Erstmal Enschuldigung das es etwas textlastig ist aber im Peloton fahren und dann noch das Handy für bilder zu zücken war mir etwas zu riskant, bin froh das es mit dem Essen während der Fahrt geklappt hat. Der Rand des Weges vom Fichtelberg nach Rügen ist wohl Bananenschalen gepflastert.Während der Pausen hatte ich andere Sachen zu tun.
Die 2 besagten Frauen hatten nach 120 km dann doch ein einsehen und sind in die "langsamere" Gruppe gegangen, man muss auch mal einsehen das nur der Wille allein bei so etwas nicht reicht. Von der Gruppe 2 hatten bis dahin auch 2 Leute zu uns gewechselt. Aber insgesammt lief die Gruppe mit Einbruch deutlich besser als noch bei Tag es wurde sauber in 2er Reihe gefahren und auch konstanter die Temperaturen waren angenehm, für mich lief es physisch für mein Dafürhalten noch gut bis sehr gut, meine Füße waren zwar geschwollen, also kein Sockenwechsel in der Nacht.
Sattel bzw Hinterteil machte auch einen guten Eindruck obwohl ich schon öfter mal aus dem
Sattel ging. Einzig meine Schultern und der Nacken machte sich bemerkbar aber alles noch erträglich.
in der Nacht es muss kurz nach 12 oder richtung halb 1 gewesen sein war dann im Feld absolute Ruhe keine Gespräche mehr nur noch das Geräuch von
Reifen und Freiläufen man pedalierte vor sich hin, der Moment wo es egal ist wie viel man gefahren ist und wie fertig man ist jetzt beginnt die Kopf arbeit stur dem Rücklicht des Vordermanns folgen Abstand konstant halten zu dem Zeitpunkt befand ich mich ungefähr in der Mitte des Feldes, viel bewegung war hier nicht mehr zu spüren nur fahren vorne wechselten sie durch und ab und an kam auch jemand hinter aber zur Spitze kam ich nicht und ich wollte es auch im moment nicht. Die Frage warum man sowas macht kam mir bis dahin nicht in den Sinn es lief ja ganz gut, aber als nach einem Kreisel das Schild noch 261 km bis Strahlsund anzeigte, hatte ich kurz mit meiner Motivation zu kämpfen. Fahren ging noch aber es macht keinen rechten Spaß mehr. es gab Recht wenig Verkehr aber ein paar riskante Überholmanöver von Autos holten die Leute wieder etwas näher ans Geschehen bzw brachten die Aufmerksamkeit zurück.
Vor uns Stand die Nachtverpflegung welche mit 30 min die längste Pause war, aber bis dahin wahren es noch gute 50 km.
Die liefen bei mir recht unterbewusst ab nur die 2 Rettungswagen die uns entgegen kamen holten mich wieder ins hier und jetzt.
Bei der Nachverpflegung bestätigte sich das es die Gruppe vor uns erwischt hatte gleich 2 Wildunfälle im Abstand von nur ein paar hundert Metern
mit einem Schwerverletzen, aber zum glück nicht lebensgefährlich, wie wir am Schluss erfuhren hatte zuerst ein Reh und später ein Hirsch das Fahrerfeld durchquert. Manchal ist es besser nichts zu wissen, haben uns nur gefreut als nach der Pause mit Musik aus dem dichter fahrenden Führungsfahrzeug weiter ging bis wir aus dem Wald raus waren.
Während der Pause gab es Kartoffelsuppe anderen Nudelsalat Haferschleim und rote Beete und Kuchen, durch alles durchgefutter und cola und malzbier getrunken.
