Am Pfingstsonntag war ich statt mit dem Rad mal zu Fuß unterwegs.
19.05.2024
Am Pfingstsonntag habe ich mir meine Trekkingschuhe und den Rucksack geschnappt und bin nach Selbecke gefahren. Genauer gesagt ins Freilichtmuseum Hagen. Dort war ich zuletzt als Teenager vor 47 Jahren mit meinem Vater. Das erste Foto nahm ich 1977 auf. Unten links ist mein Vater zu sehen. Damals war das Museum erst ein paar Jahre alt. Ich war gespannt wie sich das Museum nach 47 Jahren verändert hatte. Der Eingang ist schon mal deutlich weiter unten im Tal. Das Museum ist erheblich größer geworden. Vom Eingang aus ging es das Tal hoch. Da rechts am Rand des Museums ein Weg, teilweise sehr steil nach oben führte, beschloss ich dort zunächst bis zum oberen Punkt des Museums zu wandern und dann das Museum Tal abwärts zu erkunden. Der obere Teil des Museums war wohl auch der älteste. Hier erkannte ich einige Häuser wieder. Es waren aber auch welche dazu gekommen.
Zeitgleich fand im Museum auch ein Oldtimertreffen statt. Aber darüber mache ich einen separaten Bericht. Vor der alten Bäckerei stand bereits eine lange Schlange, als ich mich dort ebenfalls für einen frischen Rosinenstuten anstellte. Nur 70 Stück sollten nach altem Rezept gebacken werden. Als ich dran kam, waren nur noch wenige übrig. Die kamen frisch aus dem Ofen und waren noch sehr warm. Himmlisch wie das duftete. Da war der Nachmittagscafe zu Hause gesichert. Gut das im Rucksack noch Platz war.
Nun wanderte ich das Tal langsam hinunter. Es gab viel zu sehen. Jede Menge Wassermühlen, wo früher und teilweise auch noch Heute Werkzeuge, Seile, Drähte oder Anderes hergestellt wurde. Es gab auch Vorführungen wo man den Schmieden bei der Arbeit zuschauen konnte. So sah die Produktion in der vorindustriellen Zeit aus. Viel Handarbeit, sprich Handwerk. Teilweise haben nur zwei bis drei Leute in so einem Betrieb gearbeitet. Es wurde viel Metall verarbeitet: Eisen, Stahl, Messing und Kupfer. Es gab aber auch Häuser mit Uhrmachern, Goldschmiede oder sogar einen sehr alten Frisörladen. Dazwischen wurde der Mäckingerbach immer wieder zu kleinen Seen aufgestaut, um genug Wasser für die Mühlen zu haben.
Zwischendurch machte ich auch mal eine Pause und verzehrte die mitgebrachten Schnitten. Dabei blickte ich auf das riesige Wappen mit dem Westfälischen Ross aus Kupfer. Das wäre doch eine schöne Wanddekoration für zu Hause. Es hing mal am Kaiser-Wilhelm-Denkmal über der Ruhr. Landschaftlich hatte man das Museum wirklich schön eingebettet. Berge, Wasser, Wälder, wohin man auch blickte. Das Wetter war warm, teilweise sonnig, manchmal auch stark bewölkt, aber trocken. Perfekt für so einen schönen Ausflug. Ich kann hier gar nicht alle Eindrücke wiedergeben die ich bei der Wanderung gewann. Aber es hat sich durchaus gelohnt.
Als ich nach etlichen Stunden wieder unten am Eingang ankam war ich einerseits traurig, andererseits aber auch erleichtert. Traurig weil der Besuch des Museums schon vorbei war, erleichtert das ich es geschafft hatte, weil mir sämtliche Gelenke und vor allem die Füße ordentlich weh taten. Das waren doch schon einige Kilometer und die letzte Wanderung war schon eine Weile her. Es wird jetzt sicher nicht nochmal 47 Jahre bis zum nächsten Besuch dauern. Ich komme wieder, keine Frage. Es gibt noch so viel zu sehen. Wer gerne wandert und sich für altes Handwerk und alte Fertigungsmethoden interessiert, ist hier genau richtig. Der Eintrittspreis für Erwachsene ist mit 8 € auch noch sehr moderat.