entscheidung, denn als wir losfahren, diesmal nicht an der Isar entlang, sondern die Thalkirchener Straße Richtung Pullach raus, ist die Morgenkühle noch ganz schön bemerkbar.
Wir sind in der Startgruppe 2 von drei, fliegen dahin, schnell haben wir ein Durchschnittstempo von über 27 km/h erreicht, welches wir bis zur ersten Kontrolle nach knapp 70 km und 700 HM auch halten werden. Zwischendurch holten wir die erste Gruppe ein, entschieden uns aber, in der langsameren Gruppe zu bleiben.
Diesmal habe ich nur wenig Fotos von den Kontrollen gemacht, das Essen dürft ihr euch vorstellen :p

comp1200IMG_20180421_085639.jpg
comp1200IMG_20180421_095556.jpg


Und dann kam der erste Anstieg den Hohenpeißenberg hinauf, an dem ich mich verflucht hatte, die Kompaktkettenblätter zu Hause nicht gewechselt zu haben. Mit 39/28 war zwar alles möglich, aber zu welchem Preis? Manche hatten gar 34/32 am Start und quälten sich die elendigen kurzen aber heftigen Rampen hinauf und spätestens hier wünschte ich mir, mehr als nur drei Stunden Schlaf in den Muskeln zu haben.

comp1200IMG_20180421_115332.jpg


Oben angekommen war ich mir sicher, mindestens um 5 Jahre von meinem Leben gebracht worden zu sein. Mehr tot als lebendig schaffte ich es noch, die Kontrollfrage zu beantworten und mir ein alkoholfreies Weißbier zu bestellen. Die Aussicht war zwar grandios, aber ich konnte sie kaum aufnehmen. Landschaft gabs hier mehr als genug, soviel Postkartenidylle hab ich schon lange nicht mehr an einem Tag gesehen.

comp1200IMG_20180421_121459.jpg


Und spätestens hier habe ich sie mir wieder gestellt: was treibt einen an. Warum zur Hölle tut man sich das an?
 
Zuletzt bearbeitet:
Egal. Weiter gings, eine im Verhältnis zum Aufstieg sehr kurze Abfahrt hinunter ging es Richtung Wieskirche und ins Schongau und auf einmal war alles anders. Ist mir das 200er Brevet vor 2 Wochen noch dermaßen locker aus den Waden gekommen, so wurde ich hier eines beseren belehrt.
Wir hatten erst ca. 100 km in den Beinen, doch die nächsten 100 waren nur noch mit Wellen gespickt, die ein zügiges Vorankommen unterbanden und als unfairen Ausgleich einem jegliche Kraft aus den Muskeln saugte. Manche nennen es Training, ich habe mehr geschwitzt, als ich reden und somit fluchen konnte.

comp1200IMG_20180421_134014.jpg
comp1200IMG_20180421_134539.jpg
comp1200IMG_20180421_145108.jpg
comp1200IMG_20180421_145614.jpg
comp1200IMG_20180421_150221.jpg


Alle Wellen waren immer gerade so lange, dass man sie nicht mal eben mit Wiegetritt und ein paarmal kräftig reingetreten bewältigen konnte, nein, man musste ständig kurz oder auch ein längeres Stück klettern, nie konnte man genug Schwung ausnutzen und irgendwann mussten wir eine Zwischenpause einlegen, da uns allen die Kraft fehlte. Selbst unserem Benjamin schwand immer mehr das Selbstvertrauen, er verstand gar nicht, was los war ud ärgerte sich über sich selbst. Irgendwann bei 160 km konnte er dann auch nicht mehr, sein Knie schmerzte bei der kleinsten Belastung und dabei hatten wir noch nicht einmal die Hälfte der Höhenmeter erreicht. Ds bedeutete das Aus für ihn, er tat uns wirklich leid, aber wir verabschiedeten uns von ihm und fuhren weiter bis zur nächsten großen Kontrolle, Kochel am See, wowir uns ein herrliches Mahl aus Pfannkuchensuppe, Spaghetti Bolo und 2 alkoholfreie Weißbier mit Zitrone gönnten. Power für den folgenden Kesselberg. Diese Pause war gold wert!

comp1200IMG_20180421_184320.jpg
 
Der Kesselberg trennt die beiden bekannten Seen Kochel- und Walchensee, wunderschön und zum Glück ließ er sich sehr gut fahren. Mit ständigen 6-10 % Steigung konnte man noch recht einfach kurbeln, die Spaghetti wurden gleich wieder verwertet, die Form kam zurück. Wollte ich vor der Pause in Kochel einfach nur noch sterben, so war es hier die helle Freude zu fahren!

