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Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

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Vincent Kluwe-Yorck

Ich habe mich gefragt, was der eigentliche Reiz des Radfahrens ist. Klar, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Aber was ist dahinter? Warum muss es ein Fahrrad sein? Eie Rennmaschine? Eine möglichst edle Rennmaschine? Und zwar jenseits davon, wer sie gebaut hat und welche Antriebsgruppe sie bewegt. Die tiefste Wurzel dieser speziellen Bewegung.

Die Antwort, die ich für diese Frage fand, habe ich ursprünglich für ein anderes Projekt formuliert, aber vielleicht kann auch der eine oder andere Fori etwas damit anfangen. Wenn Euch etwas fehlt oder Ihr eine ganz andere Sichtweise habt, wäre ich sehr auf Eure Beiträge gespannt!


WAS UNS AM RADFAHREN FASZINIERT​

Was reizt uns am Fahrrad? Natürlich: das Urbedürfnis nach Bewegung. Dazu die Vielfalt der sinnlichen Erfahrungen: Die Schönheit des filigranen Geräts. Der dynamische Reiz der schnellen Bewegung – der Geschwindigkeit, die wir selbst erzeugen. Die Erfahrung der Körperlichkeit – die Entfaltung der eigenen Kraft und ihr stetiges Wachsen durch das Training. Das sensorische Erleben der Landschaft durch Sehen, Riechen, Hören und Fühlen.

Aber erschöpft sich darin die Wahrheit? Der Kern liegt hinter einer Schicht von 3 Millionen Jahren menschlicher Evolution! Gemeint sind die Grenz-ERFAHRUNG und der Wille zur Grenz-ÜBERSCHREITUNG: Jahrmillionenlang war das Leben im engen Rahmen des Horizonts die Urerfahrung des Menschen. Für Jahrmillionen hat sich der Mensch an den Grenzen des Horizonts gemessen und versucht, ihn zu überschreiten, indem er die Geheimnisse der Welt erforscht. Die Früchte dieser Versuche waren die Entdeckung der Welt und des Kosmos und die Entwicklung der Landwirtschaft, der Technik, der Kunst und der Religion.

Und all das nur, weil es dem Menschen unerträglich ist, vom Horizont begrenzt zu sein. Warum sind Amundsen und Magellan zu ihren Entdeckungsreisen aufgebrochen? Was hat Heinrich, den Seefahrer bewegt? Sicher – vordergründig darf man behaupten, sie wollten die Wege zu den exotischen Schätzen des Ostens ebnen oder als Entdecker in die Geschichte eingehen. Aber ist das der tiefste Grund, die Wurzel ihrer Motivation? Was steckt als Antrieb dahinter – was hat diesen Ehrgeiz beflügelt? Nur die eine große Frage: Was liegt hinter dem Horizont?

Das ist es, was uns Menschen bewegt – im wortwörtlichen, wie im übertragenen Sinn! Und das gilt auch für uns Radsportler im Kleinen: Was liegt hinter dem Horizont? Hinter dem Horizont unserer persönlichen Möglichkeiten? In diesem Sinne zündet in uns allen der gleiche Funke wie in Magellan oder auch Kopernikus und Galilei, weil uns der gleiche Impuls bewegt!

Die Begrenzung durch den Horizont: Das ist der Archetypus, der den Menschen grundlegend prägt. Und der Wille, diese Grenze zu überwinden, ist der Motor, der ihn treibt.
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Ich habe mich gefragt, was der eigentlich Reiz des Radfahrens ist. Klar, möglichst schnell von A nach B zu kommen. Aber was ist dahinter? Warum muss es ein Fahrrad sein? Eie Rennmaschine? Eine möglichst edle Rennmaschine? Und zwar jenseits davon, wer sie gebaut hat und welche Antriebsgruppe sie bewegt. Die tiefste Wurzel dieser speziellen Bewegung. [...]

Bei mir ist die Lösung ganz einfach:
Ich bewege mich gern in der Natur. Es muss keine Rennmaschine sein. Ein "Halbtrecker" genügt mir (fast).
Ich muss nicht schnell von A nach B kommen --> Der Weg ist das Ziel. Ohne Rennrad bin ich sogar noch mehr in der Natur. Das Rennrad brauche ich nur um längere Strecken (z.B. Marathons) im Zeitlimit zu schaffen.
;)

Grüße
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

ich mag das selbstauferlegte Leiden und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse...
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Reine Neugierde....

Mich interessiert nicht wirklich, was für ein Rad ich fahre...
Hauptsache, meine Füße tun möglichst bald nicht mehr weh...

Ich bin überhaupt nicht technikverliebt...
Dafür mag ich es, wenn es "optisch stimmig" ist...

Mein Motorrad war mir zu "passiv"...
Da konnte ich meine Kraft nicht genug spüren....
Also hab ich es verkauft und mir dafür ein RR gekauft (u.A.)

