Le Bianchi Incontro Parte Uno
29.04.2017
Bianchi-Hilde hatte Ende April zum jährlichen Bianchi-Treffen nach Bielefeld geladen und einige kamen mit ihren klassischen Bianchis. Ich war das erste Mal dabei, da ich mir über den Winter ein weißes Bianchi Rekord 910S von 1987, genannt Donna Bianca, aufgebaut hatte. Das Mittelklasserad war für mich der Eintritt in die Bianchi-Welt. So buchte ich ein Hotel in der Nähe des Treffpunkts und reiste Morgens an. Auf der Autobahn war alles leer und so kam ich gut durch. Schon mal im Hotel anmelden, aufs Zimmer konnte ich erst später, und dann einen Kaffee trinken. Rechtzeitig machte ich mich dann auf den Weg zum Treffpunkt. 10 Uhr war vereinbart, aber ein paar Teilnehmer waren schon da als ich 20 vor eintraf. Großes Hallo in Hildes Küche, die schon etwas voll war. So lernte ich auch Hildes Frau und seine beiden Töchter kennen. Natürlich wurde über Räder gefachsimpelt, und das auf englisch, da ein Gast aus GB anwesend war, der aber leider nicht mitfuhr. Da ich zwar noch regelmäßig auf englisch lese, aber mittlerweile seltener spreche, hielt ich mich etwas zurück. Das ich mal kurze Zeit in Süd-England zur Schule ging, ist halt auch schon fast 40 Jahre her.
"Etwas" später schafften wir es schließlich uns zu einem gemeinsamen Foto vor der Ausfahrt aufzustellen. Das Foto habe ich mir von Andreas geliehen. Von rechts nach links: Knut, Bernd, Peter, Hilde (Andreas) und ich (Jennifer). Zu fünft fuhren wir dann irgendwann nach elf Uhr auch los. Es war mit ca. 6 Grad noch sehr kühl und bedrohlich bewölkt. Zunächst ging es oberhalb von Bielefeld nach Stieghorst. Da hatten wir schon die erste noch moderate Steigung in den Beinen. Ländlich fuhren wir auf welligem Terrain nach Oerlinghausen. Weitere Orte waren Währentrup, Stapelage und Augustdorf. Peter hatte dann in Hiddesen einen Platten. Von hier ging es hoch zum Hermannsdenkmal. Da Peter eh nicht mitfahren wollte, "deponierten" wir ihn in einem Eiscafe und machten uns zu viert an den "Aufstieg".
Während Hilde und Bernd uns mühelos davon fuhren, waren Knut und ich etwas langsamer. Vor den Serpentinen kamen immer etwas steilere Rampen, doch mein Bianchi und ich zogen gleichmäßig langsam unsere Bahn. Der Tacho zeigte an den steilen Stellen 7 bis 8 km/h an. Langsamer ging nicht mehr. Knut hielt dann an und wollte umkehren. Er war dieses Jahr noch nicht viel gefahren und da tat der Anstieg besonders weh. Konnte ich gut verstehen. Ich sagte den beiden anderen dann oben am Parkplatz Bescheid und wir fuhren die letzten 100 Meter zu dritt zum Denkmal hoch.
Hier gab es erst einmal ein paar Gruppenfotos. Ich ließ mich auf dem Foto durch die Donna vertreten.
Der Hermann drohte da mit erhobenem Schwert, doch ich fand das Stahl sich an einem Rennradrahmen besser machte.
So machte meine Donna Bianca mal wieder eine ausgesprochen gute Figur. Italienische Eleganz, Lässigkeit und Sportlichkeit halt. Wir brachen gerade auf um uns die Abfahrt vorzunehmen, da kam Knut doch noch. Er hatte sich den Rest der Steigung hoch gekämpft und war ziemlich fertig. Das nenne ich mal Kampfgeist. Natürlich machten wir dann auch noch ein paar Fotos von ihm vor dem Hermannsdenkmal.