comp1200IMG_20180421_194034_01.jpg
comp1200IMG_20180421_194229.jpg
comp1200IMG_20180421_194947.jpg
comp1200IMG_20180421_195306.jpg
comp1200IMG_20180421_195727.jpg
comp1200IMG_20180421_195835.jpg


Wir umrundeten beide Seen und fuhren zurück Richtung München, nach Wolfratshausen zur letzten Kontrolle. Seit Benjamins Ausscheiden bei KM 160 fuhren Sebastian und ich nur noch zu zweit, das Feld hatte sich stark ausgedünnt..

comp1200IMG_20180421_201220.jpg


Dieses Teilstück war mit 82 km das längste von allen, die ersten 40 flogen wir mit 35 km/h nur so dahin, brettleben, kaum Steigungen, wir freuten uns , lachten und die Nacht schien über uns mit einem sichelförmigen Mond und vielen kleinen Sternchen.
Und dann mussten wir links abbiegen, die letzten 40 km ging es wieder über Wellen, lange Steigungen, kurze Abfahrten, die Kräfte schwanden, die Motivation sank, wir fluchten, waren fix und alle. Völlig entkräftet kamen wir beim McDonalds an, drei Kollegen waren noch da und nach einem riesigen Gelage kamen mir so langsam wieder die Kräfte zurück.

comp1200IMG_20180421_235325.jpg


Schließlich packten wir den Endspurt an, noch 40 km, die schaffen wir auch noch! Erneut flogen wir durch schönste bayrische Landschaften (nachts nicht erkennbar) und wir zählten die Kilometer in 5er Schritten herunter. Endlich, der Perlacher Forst, 5 km lang mit 35 km/h brausten wir die lange Gerade entlang, gaben nochmal alles, die letzten paar Kilometer durch das feiernde Volk Münchens und da war sie, die blaue Erleuchtung in Form einer Aral Tankstelle! Geschafft! Sebastian und ich fielen uns in die Arme, gaben die Brevetkarten ab und dann fuhren wir noch ein kurzes Stückchen, er zur Sbahn, ich zum Auto.

comp1200IMG_20180422_020201.jpg


Es war 2 Uhr morgens, wir hatten 325 Kilometer und 2800 HM geschafft, über 6700 Kalorien verbrannt und 13Stunden 20 im Sattel gesessen. Der Schnitt lag immer noch bei 24,4...
Um 3 Uhr war ich zu Hause, duschte und fiel ins Bett.. Herrlich! :D:bier:

https://www.strava.com/activities/1523420808

Danke mal wieder an Aramuc, an Jörg und Igor, im Nachhinein natürlich eine traumhafte Strecke, die zwar viel Schweiß und Kraft gekostet hat, aber auch viel Randonneursgeist forderte. Ich bin gespannt auf den 400er mit seinem langen langen und schweren Aufstieg von Jenbach rauf zum Achensee nach 300 km, aber ich werde dabei sein! Mit Kompaktkurbelei :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich gestern ein bisschen mit der französischen Prinzessin geradelt bin hat heute das TI sein Recht verlangt. Ob es ihm aber so gut gefallen hat wage ich zu bezweifeln. Ich glaube die Pipe ist nicht so sehr sein Revier. :D




Nun ja der Bahnübergang ist wieder offen, theoretisch wenigstens. :rolleyes:

--------

Dieses Wetter macht mich glücklich, nur Schade das es bald wieder rum ist....... :confused:


Wir wollen dich springen sehen....;)
 
Du hast recht. Bilder braucht man eigtl nur von dem Laden. In Zeiten vor Social Media wäre derartiges "Sozialverhalten" nicht möglich gewesen. Einmal ausgesprochene Einladungen absagen ging schon immer, irgendwie aber noch nie so leicht wie heute. Finde ich wirklich schade für eine im letzten Jahr noch so beliebte Initiative.
Das Moto ist ein goldbraunes C4, der Besitzer fährt es ein/zweimal im Jahr. Nichts Besonderes. Der Laden ist eine Fundgrube.
 
Das Moto ist ein goldbraunes C4, der Besitzer fährt es ein/zweimal im Jahr. Nichts Besonderes

Also genauso unspektkulär wie ein schnödes Bianchi?
Manchmal weiß ich echt nicht, ob du sowas ernst meinst oder nicht? Bisschen mehr Selbstreflektion würd vielleicht stellenweise gar nicht schaden, oder?
 
Der Kesselberg trennt die beiden bekannten Seen Kochel- und Walchensee, wunderschön und zum Glück ließ er sich sehr gut fahren. Mit ständigen 6-10 % Steigung konnte man noch recht einfach kurbeln, die Spaghetti wurden gleich wieder verwertet, die Form kam zurück. Wollte ich vor der Pause in Kochel einfach nur noch sterben, so war es hier die helle Freude zu fahren!

