Sonnenrunde
09.04.2017
Nach der tollen RTF in Düsseldorf am Samstag startete ich traditionell Sonntag in Haltern am See. Diese RTF gehört für mich zu denen die ich im Frühjahr auf jeden Fall fahre. Dieses Mal war das Wetter auch super. Morgens schon Sonne und Nachmittags 20 Grad. Beim Start gegen 8 Uhr war es mit nur 4 Grad aber fast noch frostig. Ich hatte mit Ralf verabredet das wir es nach dem flotten Tempo in Düsseldorf am Vortag etwas langsamer angehen lassen. Doch vom Start weg gab Ralf ordentlich Gas und ich konnte mit meinem Yellow Bird anfangs kaum folgen. Meine Muskeln waren noch kalt und ich spürte ein leichtes ziehen in der rechten Wade. Dazu fing es ein wenig hügelig an. So ließ ich nach ein paar Kilometern abreißen und fuhr mein Tempo. Einige Kilometer später wurden meine Muskeln warm und das ziehen verschwand auch. Wenig später hatte ich Ralf wieder eingeholt. So erreichten wir die erste Kontrolle in der Nähe von Rhade um 9 Uhr.
Ein Keks als Verpflegung, ein paar Schlucke trinken und weiter ging es. Das Tempo blieb jetzt relativ hoch, trotz aller guten Vorsätze. Ich fühlte mich aber trotz des anstrengenden Vortages sehr fit. Es lief einfach. Und so übernahm ich auch immer wieder Führungsarbeit. Das Profil der Strecke war jetzt sehr flach.
Vorbei ging es an Marbeck und Heiden. Dann am Lünsberg noch mal eine Steigung die ich mit Tempo fuhr. Ralf hatte schon etwas Mühe mit seinem MTB mitzuhalten, aber ich nahm dann oben Tempo raus. Bei Ramsdorf war es dann aber wieder schön flach und es rollte gut. Ich hielt mich etwas mit dem Tempo zurück, damit Ralf im Windschatten bleiben konnte. War selber erstaunt wie gut es bei mir lief. Nach einer Schleife Richtung Südlohn erreichten wir wieder in der Nähe von Ramsdorf um 10 Uhr die zweite Kontrolle. Mein Tacho zeigte ein Durchschnittstempo von deutlich über 26 km/h an. Noch mal schneller als in Düsseldorf, obwohl wir nur zu zweit unterwegs waren. Hier verweilten wir ein paar Minuten länger, da Ralf einen ehemaligen Vereinskollegen von Gelsenkirchen-Buir, Werner traf. Ich entledigte mich meine Langarmtrikots und der Armlinge und fuhr mit kurzem Trikot und 3/4 Hose weiter. Ein bisschen Sonnenbräune konnte sicher nicht schaden. Die Temperaturen lagen jetzt bei angenehmen 15 Grad. Die Sonne bekam Kraft.
Danach ging es zu dritt weiter. Werner hatte Mühe unserem Tempo zu folgen und so reduzierte ich die Geschwindigkeit. Auch Ralf musste dem bisherigen Tempo Tribut zollen. Ein MTB ist halt kein Rennrad. Er meinte ich solle einfach fahren, aber ich wollte die kleine Gruppe zusammen halten. Wir passierten Gescher südlich und erreichten den Wendepunkt der Strecke.
Das Profil war nur leicht wellig und ich konnte die leichten Steigungen mit vollem Tempo fahren. Dadurch taten sich immer wieder Lücken auf. Diese nutzte ich um mal ein paar Fotos in Aktion zu machen. Nach 75 km zeigte mein Tacho immer noch einen Schnitt von 26 km/h an.
Ralf fuhr mit seinem schweren "Eimer" das ganze Wochenende. Da wäre ich echt kaputt gegangen. Aber war sicher ein gutes Krafttraining.
Dann hatten wir noch den "Berg des Schreckens" bei Reken vor uns. Hier ging es richtig berghoch. Im oberen Bereich wurde es dann für münsterländische Verhältnisse noch einmal steiler. In den letzten Jahren tat ich mich an dieser Steigung immer schwer. So früh im Jahr war ich anscheinend noch nicht fit genug. Dieses Mal flog ich dort fast hoch und ließ die Anderen deutlich hinter mir. Oben hielt ich an und machte Fotos.
Danach ging es etwas flacher hoch und es folgte eine rasante Abfahrt, bevor es in Reken noch mal eine kurze Steigung zur dritten Kontrolle gab.
Hier traf ich unter anderem Vera aus Wuppertal. Nach ein paar Fotos und etwas Unterhaltung fuhren wir weiter.
Es ging noch ein bisschen bergauf, aber die Steigungen hatte ich von den Vorjahren schwerer in Erinnerung. Ralf musste jetzt langsam dem Tempo Tribut zollen und ich wartete öfters auf ihn und Werner. Dadurch ging das Tempo noch mal runter, was mir aber völlig egal war. Wie oft mussten Ralf und andere Mitfahrer schon auf mich warten, weil ich nicht mithalten konnte. Momentan lief es halt bei mir ganz gut. Zum Ziel waren es keine 20 km mehr. Über Laversum erreichten wir dann gegen Mittag wieder Haltern am See. Unterwegs trafen wir dann auch wieder auf Vera.
Im Ziel standen dann 101 km mit 400 Höhenmetern und einem Schnitt von immerhin noch 25,5 km/h auf dem Tacho. Ein sehr guter Wert, vor allem wenn man den Tag davor mit einbezieht. Ich hätte selber nicht gedacht das ich diese Leistung bereits an zwei Tagen hintereinander abrufen konnte. Die Formschwäche des Frühjahresanfangs schien mehr als überwunden zu sein. Ich fühle mich bereits jetzt stärker als letztes Jahr, was die Zahlen auch eindrucksvoll belegen. Dadurch habe ich dann für meine Marathon und Brevets wieder Reserven, die mir im März noch fehlten.
1020 Teilnehmern fuhren in Haltern am See. Das ist schon mehr als beachtlich und ein großer Erfolg. Da ich gerne im Münsterland fahre wird die RTF auch nächstes Jahr wieder in meinem Kalender stehen. Eine ganze Weile saß ich noch draußen in der Sonne und unterhielt mich mit Vera und Axel. Am frühen Nachmittag trat ich dann den Nachhauseweg an. Ein tolles und erfolgreiches Radsportwochenende ging zu Ende.