Mit dem Kotter ins Karwendel
Nach dem ich mich bisher über meine 40-60km Hausrunden nicht hinausgetraut habe, war es endlich einmal an der Zeit, die Berge, die ich immer nur am Horizont sah auch mal zu besuchen
.
Google Maps sagte, dass die Tour, die ich mir rausgesucht hatte ca. 130km lang sei; also vorsichtshalber mal einen ganzen Tag eingeplant. Das Wetter war heute ideal, nicht heiß genug zum Baden, aber auch kein Regen in Sicht, also los.
Die ersten 40km gingen noch durch vertrautes Terrain, vorbei hieran:
Ein dreifach hoch auf die Erfindung des Rads!
Und kaum gestartet, war auch schon der Tegernsee erreicht:
Weiter gings am Westufer entlang bis nach Kreuth und weiter Richtung Achenpass.
Noch schnell zwischen lustigen Rentnern mit einer Johannisbeerschorle und einem leckeren Kirschstreuselkuchen für den erwarteten Aufstieg gestärkt:
Tja, nur der Aufstieg kam irgendwie nicht. Auf dem großen Blatt locker dahingegondelt, und wo ich mir so denke "jetzt gehts bestimmt bald rauf" sehe ich auch schon dieses Schild:
Richtung Österreich gings dann erstmal ordentlich bergab, und kurz vor der Grenze rechts weg und weiter immer noch recht gemütlich bis zum Sylvensteinstausee, der ob der langen Trockenzeit schon fast bemitleidenswert leer ist:
Heimwärts gings durchs Isartal: Fall, Lenggries, Bad Töz, Bairwaies, Einöd, Ascholding - wo ich dann bei 110km den einzigen Durchhänger hatte, den ich aber mit der Aussicht auf eine "Endspurt (Radler)Halbe" in Egling erfolgreich niederkämpfen konnte:
Jetzt weiß ich auch, warum das Kotter so geschmeidig und fast mühelos bergauf und bergab gelaufen ist, es dopt sich heimlich
:
An dieser Stelle muß ich ein großes Lob für das Kotter loswerden, es fährt sich Klassen besser, als die anderen Räder die ich bisher gefahren bin (Koga Gents Racer, Basso Loto, Cinelli SC), allein das Paletti kann mithalten, ist aber wohl durch seine Campagnolo (Record) Ausstattung im Gegensatz zur Arabesque gehandicapt.
Das Kotter läuft wie auf Samtpfoten, geräuschlos und im besten Sinne unauffällig, einfach so wie es aussieht, wie "Himbeersahne"
.
Endspurt über Deining, Prinz Ludwigshöhe, Keindingading -> Dahoam; nach 124 km und knapp 5 Stunden
Das Kotter darf draussen noch ein bißchen ausdampfen, und Papa macht die Beine lang:
Ach ja, wenn wir uns mit altem Eisen beschäftigen, was macht dann der hier?