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unterwegs mit dem klassiker

es geht aufwärts
ich werd an dich denken wenn ich am samstag zum baden fahr.
das rote springtier ist schön bis auf die goldene kette, lieber schwarze kette und goldene züge ;)

ja, so langsam rollts wieder!
Drück dir für Fichkona die Daumen, aber das wirst du ebenso stark zu Ende fahren wie die beiden 600er vorher. :daumen:
Kette war schonmal golden, ist aber auf dem Foto silber und wird tatsächlich eher schwarz wie am Look auch werden.
Züge bleiben auch erst einmal, wollt es diesmal nicht zu bunt haben. Hatte noch silber, grau, dunkelgrau, hellgold, mattgold und weiß versucht ?

Die Riemen für die Hinterräder habt Ihr aber schon noch vor der Abfahrt montiert? :oops::p
Schöne Bilder von der Wahnsinnsetappe! Und trotz Fotosessions noch so einen Schnitt hingelegt! :daumen:

Ach Mist, das ist uns gar nicht aufgefallen!

Aber nee, wir sind ja nur in den Vorbereitungen gewesen, in den Urlaub gefahren wird erst nächste Woche, dann auch mit neuen Riemen ;)
Falls wir sie nicht vergessen ?
 
ja, so langsam rollts wieder!
Drück dir für Fichkona die Daumen, aber das wirst du ebenso stark zu Ende fahren wie die beiden 600er vorher. :daumen:
Kette war schonmal golden, ist aber auf dem Foto silber und wird tatsächlich eher schwarz wie am Look auch werden.
Züge bleiben auch erst einmal, wollt es diesmal nicht zu bunt haben. Hatte noch silber, grau, dunkelgrau, hellgold, mattgold und weiß versucht ?

danke! oder sogar noch besser diesmal in gruppe 1
wenn alles klappt in 24h gesamtzeit!
 
Wieder mit @ I_malinat um Lippstadt herum unterwegs gewesen. Nette Temperaturen am vormittag
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RTF Blau-Gelb Oberhausen




02.06.2019

Anfang Juni fuhr ich Sonntag Morgen nach Oberhauen um die RTF von Blau Gelb Oberhauen zu fahren. Start sollte um 9 Uhr sein. Vor Ort traf ich Harald und Familie und einige andere bekannte Gesichter. Eigentlich wollte ich mich Harald und seiner Gruppe anschließen, musste aber noch kurz vor dem Start das stille Örtchen aufsuchen. So startete ich gut 20 Minuten nach der Gruppe alleine.

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Mein neu aufgebautes Peugeot Cologne von 1989 sollte endlich wieder zum offiziellen Einsatz bei einer RTF kommen. Ich war gespannt wie es sich schlug. Eine erste Tour war ja schon vielversprechend gelaufen.

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Vom Start weg führte die Route nach Norden. Hinter Östrich ging es ein Stück am Wesel-Datteln-Kanal nach Westen. Über den Kanal führte die Route Richtung Nord-West bis kurz vor Marienthal. Bis zur ersten Kontrolle auf einem Parkplatz im Dämmerwald nach 32 km fuhr ich relativ flott mit einem Schnitt von 31,5 km/h. Das Peugeot konnte halt auch schnell. Ein paar Kilometer vor der Kontrollstelle holte ich die Gruppe ein, zog aber durch. An der Kontrolle wartete ich dann auf Harald und Co.

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An der Kontrolle verpflegte ich mich dann erst einmal. Danach ging es deutlich geruhsamer mit der Gruppe weiter. Mein Peugeot machte aber auch langsamer Spaß. Was hatte ich mein Rad in den letzten zwei Jahren vermisst, obwohl ich natürlich viele andere gute Rennräder hatte. Aber zu dem Peugeot hatte ich immer eine besondere Verbindung.

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In einer nun eher östlichen Schleife passierten wir Raesfeld weiter im Süden. Kleine Landstraßen und ein paar Gehöfte waren das einzige Zeichen der Zivilisation.