Das brachte die Lebensgeister zurück, die Temperatur war inzwischen auf 12 grad gefallen und ich entschloss mich noch ein Jacke anzuziehen und das Trikot drunter weg zu lassen.
weiter ging es durch die Nacht nach dem Wald wurde es fast angenehm die Nacht war klar man konnte den Mond sehen fast romantisch nächste Stop war die Stadt Neubrandenburg bis strahlsund noch was um die 150 km, die Kühle fühlte sich gut an und es lief bis in Morgen hinein wie von allein
Es wurde langsam hell und kurz vor Neubrandenburg kam die Sonne über den Horizont, das Land war weit und in Senkungen gab es Nebel, schön anzusehen von Weitem, arschkalt wenn durchfährt von Nahem, aber die Nacht war geschafft und die Motivation wieder da, schon allein weil die Km schon eine Weile rückwärts liefen, trotzdem zog es sich noch etwas bis zur letzten Versorgung in Strahlsund direkt am Rügendamm,
Ich hatte mir eingeredet wenn ich es bis dahin schaffe hab ichs im Sack, dachte ich noch fest bis zur Verpflegung. Jacke wieder gegen Trikot getausch müde war ich nicht nur die Schultern und den Nacken merkte ich deutlich Schultern taten weh und ich konnte mich nur noch mit Mühe umdrehen.
Aber das Hinterteile fühlte sich noch gut an, also positiv denken nur noch 65 km bis zum Kap.
Über den Damm ab nach Rügen dort wurde es dann nochmal etwas hügeliger aber nix wildes mehr. Die Landschaft spielte eigentlich auch keine Rolle mehr mit dem ersten Blick auf die Ostsee beim überqueren des Dammes war mir klar weit kann es nicht mehr sein. nach 45 km kamen wir zu Wittower Fähre kurze pause den letzten Riegel gefuttert während der kurzen überfahrt und weiter gehts noch 20 km, nochmal kurz leiden über die Pflasterstraßen von Puttgarten und dann war es geschafft der letzte Anstieg zum Kap Akona
unter Jubel durchquerte die Gruppe das Ziel es war geschafft und knapp unter 24 geblieben mit einer Netto Fahrzeit von 21:05 Stunden für 625 km und 2800 hm der längste Fichkona bis dahin
also nix wie runter vom Rad und am Kiosk ein Zielbier holen. Danach war erstmal der Ofen aus, naja zumindest fast
es waren noch 12km "ausrollen" zum Zeltplatz, die waren mir dann egal ich wollte in die Ostsee
also nach 637 km zum Zeltplatz, Wohnwagen bezogen und ab an die See
endlich Raus aus den Schuhen, wobei ich festgestellt hab das sich bei einem Schuh die Sohle zu lösen beginnt
war mir erstmal egal, Füße geschwollen also erstmal abkühlen.
ich war über den Tag noch paar mal im Meer am Abend gabs dann noch ein Feierliche Auswertung, neben der längsten, war es auch die heißeste Fichkona bis dato und nach ein paar bier und Fischsemmeln und Steak bin ich um 22 uhr im Bett verschwunden
geschlafen wie ein Stein am nächsten morgen um 6 uhr raus und schwimmen
Diese Bild beschreibt perfekt meinen Zustand zu dem Zeitpunkt
noch eimal die Ostsee genossen, duschen und ab zum Bus 7 Uhr Abfahrt über Berlin nach Dresden
von Dresden dann mit dem Zug weiter nach Altenberg dem Ausgangspunkt
Fazit
Warum man sowas macht ist immer schwer zu beschreiben, ich weiß aber das sollte ich wieder einen Startplatz bekommen, das ich wieder teilnehmen werde. Das Wuste ich schon als ich morgens in der Ostsee geschwommen bin. Füße schwellen wieder ab, auch meine Oberschenkel spürte ich noch 2 Tage nachher, vllt lag es daran das das Wetter so war wie es war und vllt war ich auch einfach gut drauf an dem Tag, aber ich war noch nicht am ende der Fahnenstange angekommen, da ging es mehr nach Rad am Ring schon deutlich schlechter.
Fichkona ansich ist sehr gut und auch straff organisiert, was Anfangs streng gewirkt hat die Antreiber in den Pausen, ergeben im Nachhinein durchaus Sinn. Das werde ich in meine weitere Langstreckenerfahrung einfließen lassen. Zusammen mit der Landschaft und dem Ziel alles in allem eine sehr schöne Erfahrung.
Es war hart, aber mir geht es gut dabei, mal sehen 3 Wochen Kelheim 5 wochen RaR ich freu mich!
das einzige was ich nicht wieder machen würde ist die Distanz mit der Überhöhung zu fahren, oder mehr Schultern und Nacken trainieren,
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