RTF in Haltern am See
24.03.2019
Sonntag fuhr ich endlich meine erste RTF in 2019. Obwohl ich noch mit den Resten einer Erkältung kämpfte, wollte ich die 111 km Strecke in Haltern am See fahren. Ganz gemütlich natürlich, so war zumindest mein Plan. Deshalb fand ich mich auch pünktlich vor dem Start um 8 Uhr dort ein. Doch zunächst begegnete ich jede Menge bekannter Gesichter. Günter, Harald mit Familie, Ralf, Karl-Peter und Peter und noch vielen anderen. Ralf, Karl-Peter, Peter und ich beschlossen gemeinsam zu starten.
Ich startete mit meinem Team Kinesis Alurenner von 1996. Ausgestattet hatte ich das Rad mit einer 9-fach
Shimano Schaltung mit Ultegra STI Schalt/Bremshebeln. Kurbel und
Bremsen waren aus der RX 100 Serie um 1990 herum, die Sattelstütze eine Campagnolo Athena Aerostütze aus der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Mit einem sehr kurzen Vorbau und Kompaktlenker war das Rad für mich deutlich besser fahrbar als bei meinem ersten Aufbau vor zwei Jahren.
Wegen meiner abklingenden Erkältung wollte ich etwas ruhiger fahren. Ralf machte am Anfang das Tempo. Über diverse Alleen ging es nach Westen. Langsam waren wir allerdings nicht unterwegs. Mit nur 5 Grad war es Morgens eher kühl.
Nach Alt-Wulfen fuhren wir über kleine Straßen weiter.
Die Sonne täuschte darüber hinweg wie kühl es war. Ich kämpfte die ganze Zeit mit verstopfter Nase und rasselnden Bronchien. Am Tag vorher bei der Klassikertour ging es mir noch deutlich besser. Aber noch hielt ich gut mit. Die Geschwindigkeit hatte sich mittlerweile bei einem Schnitt von über 24 km/h eingependelt.
Nach ca. 21 km dann die erste Kontrolle am Wegesrand. Wir verpflegten uns kurz und dann ging es weiter. Nächster Ort war dann Rhade.
Mittlerweile hatte sich Karl-Peter vorne eingespannt und zog das Tempo noch etwas an. Peter und ich fuhren hinterher. Der Schnitt ging auf 25 km/h hoch. Ich war gespannt wie lange ich durchhielt. An den Steigungen machte sich meine verstopfte Nase besonders bemerkbar. Dafür kam ich aber noch ganz gut mit. Wir passierten Marbeck und Heiden.
Peter war dann irgendwann hinten raus. Ich verringerte mein Tempo um auf ihn zu warten. Vorne dauerte es eine Weile bis man merkte das wir beide nicht mehr da waren. Wir durchquerten dann wieder zu viert den Naturpark Hohe Mark. Ramsdorf umfuhren wir westlich.
Nach ca. 46 km kam dann die zweite Kontrolle ein Stück hinter Ramsdorf. Noch schien die Sonne und wir verpflegten uns wieder etwas. Der Schnitt lag noch immer über 25 km/h.
Das Kinesis fuhr sich richtig gut. Ich schimpfe nie mehr über Alurahmen. Das Rad war zwar keine Sänfte, aber selbst auf holpriger Strecke noch ganz gut fahrbar. Und das mit für heutige Verhältnisse schmalen 23 mm
Reifen. Am Rickert hatte ich die STI
Griffe noch verteufelt, am Kinesis passten sie und lagen gut in der Hand.
Weiter ging es. Meine Atemprobleme wurden schlimmer und ich hatte immer mehr Mühe mitzuhalten. Peter hielt sich jetzt auch immer ganz hinten. Anscheinend war das Tempo für ihn auch einen Tick zu schnell.
In einem Bogen nach Nord-Osten fuhren wir südlich an Gescher vorbei und erreichten Velen. Die Abstände zu meiner Gruppe wurden immer größer.
Nach 70 km hinter Velen ließ ich den Kontakt zur Gruppe dann ganz abreißen. Ich hielt an und wartete eine Weile bis meine Mitfahrer ausser Sicht waren. Ich wollte ab hier mein eigenes Tempo fahren um wieder in den Wohlfühlbereich zu kommen. Ich hatte etwas Sorgen das ich die Erkältung verschleppen könnte, wenn ich mich zu sehr auspowerte. Zumindest konnte ich meine Nase für einige Zeit von ihrer Verstopfung befreien. Kurz vor Reken kam dann eine längere Steigung bis auf schwindelerregende 140 Höhenmeter. Trotz der Erkältung kam ich diese Steigung deutlich besser hinauf als die ganzen letzten Jahre. Und ich fuhr noch nicht einmal annähernd am Anschlag. Nach ca. 76 km kam dann in Reken die dritte Kontrolle. Hier traf ich meine Gruppe wieder. Ich machte etwas Pause und ließ die drei vorfahren.
Dann machte ich mich wieder alleine auf den Weg. Zunächst galt es noch einige Steigungen zu meistern. Dann erreichte ich Maria Veen. Von hier waren es noch gut 20 km bis ins Ziel. Mittlerweile war die Sonne weg und trotz 10 Grad wurde es ungemütlicher.
Kilometerlang ging es Richtung Osten, bevor ich nach Süden durch das Weisse Venn fuhr. Von Lavesum war es dann nur noch ein Katzensprung ins Ziel nach Haltern am See, wo ich nach 101 km mit einem Schnitt von immer noch 24,5 km/h ankam. So viel langsamer war ich also alleine auch nicht gewesen. Mittlerweile schien auch wieder die Sonne. Ich besorgte mir leckere Nudeln mit Tomatensoße und unterhielt mich noch mit Peter und einigen Anderen. Als überall bereits abgebaut wurde, war das das Zeichen für den Aufbruch. Insgesamt war ich zufrieden. Meine Erkältung klang am nächsten Tag auch wieder etwas ab. Bis zur nächsten RTF in Mühlheim an der Ruhr geht es mir dann hoffentlich wieder richtig gut. Da warteten dann noch einige Höhenmeter mehr auf mich.