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Dann striffen wir Lembeck und durchfuhren kurz darauf Klein-Reken. In Bahnhof Reken (ja, der Ort heisst wirklich so) kamen wir dann nach knapp 62 km zur zweiten Kontrolle.

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Hier gab es wieder eine Pause und ich konnte mir das einzige Velomobil der RTF anschauen. Sonst sehe ich diese „Raketen“ oft bei Brevet.

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Wir machten uns auf den Rückweg. Den größten Teil der Strecke hatten wir bereits hinter uns. Aber eine der Mitfahrerinnen bekam jetzt Probleme. Das hohe Anfangstempo der Gruppe rächte sich wohl, und sie fuhr sonst nur die 70er Strecken. Wir fuhren zurück nach Klein-Reken und kamen dieses Mal durch Lembeck durch. Weiter westlich erreichten wir Rhade und nach 80 km Erle.

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Auch hier war die Landschaft sehr von der Landwirtschaft geprägt.

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Nun führte uns die Route wieder nach Süden.

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In der Nähe von Schermbeck traf ich dann auf dieses klassische Gespann am Wegesrand. Ich musste einfach kurz anhalten und ein wenig mit dem Besitzer quatschen. Der Wohnwagen war von 1959 und der Volvo Kombi von 1965. Das war ein Gespann nach meinem Geschmack. Nur die Räder auf dem Dach waren definitiv zu modern. Da hätte ich besser geeignetes Material zu Hause gehabt (z.B. mein FBL Torino von 1959).

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Bei blauem Himmel mit Schäfchenwolken gab ich Gas und hatte meine Gruppe bald wieder eingeholt.

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Die Schafe schwitzten bestimmt ganz schön in ihrer dichten Wolle. Warm war es ja.

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Bergauf bekam die schwächelnde Mitfahrerin von Harald Schiebehilfe. Es war auch nicht mehr weit bis zur dritten Kontrolle.

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Diese kam dann nach ca. 93 km auf einem Parkplatz ein ganzes Stück hinter Gahlen. Hier machten wir noch einmal länger Pause und die Mitfahrerin kühlte den Kopf mit frischem Wasser. Über Besten und vorbei an Kirchhellen ging es die letzten Kilometer zurück ins Ziel. Dort kamen wir nach 116 km mit einem Schnitt von noch 23,5 km/h an. Ich versorgte mich dort noch mit kühlem Getränk und quatschte noch eine Weile mit den Leuten, bevor ich mein tolles Peugeot ins Auto lud und mich auf den Heimweg machte.
 
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Workum – Stavoren




07.06.2019

Pfingsten fuhr ich, wie jedes Jahr, wieder ans Ijsselmeer nach Workum. Dort campierte ich auf dem Campingplatz Sudersé etwas ausserhalb von Workum. Der kleine, familiäre Platz gehörte zu einem Bauernhof. Der eigentliche Grund für meinen Urlaub dort, war natürlich wieder der Marathon Fietselfstedentocht am Pfingstmontag. Aber ich fuhr bereits am Freitag sehr früh los und kam bereits Morgens um 7:30 Uhr in Workum an. Da es fürs Zelt aufbauen noch zu früh war, lud ich erst einmal mein Rad aus und machte mich auf den Weg am Ijsselmeer entlang nach Stavoren.

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Wegen der Tourerqualitäten hatte ich mein Giant Expedition aus Mitte der 90er Jahre mitgenommen. Das war mit den Schutzblechen auch für schlechtes Wetter gerüstet. Mit Regen und Wind musste man am Ijsselmeer eigentlich immer rechnen. Dieses Mal war es aber zunächst sonnig, wenn auch mit 10 bis 12 Grad noch etwas kühl.

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Der Weg führte mich am Hafen von Workum vorbei. Hier war es so früh noch sehr ruhig.

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Dann fuhr ich übers platte Land mit seitlichem Gegenwind Richtung Hindeloopen.

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Bahnübergänge in den Niederlanden konnte man eigentlich nicht übersehen.

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Vor 9 Uhr war ich bereits am Hafen von Hindeloopen. Auch hier war Morgens noch nicht so viel los. Die meisten Freizeitschiffer schliefen wohl noch und die Fischer waren längst wieder drin.

