Nachdem ich mein Bier leer hatte und mich grad auf den Weg machen wollte, kam in der Halle Bewegung ins Spiel. Eine Blaskapelle in klassischen Radtrikots spielte ein paar zünftige Volksweisen...
...und stellte mich vor die Wahl
a.) ein weiteres (Stark-)Bier zu ordern und die Polonaise zu eröffnen oder
b.) nach einem Espresso meinen Weg nach Downtown-Oudenaarde fortzusetzen.
Ich entschied mich für letzteres und erreichte nach einem zähen, langen Kilometer Innenstadtverkehr den Marktplatz von Oudenaarde mit dem "Ronde-Centrum", wo ich - in der Hoffnung, das etwas von meinem Kampfgeist und Spirit auf ihn überspränge - erstmal meinen Boliden an Eddys Dienstwagen anlehnte:
Ich glaub, das Ding steht hier echt echt sommers wie winters wie tags wie nachts...
Auf dem Weg zurück nach Wielsbeke kam es zu einer ebenso kleinen wie unbedeutenden Panne

Ich war mir sicher, den Weg auch ohne elektronische Hilfe zu finden ("Wo ich war, find ich auch wieder hin!"), aber das war halt nicht ganz der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem ich den Gedanken "Hier bist Du aber nicht auf dem Hinweg hergekommen." mehrfach durch ein entschiedenes "Egal, die Richtung stimmt, ein Kirchturm ist immer in Sicht, und schön ist es auch." weggewischt hatte, kamen mir doch er(n)ste Zweifel.
Letztendlich fand ich die anvisierte 'Stationsstraat', musste jedoch mit Erschrecken feststellen: Mein Auto ist weg. Die Verwirrung war komplett, als ich feststellen musste, dass das Hotel, vor dem ich geparkt hatte, ebenfalls nicht mehr an seinem Platz stand
Schamhaft bemühte ich die Dame von 'maps', während ein junger, aber äußerst schweigsamer Mann auf mein Rad aufpasste:
Ergebnis: Richtige Straße, aber falsches Dorf. Aber was sind siebzehn zusätzliche Kilometer im Gegenwind für einen echten (hüstel...) westfälischen Flandrien? Genau: Nichts. Also weiter...
Ich beweg mich auf jeden Fall heute keinen Meter mehr...
Bis morgen,
markus
