Mit
TRG Dye Wildlederfarbe und einem guten 40mm Lasurpinsel. Für die Feinheiten kann man den kleinen beiliegenden Pinsel nehmen. Danach dann das Veloursleder wieder mit entsprechenden Bürsten aufrauen. Hat alles ziemlich einfach und problemlos funktioniert.
Ich bin nur einmal mit Jeans auf dem beigen
Sattel gefahren und schon hatte der blauen Kanten...
Eine ganz besondere Radhose
Irgendwann 63-64 kam einer meiner älteren Kollegen (ha, die waren 18 und ich 14-15) von einer Junioren Rundfahrt zurück und hatten etwas im Gepäck: Eine Radhose mit Aufschrift. Das hatte noch keiner gesehen, MAN stand drauf. Da wir natürlich von MAN noch nie was gehört hatten, sprachen wir es wie Mann, nur mit einem n aus.
Was war die Hose geil. Sie wurde genauestens untersucht, vor allem die Stickerei. Alles andere war Standart; Baumwolle und Wolle gemischt, Hirschledereinsatz, sauschwer und wurde im Regen von der Stange oben gehalten. Die Stickerei verlief in kleinen Kreisen bis sich eine weiße Fläche ergab. Im ganzen Städtchen suchten wir nun die passende Nähmaschiene mit Stickprogramm. Aufschrift mußte ab sofort sein. Sogar Versuche mit weißem
Lenkerband (das war damals Leinenisolierband) wurden gemacht. Hielt nur ein Rennen bzw Training, aber war Pflicht.
Ich ging in eine andere Richtung. Da ich Storchenbeine und keinen Arsch in der Hose hatte, hing jede Hose an mir wie draufgetackert. Beine zu weit, Arsch zu groß usw. Lange Rede kurzer Sinn, wir hatten einen Kolonialwarenhandel und wie so üblich auch Bekleidung. Der neuste Schrei: PANTALETS. Reizwäsche für Damen - müßte der Vorläufer unserer heutigen RR Hosen sein. Die Dinger waren aus Nylon, hauchdünn, ohne Einsatz und hatten Spitzen.
Ok, die Dinger mussten zur RR Hose gemacht werden. Erster Versuch, den Spitzebesatz abschneiden, ging voll in die Hose. Lauter Laufmaschen. Ich wäre im Freien gestanden. Zweiter Versuch: da wo ich schneiden wollte alles mit UHU beschmiert, um Festigkeit ins Gewebe zu bekommen. Auch gescheitert - Schere verklebt und alles total ausgefranst. Blieb nur noch eins: die Spitze nach innen einschlagen. Funktionierte auch. Bloß sah man jetzt alles, aber wirklich allles durch. Weiße Unterhose ging nicht, also mußte eine Schwarze her. Bloß sowas gabs damals noch nicht. Also färben. Schwarze Stofffarbe aus unserem Laden geholt und gefärbt.
Am Wochenende ein Rennen, ich stolz wie Oskar mit superenger Rennrad-Hose. Hat auch keiner gemerkt, daß es eine Spitzendamenreizhose war. Nach dem Rennen das böse Erwachen. Vom Arsch bis Pimmel kohlrabenschwarz durch die gefärbte Unterhose, und das Zeug hielt mindestens eine Woche. Gut, daß ich damals noch nichts mit Mädels im Sinn hatte. Denn unten rum wäre ich als Neger durchgegangen (nur von der Farbe, nicht von der Größe). Hatt sich auf alle Fälle rausgewaschen und ich hab die Hose mind. eine Saison gefahren, bis ich mich kräftig auf die Schnauze gelegt habe. Da hat sie den Geist (in Form von Laufmaschen) aufgegeben.