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@die schwelle hat sehr wohl suggeriert, wer Vaude kritisiert, wolle kein guter Mensch sein. Damit maßt er sich an, über gut und böse final zu urteilen. Das ist ziemlich arrogant.
Einige hier verstehen wohl auch nicht den Unterschied zwischen Gutes tun (Nachhaltigkeit ist gut) und sich politisch aufplustern (die Pressemitteilung).
Nicht alles, was Akteure selbst für gut halten oder medienwirksam als gute Tat verkaufen, ist gut. Wir wissen heute, dass das Liefern großer Mengen von Milchpulver nach Afrika jede Menge negative Folgen hatte. Auch, dass Schüler nach Afrika fahren und Brunnen bauen oder mit Kindern spielen, fühlt sich nur für sie gut an und produziert schöne Erinnerungen, ist aber am Ende eher kontraproduktiv. White Saviourism, nur so als Stichwort. Deshalb sollten Leute etwas zurückhaltender sein, ihre persönlichen, möglicherweise unreflektierten Ansichten oder Taten mit "dem Guten" zu verwechseln, nur weil sie selbstlos sind.
Elon Musk mag erratisch sein. Vor allem aber ist er extrem libertär eingestellt, und sein Umgang mit X folgt dieser Grundeinstellung. Es wird immer so dargestellt, als würde er X bewusst zur rechten Plattform umbauen. Ich bin nun nicht auf X, aber ich glaube nicht, dass das sein Ziel ist. Er möchte sich (bzw. X) nur nicht zum Richter über richtig und falsch aufspielen. Er sieht X als Plattform, nicht als Filter. Er vertraut der Macht des besseren Arguments, statt der paternalistischen Macht des Ausschlusses. Vielleicht schießt er dabei übers Ziel hinaus. Aber die Reaktion, sich zurückzuziehen oder nach Löschnungen zu schreiben schießt auch übers Ziel hinaus.