Bitte was?
Erklär'mal bitte.
Wie immer bei mir: Nachmachen auf eigene Gefahr!
Das Chipie war ein sehr schönes Low Budget Rad für ich glaube unter 1000 DM. Der sehr gut gemachte Rahmen war mit Gepäckträger- und Schutzblechösen ausgestattet.
Da ich schon in eine 1 Zoll! Marzocchi-Gabel investiert und mich auch sehr wohl gefühlt ersunn
ich eine Adapterlösung für die zweite geschenkte Scheibenbremseinheit.
Da die linken Ausfallenden zwei Gewindeösen hatten, lag es nahe, über diese die Parallelität für den Bremssattel zu holen.
An das exzentrisch gedrehte Teil wurde der Bremssattel geschraubt ...
... dessen anderes Ende mit einer Schelle abgestützt ist.
Das hat gleich bei der Montage so gut funktioniert, dass ich die Veredelung der etwas groben Teile hinten angestellt habe. Passt aber auch so ganz gut. Das hält so seit 15 Jahren.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch ein anderes Bauteil vorstellen:
Ursprünglich hatte das MTB eine Sattelklemmöse aus Stahl, die vorne angebracht war. Darin hatte ich einen viel genutzten Sattelstützschnellspanner. Bei Abfahrten und für die Trails wurde der
Sattel schnell mal tiefer gestellt.
Irgendwann hat sich der vorne angebrachte Schlitz seitlich verlängert und die Klemmung hat nicht mehr gehalten.
Teure Arbeiten wollt ich nicht vornehmen lassen, der Lack sollte auch nicht beschädigt werden und der Rohrdurchmesser von 1,1/8 Zoll brachte mich auf die Idee, einen ebensolchen Vorbau umzuarbeiten.
Hält seit 18 Jahren ...
Das Chipie hat von all meinen Rädern die meisten Metamorphosen mitgemacht:
Weil bei mir vor 25 Jahren alles ein Rennrad sein musste, kamen zuerst Conti
Grand Prix in ein Zoll drauf. So viele Platten hatte ich noch nie. Der Wechsel auf Tomslicks machte das Rad für den Großraum München tauglich. Mit 130mm ItM-Titanvorbau und geradem Lenker umgebaut, war die längste Runde am Starnberger See entlang zum Walchensee (traumhaft!) und zurück. Ich glaub es waren um die 180 Kilometer.
Die Überhöhung dank des Rennradvorbaus war brutal und es war der längste Aufbau, den ich je fuhr. Außerdem weiß ich seither, dass Espressodosen 3 Zehntel Millimeter starkes Blech haben.
Mit gemäßigterem Aufbau fuhr ich in der Auvergne über den Plomb du Cantal.
Dann folgte der Wechsel zu einer Zokes Doppelbrückengabel. Sollte man ja nicht machen, wegen Rahmen zu schwach, war aber egal und hat gut funktioniert. Die Gabel war irgendwann hinüber, dann kam Marzocchi-Gabel, Scheibenbremse und (kurzzeitig schlauchlos) LRS folgten. Seitdem ist das Chipie in diesem Zustand.
Viele Erinnerungen stecken in diesem Rad und viel gelernt hab ich damit.
Die geilste Tour war auf den Pizzo d'Èvigno bei Imperia. Ab dem Meer konnte man die Hälfte fahren dann hab ich das Rad die zweite Hälfte der 983 Höhenmeter geschoben und meist getragen.
Die Abfahrt zurück zum Meer werde ich nie vergessen! Die
Reifen sind immer noch drauf.
War jetzt ein bisschen ausführlicher, aber das Chipie ist halt eine aus vielen Geschichten gewachsen Struktur,
bei der ich keine Macke und keinen Rostfleck missen möchte.