Anhang anzeigen 555119 Anhang anzeigen 555120 Anhang anzeigen 555121 Anhang anzeigen 555122 Anhang anzeigen 555123 Anhang anzeigen 555124

Wir umrundeten beide Seen und fuhren zurück Richtung München, nach Wolfratshausen zur letzten Kontrolle. Seit Benjamins Ausscheiden bei KM 160 fuhren Sebastian und ich nur noch zu zweit, das Feld hatte sich stark ausgedünnt..

Anhang anzeigen 555125

Dieses Teilstück war mit 82 km das längste von allen, die ersten 40 flogen wir mit 35 km/h nur so dahin, brettleben, kaum Steigungen, wir freuten uns , lachten und die Nacht schien über uns mit einem sichelförmigen Mond und vielen kleinen Sternchen.
Und dann mussten wir links abbiegen, die letzten 40 km ging es wieder über Wellen, lange Steigungen, kurze Abfahrten, die Kräfte schwanden, die Motivation sank, wir fluchten, waren fix und alle. Völlig entkräftet kamen wir beim McDonalds an, drei Kollegen waren noch da und nach einem riesigen Gelage kamen mir so langsam wieder die Kräfte zurück.

Anhang anzeigen 555126

Schließlich packten wir den Endspurt an, noch 40 km, die schaffen wir auch noch! Erneut flogen wir durch schönste bayrische Landschaften (nachts nicht erkennbar) und wir zählten die Kilometer in 5er Schritten herunter. Endlich, der Perlacher Forst, 5 km lang mit 35 km/h brausten wir die lange Gerade entlang, gaben nochmal alles, die letzten paar Kilometer durch das feiernde Volk Münchens und da war sie, die blaue Erleuchtung in Form einer Aral Tankstelle! Geschafft! Sebastian und ich fielen uns in die Arme, gaben die Brevetkarten ab und dann fuhren wir noch ein kurzes Stückchen, er zur Sbahn, ich zum Auto.

Anhang anzeigen 555127

Es war 2 Uhr morgens, wir hatten 325 Kilometer und 2800 HM geschafft, über 6700 Kalorien verbrannt und 13Stunden 20 im Sattel gesessen. Der Schnitt lag immer noch bei 24,4...
Um 3 Uhr war ich zu Hause, duschte und fiel ins Bett.. Herrlich! :D:bier:

https://www.strava.com/activities/1523420808

Danke mal wieder an Aramuc, an Jörg und Igor, im Nachhinein natürlich eine traumhafte Strecke, die zwar viel Schweiß und Kraft gekostet hat, aber auch viel Randonneursgeist forderte. Ich bin gespannt auf den 400er mit seinem langen langen und schweren Aufstieg von Jenbach rauf zum Achensee nach 300 km, aber ich werde dabei sein! Mit Kompaktkurbelei :daumen:


Wieder ein sehr geiler Bericht! Ich liebe deine Schreibweise, lache und weine mit dir. Auch wenn du danach sehr kaputt bist will ich das du mehr fährst, damit noch viele Berichte folgen. Ich wünsche dir erfolgreiche aber kurze Erholung...damit der nächste Ausflug mit anschließendem Bericht bald folgt!
Respekt für deine Leistungen. Ich ziehe den Hut, Gruß Marcus:bier:
 
Wieder ein sehr geiler Bericht! Ich liebe deine Schreibweise, lache und weine mit dir. Auch wenn du danach sehr kaputt bist will ich das du mehr fährst, damit noch viele Berichte folgen. Ich wünsche dir erfolgreiche aber kurze Erholung...damit der nächste Ausflug mit anschließendem Bericht bald folgt!
Respekt für deine Leistungen. Ich ziehe den Hut, Gruß Marcus:bier:

Oh, vielen Dank Markus :oops:
Ich tue mein Möglichstes, so die Beine wollen :bier:
 
Nachdem ich heute der Prinzessin heute eine Cinellipackung verpasst habe...
ging es nun auf die nötige Probefahrt.

Und so hat der neue Lenker auf ganz neuen Asphalt geführt:

-------

Also ich finde die Schilderkombination schon etwas makaber......:


.........wenn man Kröten mag.
:D

Noch mehr toller Asphalt und heute auch fast ohne Verkehr:


Blick zum Taunus:


Der Lenker macht sich richtig gut :):


Oha, das erinnert mich an etwas:


:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen der Gewitterwarnung heute nur eine kurze Tour nach Heisterbacherrott. Dort gibt es eine Klosterruine aus dem 14. Jahrhundert zu bewundern:
4887393A-E554-4E32-BC93-0773A960029B.jpeg

Das Gewitter ist natürlich vorbeigezogen:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten