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unterwegs mit dem klassiker

nun der reisebericht von meiner tour am vorletzten montag...

gestartet bin ich in dem ort, in dem ich die ersten 3 jahre meines lebens verbracht habe, urwegen(garbova, alba).
das bild zeigt die ruine einer befestigten bergkirche aus dem 13. jhd, die auf einer kleinen anhöhe vor dem ort liegt.
wie ich vor ein paar tagen erfahren habe, hat die mauer um die kirche mein ur-ur-großvater gebaut.



weiter ging es über kelling(clnic) über dumbrava nach sasciori. die straße war für rumänische verhältnisse hervorragend.
die infotafel zeigt die umliegenden historischen ruinen. auf dem rückweg wollte ich bei der dakischen burgruine (1. jhd) in
capalna vorbeischauen, habs aber dann aufgrund einer unbefestigten straße unterlassen.



weiter gehts auf der transalpina, die höchste straße rumäniens, die die südkarpaten von sebes bis novaci verbindet.
ein kurzer einschub:
ich hatte die straßenverhältnisse zwischen sasciori und oasa(knapp 1300) bereits ein paar tage zuvor mit dem auto getestet.
leider war die straße ein stück weit alle 50-100m ca. 50-70cm lang aufgerissen und nur mit schrittgeschwindigkeit
befahrbar. am auto hatte sich noch die befestigung vom auspuff gelöst und somit war die fahrt bisher das highlight
meines autofahrerlebens. auf dem rückweg hatte meine freundin mitgezählt: 42 solcher aufgerissener stellen gabs.
gelohnt hatte es sich trotzdem:



ursprünglich wollte ich die strecke auch mit dem rad fahren, aber aufgrund der straße hatte
ich mich dann für jina entschieden. weiter gings also mit dem rad auf der transalpina im
valea sebesului richtung sugag:




es ging mit sehr angenehmer steigung langsam hoch und bald kam die erste staustufe:



nachdem ich in sugag eine kleine verpflegungspause gemacht hatte, nahm ich den bislang
für mich schwersten anstieg in angriff. die kombination aus 42/28, mittagshitze und dürftiges
training tat das übrige...



oben angekommen schweifte der blick kurz über jina und das hochplateau...



um anschließend erstmal mittagspause im schatten zu machen. nach einer weile kam ein traditioneller mit
heu beladener pferdewagen vorbei und ich wechselte mit dem fahrer ein paar brocken rumänisch.


 

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Re: unterwegs mit dem klassiker
nach der pause machte ich mich wieder los und bin nach einem eis ein wenig durch den ort gerollt.
wie ich von einer rumänin erfahren habe, haben die silberfarben gedeckten dächer rumänisch-orthodoxer
kirchen keine symbolik - das bleich sei wohl recht günstig und widerstandsfähig...



hier gings dann wieder runter nach sugag...




entlang der transalpina vorbei an kühen, die am seitenstreifen gegrast haben...



nach sasciori, wo ich mir eine gekühlte cola gekauft habe und 2 kaffeebonbons als rückgeld erhalten habe...



in solchen läden herrscht oft eine art gestank, der in mittel- und westeuropa nicht bekannt ist -
da ist schnelles handeln (regelmäßiges luftschnappen vor dem eingang) gefragt...

nachdem ich recht unterzuckert war hab ich im übernexten dorf noch ne cola geholt und mich
riesig über 4 am letzten anstieg gefundene mentos gefreut.

hier noch ein paar fotos von der umgebung urwegens, die ich bei einer kleinen wanderung
gemacht habe:






mir hat der urlaub sehr gefallen, vor allem die natur mit ihrer weite. was das radln angeht ist man denke ich
mit einem mtb oder wenigstens crosser wesentlich flexibler und nicht so sehr auf die teils in sehr schlechtem
zustand befindlichen asphaltstraßen angewiesen. ich hatte das glück und hatte in meiner umgebung gut ausgebaute
und wenig befahrene straßen. vielbefahrene europastraßen die von der ausbaustufe teilweise mit deutschen bundes-
straßen vergleichbar sind, sind absolut lebensgefährlich für radler. selbst mit dem auto ist das grundrisiko wesentlich
höher als im westlichen teil europas. trotzdem würde ich jedem das land ans herzen legen! :)

ich hoffe ich hab euch mit den fotos nicht überflutet...
- für interessierte sind im album noch ein paar mehr...
 
