Nach der Zeche in der Finne Gestern Abend hat mich Heute Morgen die Sonne wachgeküsst. Also schnell den italienischen Stuhl rausgeholt und eine Runde gedreht.
Während die Sonne lacht dreht ein Habicht seine Runden, ich habe den Wind im Haar und ein Gemisch aus Gülle, frisch gemähtem Gras und Grillkohle steigt mir in die Nase. Die Bella Machina schnurrt und bereitet wie immer große Freude. Da sind auch schon die bekannten Gefilde, Baumalleen ziehen vorbei, vorne Groß hinten schnell zwei Gänge hochgeschaltet, Antritt und Unterlenkerposition. Das Haar wirbelt im Wind, man wird von Fliegen bombabiert und auf dem Tacho stehen 40; gefühlt kann man jedoch Fliegen. Weiter geht der Ausflug in Gravelgegenden, ein älteres rüstiges Ehepaar ist beim Samstagsspaziergang, es wird nett gegrüßt. Ein kurzer Blick auf die saubere Air Brush Lackierung des Oberrohrs mitsamt verchromter Steuermuffen, ein lächeln und weiterhin drehen wir die Runden durch die Bauernschaften des Münsterlandes.
Es folgt, wie gewohnt, Schwärmerei: Wie fantastisch ist es in Häger, Nienberge, Altenberge, Havixbeck und Roxel seine Runden schon seit 5 Jahren zu drehen und stetig neue Wege kennenzulernen und auch alte Ecken wiederzuentdecken. Da stört es auch nicht mal im Kreis gefahren zu sein, denn es hat sich gewiss gelohnt!
Heute gab es mal wieder ein wenig Gegenwind, ich musste doch tatsächlich die 34 Vorne ab und zu bemühen und auch mal aus dem
Sattel steigen. Zur Belohnung gab es dann beim spontanen Boxenstopp bei Freunden auf dem Hof ein Gösser Radler Alkoholfrei und ein nettes Gespräch.
Manchmal denke ich müsste man da doch einfach nur hocken, sich von der Sonne das Hirn verbruzzeln lassen und den Fischen sowie Fröschen in der Gräfte beim Planschen zusehen. In diesem Refugium kann man herrlich die Seele baumeln lassen.
Insgesamt war ich fünf Stunden unterwegs, wie viele Kilometer oder wie schnell, das interessiert mich nicht. Ich habe jede Sekunde wieder genossen und jede schnelle Kurve hat mir ein Grinsen bereitet. Ja sogar ein kleiner Freudenschrei kommt raus als ich schneidig einbiege in Richtung Schonebeck, den höchsten der 16 Gänge einlege und auf der geraden, perfekt asphaltierten, Straße Vollgas gebe. Die Schönheit der Erschöpfung, das wohlbekannte Gefühl eines betätigten Oberschenkelmuskels, die leicht tauben Zehen. Einfach wunderbar.
Fotos gibt es natürlich auch, ich muss jetzt aber gleich los, man wurde spontan zum Grillen eingeladen und lässt sich natürlich nicht lange bitten! Euch Allen ein schönes Wochenende