Dann kam die Abfahrt mit Anfangs 20 %. Da sie auch sehr kurvenreich war und meine 30 Jahre alten Single Pivot
Bremsen nicht so gut waren wie meine nur 2 Jahre jüngeren Dual Pivot von 1989 am Peugeot, fuhr ich etwas verhaltener bergab. Über Heiligenkirchen kamen wir dann zurück nach Hiddesen. Dort sammelten wir Peter mit reparierten
Reifen ein und machten uns auf den Rückweg. Die Route führte uns am Kupferberg vorbei nach Hiddentrup und Billinghausen. Auch hier war das Profil wieder sehr wellig. Flach gab es rund um Bielefeld eher nicht. Wir passierten dann noch so malerische Orte wie Asemissen, Bechterdissen und Berkenbruch.
Dann ging es wieder oberhalb von Bielefeld zurück nach Stieghorst. Die Aussicht ins Tal war nicht schlecht.
Knut war froh das unsere Tour sich dem Ende näherte. War wohl seine erste richtige Tour dieses Jahr und dann direkt zum Hermann rauf.
Noch einmal den Fernblick genießen und dann rollten wir bergab zu Hilde. Dort gab es dann am Nachmittag Kaffee und frischen Käsekuchen zur Belohnung. Und natürlich wurde wieder jede Menge über alte Bianchis und Radsport gequatscht.
Schließlich stellten wir alle Bianchis in Hildes Garten in einer Reihe. Hilde und Peter steuerten mehre Räder für das Foto bei. Das älteste Rad auf dem Foto war aus den 50er Jahren das neueste wohl aus den 90ern. Meine Donna Bianca lockerte das Ganze dann farblich auf. Hatte ich noch vorher wegen der französischen
Mavic-
Felgen an meinem italienischen Klassiker ein schlechtes Gewissen, stellte ich fest das viele der Bianchis auf
Mavic-
Felgen rollten. Es war auf jeden Fall eine beeindruckende Ansammlung von Rädern.
Noch ein paar Daten zur Tour: Wir fuhren lediglich 65 km, sammelten aber 850 Höhenmeter an und das mit einem Schnitt von "nur" 20 km/h. Das lag aber vielleicht auch daran das während der Fahrt viel gequatscht wurde. Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Tour und ich war bestimmt schon 15 Jahre nicht mehr mit dem Rad am Hermannsdenkmal. Wurde also wieder mal Zeit. Auch wenn ich sicher keine Bergziege bin, kam ich ganz gut zurecht. Nur mit kalten Muskeln einen Berg hoch fahren mag ich nicht. Aber die anfänglichen Wellen waren noch moderat. Das Wetter hielt sich und wir bekamen keinen Tropfen ab. Aber es blieb kühl und das Thermometer kletterte selbst Nachmittags nicht über 10 Grad. Am späten Nachmittag verabschiedete ich mich, um im Hotel zu duschen und mich umzuziehen. Hilde hatte für Abends ein Tisch beim Italiener bestellt und für drei von uns noch eine Überraschung. Knut konnte leider nicht mehr mit und musste dringend nach Hause.
Wir trafen uns dann Abends wieder bei Hilde. Christian und seine Frau Susanne waren dann auch mit dabei. Wir fuhren mit der Straßenbahn in die Bielefelder City und machten es uns beim Italiener bequem. Natürlich gab es leckere italienische Küche. Und dann gab es die Überraschung die Andreas schon angekündigt hatte. Peter, Bernd und ich bekamen jeweils eine Bianchi Owners Club Germany Tasse überreicht. Während Peter und ich um die Wette strahlten, konnte Bernd auf dem Foto seine Freude gar nicht in einen Gesichtsausdruck fassen. Das Foto habe ich mir wieder von Andreas geliehen, da ich meine Kamera Abends leider nicht dabei hatte.
Nach viel leckerem Essen und anregenden Gesprächen ging der Abend spät zu Ende. Es war wohl nach 23 Uhr als ich im Hotel ankam und einen wunderschönen Tag in Bielefeld Revue passieren ließ. Ich freute mich schon auf den zweiten Teil des Treffens am Sonntag.