Mittlerweile kann ich mich selbst mehr spüren, je mehr ich fahre...
Was für ein Wohlfegühl...

Ob wohl jeder seine ganz eigenen "Eitelkeiten" befriedigt mit dem Hobby, das er / sie betreibt?


PS: Ehrgeiz wär noch eins meiner Motive... sich mit anderen messen (wenn sie denn so alt sind wie ich und ein ähnliches Leben hingelegt haben wie ich - ansonsten ist Vergleichen eher nachrangig in meinem Leben :) und - wie ich finde - ohnehin völlig überflüssig ...
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Zum einen ist es der im feingeisttigen Text oben erwähnte Horizont, den der leistunxorientierte Rennradler immer weiter hinauszuschieben sucht.
Zun anderen wage ich hinzuzudichten, dass es einfach Stil hat, in enger Verbindung mit der Maschine Leistungen zu erbringen, die ohne diese unmöglich sind.
Und wenn diese Maschine, die man bewegt, in der Sonne funkelt und es einfach ein Genuss ist, hinunter auf eine chromglänzende Gabel zu blicken oder filigrane blanke Bremsen, die Naben und Speichen funkeln sieht und das Schattenspiel beobachtet, dass diese auf die Straße zeichnen, dann kommt auch noch eine Komponente dazu, die man als "Genuss" bezeichnen kann.
Wenn alles zusammenkommt, also die erhöhte Leistung, die Geschwindigkeit, der Stil und der Genuss, dann kann man von der oft beschworenen "Faszination Radsport" sprechen.
Dabei ist es für jeden unterschiedlich, wo dieser Horizont ist und worin der Genuss besteht. Der eine sammelt historisches Material und fährt es zu besonderen Anlässen, der andere sammelt lieber Kliometer, der näxte sammelt Eindrücke. Das alles kann das Rennrad bieten. Und jedes andere Fahrrad auch. Je nachdem, wo die Prioritäten liegen.
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Zum einen ist es der im feingeisttigen Text oben erwähnte Horizont, den der leistunxorientierte Rennradler immer weiter hinauszuschieben sucht.
Zun anderen wage ich hinzuzudichten, dass es einfach Stil hat, in enger Verbindung mit der Maschine Leistungen zu erbringen, die ohne diese unmöglich sind.
Und wenn diese Maschine, die man bewegt, in der Sonne funkelt und es einfach ein Genuss ist, hinunter auf eine chromglänzende Gabel zu blicken oder filigrane blanke Bremsen, die Naben und Speichen funkeln sieht und das Schattenspiel beobachtet, dass diese auf die Straße zeichnen, dann kommt auch noch eine Komponente dazu, die man als "Genuss" bezeichnen kann.
Wenn alles zusammenkommt, also die erhöhte Leistung, die Geschwindigkeit, der Stil und der Genuss, dann kann man von der oft beschworenen "Faszination Radsport" sprechen.
Dabei ist es für jeden unterschiedlich, wo dieser Horizont ist und worin der Genuss besteht. Der eine sammelt historisches Material und fährt es zu besonderen Anlässen, der andere sammelt lieber Kliometer, der näxte sammelt Eindrücke. Das alles kann das Rennrad bieten. Und jedes andere Fahrrad auch. Je nachdem, wo die Prioritäten liegen.


Superschön gesagt, was Vielfalt ausmacht :)

Und Toleranz!

Und Liebe zum Detail.

Oder einfach nur Spaß an der Freud...
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Wusste doch, dass Bonanzero versteht, was ich meine. Horizont ist das Schlüsselwort. Aber auf dem Weg dahin unterschreibe ich alles, was er hinzugefügt hat. Sehr schön!
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Weil ich mir dabei was Gutes tue, öfter mal den Flow erlebe, alles um mich herum viel besser wahrnehme, ausser im Rennen, auch in nächster Umgebung Ecken erfahre wo ich sonst nie hingekommen wäre.

Und dann meine Schätzchen, alte oder neueste Mechanik, die gepflegt werden möchte, und bei vernünftiger Wartung/Behandlung immer ihren Dienst tut.Auch das filigrane Geröhr, polierte oder veredelte Flächen lassen zumindest mein Herz höher schlagen. Das fröhliche surren der Kette und des Freilaufs in aller Stille der Natur ist Musik, wo man dann nur noch eins ist mit der Maschine.
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Wusste gar nicht, dass hier im Forum so viele Sportkameraden mit poetischer Ader rumlaufen. Bitte weiter so - inspiriert mich sehr. Am Ende werde ich eine Auswertung und Aufarbeitung versuchen!
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

du hast das melodische Pfeifen des Windes im Helm vergessen :p;)

...wenn mann denn einen trägt, sonst hat das mehr was von Rauschen... ;)

Moin,

sind es wirklich neue Horizonte, die sich auftun oder sind es nicht vielmehr "nur" andere Dimensionen, in denen eine bekannte Sache gedacht, gefühlt, vollbracht werden kann?

