Ich wollte ja nur eine kleine Diskussion lostreten (hat geklappt

) und etwas provozieren, weil es mir manchmal so vorkommt, als würde ich einen dieser Erinnerungsräume für Demenzkranke betreten, wenn ich diesen Thread auf der Suche nach Musiktipps öffne.

Daher die pauschale Aussage.
Es kommt natürlich immer auf den eigenen Geschmack und die Musikrichtung(en) an, die man bevorzugt. Ich selbst höre, von Klassik mal abgesehen, schon immer fast ausschließlich Musik, die unter den schwammigen Oberbegriff „Independent“ fällt. Und da trifft es ganz und gar nicht zu, dass im neuen Jahrtausend „eigentlich nicht mehr so viel“ kam. Die Strokes haben 2001 mit „Is This It“ einen hervorragenden Anfang gemacht. Danach kamen sehr gute Alben von Bands wie „The Libertines“, „Arctic Monkeys“ oder „Arcade Fire“. Das sind alles keine Acts, an denen mein Herz hängt, deren Talent ich aber anerkenne. Und gerade bei den ausdrucksstarken Musikerinnen, Frontfrauen, weiblichen Stimmen etc. gibt es im Independent seit einiger Zeit eine echte Blüte, was sicher auch mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängt.
Hier mal was von Amanda Palmer (Florence & The Machine, My Brightest Diamond, Yeah Yeah Yeahs etc. hätten es auch getan)
Glücklicherweise muss man sich ja nicht zwischen aktueller und älterer Musik entscheiden, sondern hört am besten einfach, was gefällt. Wer sich allerdings die Mühe macht, ein bisschen zu wühlen, wird auf sehr viel exzellente junge Musik stoßen, auch weil es heute sehr viel einfacher ist, seine Songs zu veröffentlichen.
Das gleicht diesen zurecht angesprochenen Effekt
meiner Ansicht nach wieder etwas aus.
Und natürlich steht viel neue Musik in einer alten Tradition.
Hier beispielsweise hört man deutlich den Einfluss der 80er, aber ich kenne keine weiblich dominierte 80er-Band, die ich
mit dem gleichen Enthusiasmus hören würde.