Emscherkunst 20016
Oder: Klassiker ist (und) Kunst
Am Samstag war in Dortmund Eröffnung der Emscherkunst 2016. Das Kunstareal erstreckt sich von der Emscherquelle in Holzwickede bis zum Stadthafen in Herne. Grund genug für mich sich das mal zusammen mit Toto, einem Kampfpinguin aus einem Tourenforum, anzuschauen.
Bei bestem Wetter und sommerlichen Temperaturen war das eine wahre Genusstour.
Wir trafen uns um 10 Uhr an der Emscherquelle.
In den Zelten des Chinesischen Künstlers Ai Weiwei kann man auf der Wiese des Emscherquellhofes übernachten.
Schlafen in einem Kunstwerk.
Von hier aus fuhren wir dann los und erreichten den Phönixsee in Dortmund. Dort stiessen wir auf die Cloudmachine und die Wolkenkugeln in denen man im Hochbett schlafen kann.
Genau so bizarr mutete ein paar hundert Meter weiter der Venezianische Kiosk Chiosco auf der Phönixinsel an.
Hier kann man die gleichen Souvenirs kaufen wie in Venedig. Fast erwartet man eine Gondel über den See gleiten zu sehen.
Weiter ging es auf verkehrsarmen Strassen durchs Unionsviertel zum Dortmunder U, mitten in der Stadt.
Gegenüber dem Infostand ein schön oranger und plakativer Container.
Paletten und Pflanzen passen gut in die Grossstadt.
Auf dem Weg zur Emscher dann in Dorstfeld ein Ding wie aus einer anderen Welt.
Eine Behausung auf dem Mars? Ein riesiger Termitenhügel? Wer weiss? Drinnen herrschte eine ungewohnte
Atmosphäre. Meine Stimme klang wie eine Roboterstimme. Also doch Raumfahrt?
Kunst ist wenn man interpretieren kann und sich Gedanken macht.
An den Rückhaltebecken in Mengede wurden mit Wellenbrechern die Umrisse der Arche Noah nachgebildet.
Am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel stehen Walkway und Tower des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata.
Der Tower kann bestiegen werden und bietet unten ein schattiges Pausenplätzchen.
Auf dem Weg zum Stadthafen Herne führte uns der Weg über eine Insel im Rhein-Herne-Kanal. Am Ende gab es ein
Kunstwerk welches von Besoffenen belagert wurde. Wir fuhren lieber weiter und ich stiess dann hierauf:
Diamonds are Girls best Friends? In diesem Fall leider nicht. Der Kahn hatte nur Steine geladen.
Also fuhren wir weiter zum Stadthafen. Hier war gerade Hafenfest einschliesslich Kanurennen. Ein Stück weiter dann ein stillgelegtes Klärwerk
mit einem interessanten Faulturm.
Das Mosaik auf dem Turm erinnert an die Arbeiterkämpfe der Bergarbeiter für mehr Gerechtigkeit. Zunächst waren die Kämpfe erfolgreich
und vieles wovon wir Heute noch als Arbeitnehmer profitieren haben wir den Bergleuten zu verdanken. Leider konnte sich damals noch Niemand vorstellen das es mal ein Ruhrgebiet ohne Kohle geben wird. Mein Grossvater, ein alter Bergmann, musste diesen Niedergang zum Glück nur zum Teil erleben. Ich war immer wieder erstaunt mit welcher Begeisterung er von seinem Beruf erzählte.
Nach so viel Kunst rückte ich den Klassiker mal wieder in den Fokus. Bis auf einen Plattfuss hinten gab es keine nennenswerte Defekte.
Trotz des teilweise groben Schotters schlug sich Bloody Mary tapfer.
An der Strecke stehen noch viel mehr Kunstwerke und es gibt auch einige Aktionen. Leider hätte das den Zeitrahmen komplett gesprengt.
Man kann die Tour also durchaus mehrfach fahren. Mit dem Rennrad muss man schon ziemlich schmerzfrei sein. Manche Wege wären das richtige für ein Cyclocross oder Gravelbike.
Zurück ging es dann über kleine Strassen mit überwiegend wenig Verkehr. Am Ende der Tour standen bei mir 102 km auf dem Tacho. Mehr war bei den vielen Stopps einfach nicht drin.
Wer mehr über die Emscherkunst 2016 wissen möchte:
http://www.emscherkunst.de/emscherkunst-2016/
Hier ist die Route mit Rückweg (den ich aber teilweise spontan anders gefahren bin):
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=bgncpmafnwmwqzll