Gestern mit dem Starrgang haben die Beine ihren Impuls bekommen und gute Pflege mit Pferdesalbe (geht auch für Esel) und so. Heute hieß es dann "begebe dich direkt in den Spessart, ziehe nicht durch das Maintal". Der Autobahnzubringer B26 ist seit Anfang der Woche frisch asphaltiet wieder geöffnet. Eine echte Sonntagsrunde, wenn man früh aufbricht. Halb zwölf war schon spät als ich bei geschlossener Wolkendecke und 19° los bin. Ein paarmal hab ich Finger gegeben, ist halt 'ne B-Straße, aber auch ein Spessertüberquerungs-Roller und die Abschnitte mit neuem Asphalt sind schon edel. Ein paar Leitplanken weniger wären auch recht gewesen. 3-5 % hat der Berg im Wesentlichen, aber er zieht sich zum Scheitel ca. 15 km. Von Lohr bis zum Scheitel hinter dem Bischborner Hof, bei Siebenwege war dann die Banane fällig. Wieder ein Stück hoch und dann noch ein paar Wellen bis zur BAB-Auffahrt Weibersbrunn. Schon ein gutes Stück vor dem Kreisel beginnt die suberbe Abfahrt. Raus aus dem Wald über die Ecke und weiter durch die namensgebende, lange Spessartortschaft mit Vzul.. Richtung Hafenlohrtal, ab dem Abzweig Rothebfels sensationell neu asphaltiert. Was hab ich das pseude-flache kräftezehrende Fleckenasphaltband gehaßt. Alle Liebesmühe vergebens ;-) Abba jetzt, oder war es nur oder auch weil die Beine gelaufen sind wie ein Uhrwerk. Lange Abschnitte mit Kraft gefahren. Das Hafenlohr in Gedanken an die Wildsau-beschleunigte Durchfahrt mit meinem Freund Simon. Toujours großes Blatt, wenn 's mal am lahmen war Wiegetritt um wieder die Tretfrequenz zu bekommen. Gegen Ende dann verdichten sich die einzelnen Tropfen in einen gediegenen Regen. Regenjacke an und noch den "Windheim-Loop" von der kurvigen Rampe mit genommen. Take the long way home, nochmal rechts die alte Mainbrücke in Marktheidenfeld auf Befahrbarkeit getestet. Tass' Kaff' & Quetschekuche. Im kurzen Regenstop los, der hatte nur auf mich gewartet, es ging direkt die guten weiteren 20 km im Trommelsolo durch. Dauerte einen Moment bis die Beine wieder warm wurden, die Temperatur war mittlerweile auf 16° gesunken. Aber dann perlte das Wasser von den geölten Beinen wieder ab und die Strecke lief wie im Flug. Phantastico !
Ihr ahnt es, soviel wie ich erzähle, da kommen keine Bilder von unterwegs. Ist ja auch klar. Ich fahre meine Strecken mit Respekt, den "Bischi" und auch die Spessartwellen wollen Demut sehen. Keine Zeit für niederes Beiwerk, das Wetter nutzen Kilometer machen. Als die innere Bereitschaft für Photos eintrat kam auch der Regen. Der Kuchen war optisch, im Gegensatz zum Geschmacklichen, nicht wert abgelichtet zu werden. Von mir ganz zu schweigen: die Regenhackfresse. Ich hab es aber noch unter Sommerregen verbucht ;-)
Also dann erst nach dem Coming-Home, gute 80 km durch den Spessart ...
Ein paar Eindrücke:
Ich wünsche euch allen, daß ihr genau so viel Freude am Fahren habt wie ich aktuell!