Heute war journée rando. Also das andere Rad hergeholt und die Landstraßen des Pilat befahren.
Navigation à l'ancienne:
Die Karte ist natürlich überhaupt nicht maßstäblich, es ging mir nur um die Richtungen, damit ich nicht mal unversehens aus dem Wald nausfahre und dann nimmer zurückfind.
Die gefahrene Route gibts am Ende.
Das Schöne, wenn man nicht nach Navigerät fährt ist, dass man frei ist in der Wahl der Richtung und Schlenker. Das hat heute u.a. dazu geführt, dass ich an einer bergwärts abzweigenden Straße den Wegweiser "Crêt de Chaussitre" gesehen hab. Das musste doch ein schöner Aussichtspunkt sein.
Die Straße war aber bald zu Ende. Es ging bis an die Grenze des Fahrbaren
und darüber hinaus.
Nach kilometerlangem Schieben kam eine Wegsperre, ab der es noch 1400 m bis zum Crêt waren. Nee, ich lass mein Rad doch nicht mitten im Wald stehen. Also zurück geschoben und weiter auf der geplanten Route.
Auf den kleinen Straßen hier in den Bergen ist man sehr einsam. Aber so richtig rollt es fast nie. Man muss sich vorstellen, dass im Prinzip jeder Ort sein eigenes Tal hat und wenn man von einem zum anderen fahren will, muss man immer über einen Berg. Wer mir hinterher genau sagen kann, wie viele Berge es auf der Runde waren, dem geb ich auf Connis Grenz-Fahrt oder irgendeinem anderen Treffen einen aus.
Ein paar Impressionen von der Strecke:
Dieser Wegweiser stand genau richtig. Ich wäre sonst bestimmt in die falsche Richtung gefahren.
Gleich um die Ecke gabs Erfrischung, aber nicht zum mitnehmen, sondern nur um den Schopf zu benetzen.
Oben bei den 3 Kreuzen dann eine rasante Schussfahrt von 6 km, mit Aussicht auf die schneebedeckten Alpen (keine Bilder aus naheliegenden Gründen). Die Rache war lang und einsam: 12 km (gefühlte 120) ginx dann wieder bergauf. Dabei "falsch" abgebogen und auf einer herrlichen kleinen, aber trotzdem sehr gut geteerten Straße oberhalb des geplanten Zwischenortes entlang nach oben auf den Crêt du Chaubouret. Noch einmal durchs Tal und wieder nauf aufn Col und dann heimrollen lassen. Naja, "rollen" ist ja etwas untertrieben, denn das Ferienhaus ist auf einer Anhöhe über einer Talsperre, also am Ende kommt immer noch ein Knochen zur Krönung.
Aber vorher noch einen Halt beim Hofladen gemacht und lokale Spezialitäten eingefahren. Damit beschwert, ist der Schlussanstieg noch ein paar Prozent knackiger. Hoffentlich ist die Schafssalami mindestens genauso knackig.
Das war also die Strecke:
Doppelpfeile (und mehr) bedeuten schnelle Abfahrt. Einfache Pfeile Quälerei.
Ein Navi hatte ich auch dabei, aber nur, um die Strecke aufzuzeichnen. So sieht die Strecke da drauf aus:
Normalerweise sind mir Messungen ja schnuppe, aber heute wollte ich schonmal wissen, wie weit (und vor allem hoch) man mit 2 Flaschen Wasser im ostfranzösischen Hochsommer kommt.
Die trockenen Fahrdaten:
Wasserverbrauch: 2 Liter (die Flaschen waren wirklich leer am Ende)
Energieverbrauch: nur das gute Frühstück aus 2 Crêpes mit Äpfeln und Apfelsinenmarmelade, sowie 3 armen Rittern und 2 Tassen Kaffee, auf der Strecke nix
gefahrene Strecke: 66 km
Höhenmeter: 1748 m (wobei interessanterweise 1768 m Gefälle angezeigt wird - auf einer Rundstrecke eine merkwürdige Diskrepanz)
aktive Zeit: 3:17 h (also ohne Foto- und Einkaufspausen)
macht einen Durchschnitt (inkl. bergauf- und bergab schieben) von 19,8 km/h
Kalorienverbrauch: 3328 kcal, wobei ich das nicht glaube, denn mein Rad ist leer schon schwer und wiegt mit der Fototasche, 2 l Wasser und
Kettenschloss bestimmt 20 kg
Und nun die Aufgabe für Aufpasser: Wieviel Energie ist vom Frühstück noch übrig?