8. Lauf zur WWBT in Neuenrade – Die Königsetappe
24.02.2019
Den letzten Sonntag im Februar fuhr ich den 8. Lauf zur Westfalen Winter Bike Trophy in Neuenrade, im Sauerland. Mit gut 1100 Höhenmeter konnte man diesen Lauf als die Königsetappe der ganzen WWBT bezeichnen. Das Wetter war absolut frühlingshaft, mit bis zu 16 Grad und viel Sonne. In meinem grenzenlosen Optimismus entfernte ich die Schutzbleche von meinem GT Karakoram. Erst unterwegs merkte ich das das voreilig war.
Gegen 10 Uhr startete ich alleine hinter dem großen Pulk. Ralf, Alexander, Jupp und Harald waren bereits vor mir gestartet. Es war noch etwas kühl, aber schön sonnig. Von Neunerade aus führte die Strecke direkt bergauf. Also keine Zeit zum warm fahren. Körperlich und mental fühlte ich mich aber fit und so hatte ich dort keine Mühe.
Schnell ging es in den Wald hinein Richtung Falkenlei. Den Berg umrundeten wir dann. Am Ende eines längeren und am Schluss steilen Anstieges traf ich Ralf und Alexander, die dort oben auf Jemanden zu warten schienen. Da ich gerade schön in Schwung war grüßte ich nur und fuhr weiter. Ich merkte schnell das ich einen richtig guten Tag hatte.
Mein leichtes GT Karakoram war an den Anstiegen natürlich in seinem Element. Aufgrund der sportlichen Sitzposition bekam ich bergauf genug Druck aufs Vorderrad, ohne das Hinterrad zu entlasten.
Auch andere machten am Ende des Waldes eine kurze Verschnaufpause und genossen die tolle Aussicht auf die Landschaft. Ich kam mir vor wie im Urlaub.
Nun dominierten Felder und Wiesen die Landschaft. Es ging eigentlich ständig auf und ab. Nach bereits knapp 10 km kam dann die erste Kontrolle am Ende von Affeln. Hier traf ich dann Harald und Jupp wieder. Wir beschlossen zusammen weiter zu fahren. Ab Affeln folgten wir dann in einiger Entfernung der Wellingse.
Weiter ging es in einer Schleife nach Langenholthausen.
Nach 21 km erreichten wir die zweite Kontrolle am Schloss Wocklum in Balve. Hier war schon einiges los. Wir verpflegten uns, bevor wir weiter fuhren.
Nun ging es auf die 54 km Schleife. Diese hatte die meisten Höhenmeter und die steilsten Anstiege. Ich gab Gas und fuhr Jupp und Harald bergauf davon. Es machte richtig Spaß mit dem GT die Berge zu erobern. Oben hielt ich dann an um Fotos zu machen. Die Beiden staunten nicht schlecht wie leichtfüßig ich an den starken Anstiegen pedalierte. Für mich auch ein völlig neues Gefühl, am Berg so schnell unterwegs zu sein. Meine Formkurve zeigte ganz klar bergauf. Zu dritt ging es dann weiter von Balve bis kurz vor Beckum. Waldgebiete wechselten sich immer wieder mit Felder und Wiesen ab. Im Wald war es aber streckenweise noch sehr matschig. Dementsprechend sahen ich und das Rad nach einiger Zeit aus.
Schliesslich erreichten wir Schloss Melsungen, welches wir umrundeten.
Nach den vielen Anstiegen wartete auch immer wieder die Belohnung in Form von guten Aussichten. Ich hoffte das Harald und Jupp das ebenso genießen konnten wie ich. Von der Sorpetalsperre, in deren Nähe wir vorbei fuhren, sahen wir leider nichts.
Dann kam ein etwas schlammiger Weg, der richtig Kraft kostete. Es war scheinbar flach, aber in Wirklichkeit ging es doch die ganze Zeit bergauf und der besonders zähe Schlamm sorgte dafür das man nur schwer voran kam. Das war mental der für mich härteste Teil der Strecke.
Immer wieder führte uns die Strecke durch den Wald. Mittlerweile hatten die Temperaturen die 16 Grad erreicht.
Über einen asphaltierten Feldweg ging es dann nach Mellen.
Von Mellen ging es noch einmal länger bergauf, bevor dann eine flotte Abfahrt durch den Wald kam.
Nach 39 km erreichten wir dann das Schloss Wocklum zum zweiten Mal.
Noch einmal eine kurze Pause mit heißem sauerländer Kräutertee und Verpflegung.
Mein GT hatte, genau wie ich, unbedingt eine Wäsche nötig. Aber es hatte sich bisher gut geschlagen.
Nun machten wir uns auf die letzten Kilometer ins Ziel. Ein Weg entlang der Hönne führte uns mitten durch Balve. Ein paar kleinere Steigungen warteten noch auf uns, aber das gröbste hatten wir hinter uns.
Auf dem Weg nach Garbeck kam uns noch der ein oder andere Feldweg unter die Räder. Die Stimmung war genau so gut wie das Wetter.
Von Garbeck fuhren wir weiter nach Küntrop. Nach nur 52 km und 1100 Höhenmeter erreichten wir glücklich das Ziel in Neuenrade. Eine tolle und spannende CTF ging zu Ende. Natürlich setzten wir uns noch hin und bei alkoholfreiem Bier und Kuchen wurde noch etwas gequatscht. Ich fühlte mich nach den vielen Höhenmetern noch überhaupt nicht platt. Ein gutes Zeichen. Vor der Abfahrt reinigte ich mein GT noch mit dem Wasserschlauch. Auch mich selber brachte ich wieder in einen manierlichen Zustand. Was ich da noch nicht ahnte, das dies mein letzter Lauf der WWBT für dieses Jahr sein sollte. Den Sonntag darauf sollte ich in Iserlohn verletzungsbedingt fehlen. Doch dazu mehr in meinem nächsten Bericht über Mittwoch den 27.02.