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Der Himmel zog sich etwas zu und so war auch dieser überdimensionierte Sonnenstuhl nicht wirklich reizvoll für mich.

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Die Kirche befand sich mal mitten in der kleinen Stadt. Seit einer Sturmflut vor ein paar hundert Jahren, die den halben Ort schluckte, befand sich die Kirche kurz hinterm Deich. Hindeloopen hatte damals viel Land ans Meer verloren.

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Auf dem Weg nach Stavoren traf ich auf diese neugierigen halbstarken Lämmer.

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So malerisch die vielen Kanäle wirkten, ohne diese würde das Land im Wasser versinken. Die Deiche halfen nicht gegen das Wasser welches von unten drückte. Aber die Niederländer hatten über Jahrhunderte ein gutes Entwässerungssystem entwickelt.

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Ebenfalls typisch für Friesland waren die vielen Klappbrücken, wie hier in Stavoren.

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Auf dem Kanal lagen einige maritime Klassiker. Es hätte mich schon gereizt mal wieder aufs Wasser zu gehen. Aber andererseits fuhr ich einfach zu gerne Rad.

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Auch in Stavoren war Morgens noch nicht so viel los. Für eine Pizza war es jedenfalls noch zu früh.

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Der Fisch am Hafen riss die Klappe auf. Und das zu Recht. In Stavoren spielte die Fischerei immer noch eine Rolle.

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An der Hafenausfahrt von Stavoren konnte ich das Auslaufen eines Plattbodenschiffes beobachten. Da waren also doch schon Einige wach.

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Die Fischer hatten dagegen ihre Arbeit schon getan und die Netze hingen zum trocknen.

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Fisch spielte in Friesland natürlich eine große Rolle auf der Speisekarte.

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Auf dem Rückweg entdeckte ich dann zwischen Hindeloopen und Workum dieses Haus. Ein Beweis das die Friesen Humor hatten. Am frühen Mittag traf ich dann wieder auf dem Campingplatz in Workum ein. Leider war der Platz wo ich und später meine Mitfahrer unsere Zelte aufbauen sollte noch nicht geräumt. So wollte ich mich gerade nach Workum zum einkaufen auf machen, als Doris mit ihrem vollgepackten Rad eintraf. Wir verstauten ihr Gepäck solange bei mir im Auto und fuhren zu zweit mit den Rädern nach Makkum.

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Wir kamen zunächst am Makkumer Hafen an und suchten dann einen Laden für Campingbedarf. Nach einigem Suchen hatten wir ihn dann auch gefunden. Doris brauchte noch eine neue Isomatte. Danach hatten wir beide Hunger, schließlich war es bereits nach 13 Uhr. Im Imbiss am Hafen orderten wir Kibbelinge mit Patat (Pommes) und Kaffee. Wir setzten uns draußen neben die Bude und genossen das leckere Mahl.

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Dann machten wir uns entlang des Deichs auf den Weg zurück nach Workum. Allenthalben begegneten uns die typischen Deichschafe. Am frühen Nachmittag kurz nach 14 Uhr kamen wir dann wieder am Campingplatz an. Ich hatte knapp 65 km mit einem Schnitt von 18 km/h auf dem Tacho. Mit so einer schönen Tour konnte ein Urlaub doch nur gut beginnen. Bald darauf konnten wir dann unsere Zelte aufbauen. Das war bei auffrischendem Wind vor allem bei meinem großen Zelt nicht so einfach. Abends trafen dann weitere Mitfahrer ein.
 
Workum – Bolsward




09.06.2019
Pfingstsonntag fuhren wir Mittags noch zu viert nach Bolsward. Andy, Ralf, Doris und ich machten uns bei einer Mischung aus Wolken und Sonne und Temperaturen von etwas über 20 Grad auf den Weg. Natürlich war es auch wieder windig, aber zum Glück nicht so stürmisch.

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Mein Giant durfte die Nacht mit im Zelt verbringen. Der Vorraum war so groß das das Rad locker mit rein passte. So blieb dem Expedition der nächtliche Regen und Sturm bis Stärke 7 erspart. Das war schon heftig, aber das Zelt hatte standgehalten. Der Sturm tobte bereits am Samstag den ganzen Tag.