Es mag sich profan anhören, die Horizonterweiterung für mich war das Erlernen des Radfahrens an sich. Als ich so mit 14 das erste Mal bei Verwandtschaft in den Sommerferien ein echtes Rennrad zwischen die Beine bekomme habe, haben sich für mich erst einmal gewissermaßen nur die Verhältnisse verschoben. Überall wo ich sonst auch hinwollte bin ich einfach schneller und müheloser hingekommen; und das war mega geil... :cool:

Das hatte natürlich Auswirkungen. Weil alles so vermeintlich leicht und schnell ging, erhöhte sich der Aktionsradius natürlich immens. Das ist wenn man es so will eine Horizonterweiterung, weil man aus eigener Kraft Ziele erreichen konnte, die man vorher nicht angesteuert hätte, weil schlicht zu weit weg. Aber sie waren bekannt, was gegen den Horizont spricht...

Radfahren ist für mich sozusagen der Klimax der Fortbewegung aus eigener Kraft. Beim Radfahren werden zum einen quasi archetypische Tätigkeitsmuster "bedient", zum anderen, das macht glaube ich das eigentliche Faszinosum aus, man dies in einer Form tut, die so nicht unbedingt von Mutter Natur vorgesehen war.

Insbesondere mit einem Rennrad kann der zivilisierte, wie titulierte Sloterdijk den Menschen so schön, Savannenadam bzw die -eva Artifizielles und Ursprüngliches in besonderer Form in Einklang bringen.

metaphysische Grüße

Martin
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

... in der Natur ...
Richtig! Es liegt in der Natur! Männer waren schon in den urigsten Urzeiten geil drauf mobil zu sein ... ... mobiler als die anderen Männer, denn mehr Reichweite bedeutet mehr Weibchen und noch viel mehr Reichweite bedeutet noch mehr Weibchen und das eigentlich eigene Weibchen zuhause macht keinen Stress, da jenseits deren Horizonts und sie davon nichts mitbekommt.

So etwa habe ich es in einer wissenschaftlichen Doku gelesen und es erscheint mir einleuchtend.
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Radfahren tu ich nur, weil ich dabei sitzen kann. Wenn man läuft, ist man ja die ganze Zeit auf den Beinen
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Ich finde den Text schön. Es ist auch viel Wahres daran. Das Erweitern des Horizont als menschliches Grundstreben - auf jeden Fall sehr schlüssig!

Was bei mir noch dazu käme - Beim Radfahren (wie schon viele andere gesagt haben) die frische Luft - und auch der Stolz, die zurückgelegte Strecke aus eigener Kraft bewältigt zu haben. Ohne Sprit zu verbrennen - ohne eine Fahrkarte zu kaufen. Man frühstückt gut - setzt sich auf sein Rad und kann imense Strecken überbrücken.

Und speziell beim Rennrad - Ich habe mir letztens eins gekauft, um die etlichen anderen Vorzüge des Radfahrens mit einem intensiven Sport zu verbinden. Neben der Erweiterung des Horizonts ist für auch das Ausloten der eigenen Grenzen, das Gegenstoßen und Überwinden eine Motivation.

Und natürlich der Reiz der Geschwindigkeit. Ich bin ein Geschindigkeitsjunkie (wie wohl viele) - und was beim Auto erst bei 170 losgeht - kann ich mit nem Rad sparender und gesünder schon ab 40 Sachen haben. Der Wind - das Kribbeln - die Anspannung - das Gefühl des Verschmelzen mit dem Gefährt und der absoluten Kontrolle über Rad - Körper und Geshchwindigkeit.
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Gähhhn, man merkt, dass es Herbst wird, die Fragen sinnloser und .... gäähnn
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

die ersten 30 Minuten machen Spaß:) danach stellt sich dann die Sinnfrage
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Bei mir ist es definitiv die Verbindung von Naturerlebnis, Bewegung und Reichweite. Bin letztens am Sonntag Morgen in der Frühe (8:30) an der Mosel von Enkirch Richtung Koblenz gefahren. Besonders am Morgen (kühle Luft, kein Verkehr, Sonne bricht durch die Weinreben) verschmizt man mit Rad und Natur.:D

Gruss
CB
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

einzig und allein das "zersägen" von konkurrenten / gegnern:dope:
 
AW: Was ist der eigentliche Reiz beim Radfahren?

Also der Text is sicherlich ganz gut geschrieben, allerdings gefällt mir der Inhalt des ersten Satzes nicht. Ich glaube nämlich nicht das Bewegung ein Urbedürfnis des Menschen ist.
Meiner Ansicht nach ist der Mensch von Natur aus faul! Somit würden einige begründete Reize für das Rad fahren wegfallen.
 
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