Toller Bericht, sehr schöne Bilder Roy !
Da bin ich ja fast ein wenig mit dabei gewesen...:daumen::daumen::daumen:
 
rumänien macht auf deinen bildern einen sehr sympathischen eindruck auf mich. die sprache enthält ja einige französische partikel, käme man damit durch oder welche sprache taugt in etwa ?
danke für den bericht !
klaus
 
wenn rumänen ins ausland (zum arbeiten) gehen wählen sie meist spanien.
meine mutter konnte sich mit rumänisch auch in italien ganz ordentlich
verständigen, wörter wie bicicletta sind in der aussprache sogar nahezu
identisch... :) ich denke mit allen romanischen sprachen kommt man
halbwegs zurecht...
 
Jetzt weiß ich auch wieder, warum mir Dein Avatar so bekannt vorkommt...

YOda_900.jpg


Ein Verwandter?:)
 
das können leider nur noch die wenigsten - in urwegen(garbova) gibts nur noch 5 familien.
immerhin gibt es mittlerweile bestimmt ne gute handvoll deutscher bürgermeister, u.a. in
hermannstadt(sibiu).

nachdem ich bei gpsies die option "weg folgen" gefunden hab, ist das tool für mich auch
benutzbar... :) nach der anmeldung konnte ich die strecke dann auch speichern:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=olcwudlzewdwvpeg

hier die ursprünglich geplante route:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jkuawookyglamjax

rückblickend bin ich froh, dass ich mich für die leichtere variante entschieden hab... :)
 
Crocos Bergtour, 2. Tag, 31.7.2013
Nach einer erholsamen Nacht in Gortipohl ging es weiter auf dem Radweg nach Partenen, dem letzten Ort im Montafon. Kurz nach dem Ortsausgang liegt die Mautstelle der Silvrettastraße. Während Motorrad- und Autofahrer dort 11 bzw. 14€ zahlen müssen, kostete mich die Weiterfahrt nur ein freundliches Lächeln. An der zweiten Kehre kann man bei viel Verkehr auf das gesperrte, aber asphaltierte Sträßchen zum Kopssee und Zeinisjoch ausweichen. Aber morgens um 9:00 war ich noch fast allein auf der Straße und entschied mich für die Straße über die Bielerhöhe. Die zahlreichen Kehren machen die Auffahrt recht kurzweilig.
Um 10:00 dann die erste kurze Rast am Vermunt-Stausee:

Nur wenig später war die Passhöhe erreicht:

Interessant ist der Silvrettastausee, er liegt direkt auf der Passhöhe und hat zu jeder Seite (Montafon und Paznaun) eine Staumauer.
Auf der Abfahrt ins Paznauntal bot sich noch ein kurzer Abstecher zum wunderbar ruhigen Zeinisjoch und Kopssee an:



Hier gibt es eine Einbahnstraße für Radfahrer:

Diese Regelung ist sehr vernünftig, denn der linke Weg ist sehr steil und man müsste ständig bremsen, während man auf der Straße gemütlich mit 60km/h bergab rollen kann.

Die weitere Abfahrt durchs Paznauntal war wunderbar schnell. Am Talausgang unterquert die Straße die Arbergbahn. Kurz davor zweigt das Sträßchen ins Bergdorf Tobadill ab.

Dort war es dann Zeit für die Mittagsrast.

Die Aussicht beim Essen:

Direkt nach der schmalen Durchfahrt ging es abwärts nach Landeck:

Von Landeck nahm ich den sehr empfehlenswerten Inntal-Radweg nach Prutz, denn die Bundesstraße zum Reschenpass ist bergauf nicht angenehm zu fahren.
In Prutz bog ich ab ins Kaunertal. Einige in Steigungen liegende Lawinengalerien konnten auf feinem Schotter umfahren werden:


In Feichten, dem letzten und größten Ort im Kaunertal, war es dann Zeit, zu übernachten.

Und hier noch die Route: http://goo.gl/maps/GZu6F

(Fortsetzung folgt)
 


nach einer weile kam ein traditioneller mit heu beladener pferdewagen vorbei und ich wechselte mit dem fahrer ein paar brocken rumänisch.

Diese Pferdekarren haben uns vor über 10 Jahren eines Nacht auf dem Weg nach Bulgarien mehrfach schrecken eingejagt. Da sie meist kein Licht oder Reflektoren verbaut haben, sind sie im Stockfinsteren so gut wie gar nicht zu erkennen.
Um wenn man auf gut ausgebauten Fernstrassen mit 100km/h und Fernlicht unterwegs ist, sieht man diese Pferdewagen erst 100m vor einem, was meist nur für kurzen abbremsen und ausweichen reichte, so hätte es gekracht.

Das sind Erlebnisse, die ich nicht mehr vergessen werde.
 
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