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Nach Norden fuhren wir aus Workum raus und folgten dem Kanal. Bei dem Wetter waren einige Radler unterwegs und auch das ein oder andere Schiff sichteten wir auf den Kanälen.

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Immer wieder gab es kleine Dörfer entlang des Kanals.

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Und Manche hatten die Liegestelle fürs Boot direkt vor der Haustür.

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Typisch für Friesland war das alles sauber und ordentlich war. Die Friesen wollten es offensichtlich gerne schön haben.

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Gebremst wurde unser Vortrieb dann durch eine Schranke. Doch statt eines Bahnübergangs erwartete uns eine Klappbrücke über den Kanal.

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Nach gut 15 km hatten wir Bolsward erreicht. Auf der Bühne war gerade nichts los. Offensichtlich war man aufgrund des Sturms etwas spät mit dem Aufbau dran.

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Das riesige Trikot war ebenfalls bereits aufgeblasen und wehte im Wind. Kurz darauf trafen wir Toto mit seinem Hightech MTB aus Carbon mit elektrischer Schaltung. Er war woanders in einer B&B Unterkunft abgestiegen. Er wollte am nächsten Tag auch den Marathon fahren. Und das mit dem MTB, Respekt.

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Nun bummelten wir zu fünft durch Bolsward und sogen die Atmosphäre der Veranstaltung in uns ein. Alles war für den großen Tag geschmückt.

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Die Hinweise auf den großen Marathon konnte man gar nicht übersehen. Viele Rennradler tummelten sich mit uns in den Gassen.

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Am Rathaus von Bolsward würde Pfingstmontag der Start erfolgen. Und wir würden wieder dabei sein. Es war meine vierte Elfstedentocht.

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Eine alte Kirchenruine diente mit ihrem luftigen Glasdach als Eventhalle.

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Die Fassade gab sich immer noch imposant.

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Bolsward war nicht Gotham City, trotzdem gab es hier einen Fledermaus-Brunnen.

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Schließlich verabschiedeten wir uns von Toto nach unserer Besichtigungstour und verließen Bolsward.

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Den Rückweg fuhren wir Richtung Makkum. Leider fiel Doris an einer Ampel am Ende von Bolsward im Stand um, weil sie den Fuß nicht mehr aus dem Klickpedal bekam. Eine Schürfwunde und Prellungen am Knie waren die Folge. Mehr als ärgerlich sich zu verletzen. Aber sie konnte die Fahrt fortzetzen.

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Kurz nach diesem Foto geriet dann Ralf in eine schmale Furche rechts neben den Betonplatten und es riss ihn kopfüber über den Lenker. Ich konnte zum Glück noch ausweichen und fuhr nicht in ihn rein. Aber er hatte ordentliche Schürfwunden und Prellungen abbekommen und das Carbonrad hatte einige Kratzer. Nachdem der Schock überwunden war, konnte er aber ebenfalls weiter fahren. Ich machte mir allerdings schon etwas Gedanken über unsere kleine Unfallserie, hatte ich doch Ende Februar ebenfalls einen Abgang über den Lenker gehabt. Hoffentlich passierte nicht noch mehr.

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Von Makkum aus ging es dann entlang des Ijsselmeeres weiter nach Workum.

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Nach knapp 36 km mit einem Schnitt von 22 km/h kam unser Campingplatz in Sicht.

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Jens war mittlerweile mit seinem ungewöhnlichen Moulton mit Vollfederung und Rennlenker auch in die Gänge gekommen. Nach dem Besorgen von Grillgut und der Ankunft weiterer Mitfahrer, wie z.B. Welli wurde dann gemeinsam gegrillt. Da ich kein Fleisch aß, hatte ich mir Grillkäse besorgt. Bis spät in den Abend wurde gequatscht, gegrillt und Bier (in meinem Fall alkoholfreies) getrunken. Ich verabschiedete mich dann von Allen, um noch etwas Schlaf zu bekommen. Am nächsten Morgen mussten wir richtig früh raus.
 
