20.10.2024
Am Sonntag war Hugo Rickerts 13. Todestag. Hugo Rickert? Ja, Hugo Rickert war ein regional sehr bekannter Rahmenbauer, der vor allem Rennräder, Crosser und Bahnräder aus Stahl baute. Er machte sich 1950 in Dortmund selbstständig und baute bis Anfang 2002 Rahmen und komplette Räder aus Stahlrohren. Er belieferte Amateurfahrer und Profis. Seine Räder wurden vom BDR auch bei Weltmeisterschaften und Olympiaden eingesetzt. Mit Mitte 70 erlitt er leider seinen ersten Schlaganfall und war halbseitig gelähmt. Nur mit einer Hand konnte er nicht mehr so löten wie zuvor und gab sein Geschäft auf. Nach weiteren Schlaganfälle verstarb er schließlich 2011. In Dortmund wird sein Ansehen und seine Räder immer noch sehr hoch gehalten. Auch ich habe mehrere Rennräder von ihm.
Tom, von den Klassikerfahrern Lünen lud zu einer Hugo Rickert Gedenktour an seinem Todestag, dem 20. Oktober ein. Ich wäre gerne mitgefahren, aber über 70 km im üblichen Tempo traute ich mir nicht mehr zu. Da Hartmut aus Münster, wahrscheinlich einer der größten Rickertsammler, ebenfalls eine deutlich kürzere Strecke bei langsamen Tempo fahren wollte, erstellte ich eine knapp 30 km lange Strecke von Dortmund Aplerbeck nach Frömern zum Friedhof, wo Hugo Rickert begraben liegt. Dort wollten wir die andere Gruppe dann treffen. Chris, der ebenfalls mitfahren wollte, musste leider kurz vorher wegen Krankheit absagen.
Um 11 Uhr traf ich Hartmut in Aplerbeck am Schulzentrum. Die 6 km von Hörde fuhr ich mit dem Rad. Hartmut fuhr ein älteres Querfeldeinrad von Rickert, ich ein Rickert Spezial von 2000. Kurz nach 11 Uhr starteten wir und fuhren zunächst über den Emscherradweg nach Holzwickede. Auf relativ verkehrsarmen Straßen ging es durch Holzwickede und dann bergauf nach Opherdicke. Das steilste Stück mit 6 % schoben wir. Auf einem etwas flacheren Abschnitt sprach mich ein älterer Herr auf einem E-Bike auf mein Rickert an. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus das er auch noch ein Rickert Rennrad im Keller hatte und einige Male bei Hugo Rickert in der Werkstatt war. So geht es mir oft wenn ich mit einem Rickert durch Dortmund und Umgebung fahre. Hugo Rickert ist nicht vergessen.
Vor dem Opherdicker Wasserschloss machten wir Fotos, dann ging es weiter. Durch Ostendorf fuhren wir vorbei an Strickherdicke zum Bismarckturm. Hier machten wir wieder ein paar Fotos, bevor es den letzten Kilometer nach Frömern ging. Nach anderthalb Stunden Fahrt hatten wir den Friedhof gefunden. Nach kurzer Suche fand ich auch das Grab. Es war sonnig und mit 18 Grad auch nicht zu kühl. Gegen 13 Uhr traf dann die andere Gruppe mit 11 Fahrern ein. 10 Rickerts und ein Marschall, ebenfalls aus Dortmund. Natürlich haben wir unsere Räder präsentiert und uns vorgestellt das Hugo Rickert von oben wohlgefällig auf sein Werk schaute. Hoffe es hat ihn gefreut das ihm gedacht wurde.
Zu 13. fuhren wir dann alle zusammen Richtung Unna. Hartmut und ich hatten Probleme dran zu bleiben und verloren die Anderen aus den Augen. Ich entschied dann aus dem Bauch heraus wo wir abbogen. Zum Glück stellte sich das als richtig dar, und wir fanden die Gruppe vor einer Bäckerei wieder. Wir aßen Kuchen und tranken Kaffee und quatschten etwas. Nach der Kaffeepause verabschiedeten Hartmut und ich uns von der Gruppe und fuhren gemütlich, teilweise auf dem alten Hellweg durch Unna. Hinter Unna ging es wieder Richtung Holzwickede. Dieses Mal kamen wir am anderen Ende von Holzwickede an und ich passte meine Streckenführung entsprechend an. In Sölde waren wir bereits wieder auf Dortmunder Gebiet. Wir fuhren durch Altsölde und dann den Sölder Kirchweg nach Aplerbeck. Nach 37 km waren wir am Nachmittag wieder am Parkplatz. Ich verabschiedete mich von Hartmut und fuhr durch Schüren zurück nach Hörde. Nach insgesamt 49 km kam ich zu Hause an. Das war die längste Tour seit meinem Unfall Mitte Juni.
Es war eine sehr schöne Tour bei gutem Wetter. Das Tempo war moderat, was Hartmut und mir sehr entgegen kam. Hat wirklich Spaß gemacht zusammen zu fahren. Mein Rickert wurde endlich mal wieder bewegt. Und das noch zu so einem Anlass. Momentan überlege ich ob ich generell wieder Rennradtouren bis 40 km und mit langsamen Tempo anbieten soll. Quasi für die, denen die Gruppe in Lünen zu schnell ist.
Anhang anzeigen 1517269
Anhang anzeigen 1517277
Für Alex. Er war im Geiste auch mit dabei.
Anhang anzeigen 1517278
Anhang anzeigen 1517279
Anhang anzeigen 1517286
Anhang anzeigen 1517287
Anhang anzeigen 1517288
Anhang anzeigen 1517289
Anhang anzeigen 1517290
Anhang anzeigen 1517291