Fietselfstedentocht 2019




10.06.2019
Am Pfingstmontag klingelte der Wecker in aller Frühe um 3:30 Uhr. Müde quälte ich mich aus meinem Zelt und schleppte mich zur Dusche. Danach noch ein schnelles Frühstück und ich war fertig, dachte ich. Meine Mitfahrer standen auch schon parat, als ich feststellte das meine Kamera nicht dort war, wo ich sie Abends hinpackte. Eine schnelle Suche brachte keinen Erfolg und so schickte ich die Anderen vor. Denn ohne Kamera würde ich sicher nicht fahren. Eine Tour ohne Fotos unterwegs ging gar nicht. Ich würde sie schon wieder einholen. Nach mehreren erfolglosen Suchversuchen im Zelt lief mir die Zeit davon. Dann endlich fand ich die Kamera dort, wo ich zuerst gesucht hatte. Sie hatte sich versteckt. Mit einer halben Stunde Verspätung brach ich dann bei Regen und Dämmerung auf.

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Bei meiner vierten Fietselfstedentocht fuhr ich mit meinem Giant Expedition Reiserenner aus Mitte der 90er Jahre. Traditionell nahm ich jedes Jahr ein anderes Rad. Da ich sehr viele Rennräder besitze, reichte das Repertoire sicher noch für etliche Jahre.

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Mit einer halben Stunde Verspätung startete ich dann in einer späteren Startgruppe. Das war zum Glück bei dem Marathon durchaus möglich und üblich.

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Auf dem Weg nach Harlingen zur ersten Kontrolle fuhr ich ziemlich schnell trotz Regen und schrägem Gegenwind und überholte viele Gruppen. Meine war nicht dabei. Aber die hatten ja auch 30 Minuten Vorsprung. Dank meiner langen Schutzbleche wurde ich wenigstens nicht von unten nass.

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Die 19 km bis Harlingen hatte ich schnell hinter mir.

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Die roten Steine waren bei Nässe mit Vorsicht zu genießen und so fuhr ich vor allem in den Kurven etwas langsamer durch Harlingen.

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Ein kleiner Stau an der Kontrolle, dann ging es für mich ohne Pause weiter.

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Jetzt ging es entlang der Nordsee gegen den stärker werdenden Wind. Ich hatte ganz schön zu kämpfen. Bergauf war ich zwar schneller geworden, aber mein Gewichtsverlust hatte bei Gegenwind auf gerader Strecke anscheinend leichte Nachteile. Ich versuchte mir meine Kräfte so einzuteilen das ich flott genug voran kam, mich aber nicht müde fuhr. Der Regen ließ langsam nach.

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Irgendwann nach Franeker oder Holwerd riss der Himmel auf. Es wurde wärmer und die Straße trocknete ab. Der böige Wind war aber immer noch da.

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Nach der Kontrolle in Dokkum kam ich nach über 100 km am späten Vormittag in Leuwarden an. Meine Gruppe hatte ich immer noch nicht gefunden. War ich wirklich so langsam? Ich machte Pause auf der üblichen Wiese und fischte das Handy raus. Es gelang mir Kontakt zu Andy aufzunehmen und erfuhr das die Gruppe eine gute Stunde hinter mir war. Wo hatte ich die bloss übersehen? Na ja, das konnte bei 15.000 Startern durchaus passieren. Leider erfuhr ich dann auch das Doris aufgeben musste. Ihr Knie, das vom Sturz am Vortag lädiert war, machte große Probleme und so gab sie auf. Ralf, der ebenfalls gestürzt war, war ein ganzes Stück vor mir unterwegs. Er war bereits um 5 Uhr im ersten Startblock gewesen und fuhr ein ziemlich flottes Tempo. Später erfuhr ich das er bereits um 15 Uhr im Ziel war. Ich beschloss alleine weiter zu fahren und nicht auf die Anderen zu warten. Eine Stunde war mir einfach zu lange.

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Auf den letzten Kilometern kam der Wind dann schräg von Hinten. Ich machte wieder ordentlich Tempo und sparte trotzdem Kraft.

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Nach über 140 km kam ich wieder nach Bolsward. Dieses Mal strahlte die Sonne bei 25 Grad. Die große Schleife war geschafft. Jetzt hatte ich „nur“ noch knapp 100 km vor mir.

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Vor der alten Kirchenruine gab es Livemusik. Ich trank eine heiße Gemüsebrühe und füllte meine Trinkflaschen auf. Dann ging es schon weiter. Keine Zeit für eine längere Pause. Auch wenn die Schleife kürzer war, würde ich doch zum Ende hin wieder viel Gegenwind haben. Ich war vorgewarnt.

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Kurz nach Bolsward hatte mich dann der Gegenwind wieder gepackt. Der Wind hatte wohl etwas gedreht. Der Kampf ging also früher als erwartet los. In Sneek machte ich noch einmal kurz Pause, dann ging es durch Ijlst, Sloten und Oudemirdum.

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Die Schleife und der Wind drehten sich und wir erreichten das Ijsselmeer, welches bereits am Horizont zu sehen war. Jetzt kamen einige Deichauffahrten die ich mit vollem Tempo im Wiegetritt fuhr. Zum Glück war dieses Mal keine langsamere Gruppe im Weg. Leider gab es naturgemäß zu wenig Steigungen als das ich daraus einen Vorteil hätte ziehen können. So blieb nur der Kampf gegen den Wind.

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In einem der Orte durch die wir kamen spielte eine Band, die auf beiden Seiten der kleinen Straße aufgestellt war.

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Die Brücke war so steil, das wir schieben mussten. Das hielt natürlich auf. In Stavoren waren es nur noch etwas über 30 km bis ins Ziel. Das Wetter wurde wieder deutlich schlechter. Bevor es anfing zu regnen machte ich noch schnell eine kurze Pause um etwas zu essen und zu trinken.

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Bei einsetzendem Nieselregen kämpfte ich mich nach Hindeloopen und bis Workum. Von hier aus waren es noch 12 km ins Ziel oder 3 km zum Campingplatz. Natürlich entschied ich mich für die 12 km. Was für eine Frage. Auch wenn das dann noch einmal 15 km zurück bedeuteten. Der Regen wurde stärker.

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Einige Minuten nach 20 Uhr stellte ich mein Rad im Ziel ab.

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In dem großen Festzelt bekam ich den letzten Stempel in meine Kontrollkarte und anschließend meine vierte Medaille.

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So sieht sie aus, die begehrte Medaille. 242 km mit einem Schnitt von über 22 km/h hatte ich im Ziel. Es war von den vier erfolgreichen Teilnahmen meine schwerste Tocht. Aber ich hatte es geschafft und auch nie ans aufgeben gedacht. Nächstes Jahr bin ich hoffentlich wieder dabei. Dann wieder mit einem anderen Rad. Obwohl das Giant natürlich gute Langstreckeneigenschaften hatte. Nur die Position am Unterlenker hätte im Gegenwind tiefer sein können.

Im stärker werdenden Regen fuhr ich zurück nach Workum. Am Horizont, irgendwo bei Workum oder dahinter, zuckten Blitze über den Himmel. Oh je, ich fuhr direkt auf das Gewitter zu. Kurz vor dem Gewitter erreichte ich dann um 21 Uhr nach insgesamt 272 km den Campingplatz. Ich hatte gerade trockene Sachen an und sass bei den da gebliebenen, bzw. bereits zurück gekehrten im großen Vorzelt von Thomas Wohnwagen, da brach das Unwetter richtig los. Puh, Glück gehabt. Während wir gemütlich Bier tranken und quatschten kamen ca. 1,5 Stunden nach mir der Rest der Gruppe im Dunkeln gegen 22:30 Uhr patschnass an. Die Armen sind richtig von oben geduscht worden. Aber auch die wurden dann versorgt und hatten die Tocht erfolgreich absolviert. Im nachhinein erfuhr ich das die Tocht zu dem Zeitpunkt bereits abgebrochen war und die noch auf der Strecke Verbliebenen mit Bussen in Sicherheit gebracht wurden. Die Abbruchquote war dieses Mal wohl auch sehr hoch. Aufgrund der Wettervorhersage waren Morgens statt 15.000 auch „nur“ 12.800 Fahrer/innen gestartet.
 
Fietselfstedentocht 2019
...
Ich kenne die Ecke dort in Friesland seit über 40 Jahren, habe auf deinem Nachbarcampingplatz quasi meine Jugend, zumindest annähernd jedes Wochenende verbracht. Jedes deiner Foto-Motive ist mir vertraut.
Dazu noch deine herrlichen Schilderungen, gefällt mir :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne die Ecke dort in Friesland seit über 40 Jahren, habe auf deinem Nachbarcampingplatz quasi meine Jugend, zumindest annähernd jedes Wochenende verbracht. Jedes deiner Motive ist mir vertraut.
Dazu noch deine herrlichen Schilderungen, gefällt mir :daumen:

Auf It Sol war ich 2016. Aber Sudersé gefällt mir besser. Und der Besitzer Piet fährt selber die Fietselfstedentocht mit. Für mich ist das einfach eine tolle Urlaubsregion. Bin in den 90er Jahren dort gesegelt (wir hatten ein Boot in Flevomarina, weiter im Süden des Ijsselmeers). Jetzt fahre ich seit 2016 nach Workum und natürlich die Fietselfstedentocht mit. Habe jetzt so viele Teilnahmen das ich nicht mehr in den Lostopf muss und mich vorab anmelden kann. Peile auf jeden Fall mindestens 10 Teilnahmen an. Dann gibt es eine besondere Medaille. Wenn ich es vom Alter und der Fitness schaffe auch 20 Teilnahmen. :D

Freue mich auch immer auf die paar Urlaubstage dort. Gibt einfach viel dort zu entdecken und zu machen. Nur das Kitesurfen traue ich mir auf meine alten Tage nicht mehr zu. Aber ich bewundere immer Kitesurfer für ihre Fähigkeiten.
 
Workum




11.06.2019
Am Tag nach dem Marathon war chillen angesagt. So schlief ich länger und stand später auf. Das Wetter war wieder gut, die Gewitter abgezogen. Um mich herum machte sich bereits hektische Betriebsamkeit breit. Die Meisten aus meiner Gruppe reisten ab, oder waren schon weg. Ich wollte noch einen gemütlichen Tag in Workum verbringen, schließlich hatte ich noch Urlaub. Nachdem ich gefrühstückt und mich vom Rest der Bande verabschiedete hatte, beschloss ich zum Mittagessen mit dem Rad nach Workum rein zu fahren.

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Auf dem Weg in den Ort begegnete ich mal wieder der Katze, die wohl in der Nähe des Hafens wohnte. Sie sonnte sich auf dem kleinen Deich, der den Hafen abtrennte.

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Auf dem Marktplatz ging ich zu meinem Lieblingsimbiss und orderte Kibbelinge mit Patat.

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Echt lekker! Lag wohl an der friesischen Luft das mir Fritiertes so gut schmeckte.

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Nach dem oppulenten Mahl fuhr ich zum örtlichen Supermarkt um für die letzten beiden Tage einzukaufen. Mit voller Packtasche ging es dann zum Hafen. Hier bestaunte ich die vielen schönen Plattbodenschiffe.

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Vom Ijsselmeer aus fuhr dann ein großes Schiff in den Hafen ein. Ich beobachtete die Manöver der Crew und fuhr anschließend zurück zum Campingplatz. An diesem Tag kam ich nur auf knapp 8 km, fühlte mich aber wunderbar entspannt. Genau das Richtige nach einem anstrengenden Marathon. Am nächsten Tag würde ich auch abreisen. Aber ich hatte es nicht eilig und wollte zum Abschluß noch nach Harlingen. Aufgrund des schlechteren Wetters am Mittwoch fuhr ich dann doch mit dem Auto, statt dem Rad und machte den Stadtbummel zu Fuß. Erst am späten Nachmittag ging es dann wirklich nach Hause. Ein schöner und abwechslungsreicher Urlaub ging zu Ende.
 
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