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Wer sich schon immer gefragt hat, wie Drillium gemacht wurde

Drillium damals:

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Drillium heute:

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Die entsprechende Maschine wäre eine Werkstatt-Fräsmaschine, Deckel FP1 oder so. Die haben viele "Metaller um die Ecke" (die hoffentlich Profis sind), und so was steht auch bei manchem Landwirt in der Scheune, sogar bei manchem Hobbyisten. Wirklich schwer ist so eine gerade Nut nicht zu fertigen.
Vielen Dank! Genau das wollte ich wissen.
Die Betonung sollte auf Tuning Profis liegen (ich gehe schon davon aus, dass in metallverarbeitenden Betrieben i.d.R. Profis am Werk sind).
 
...dann müsste man zu allererst die Begrifflichkeiten erklären und dazu ist ein Forumsbeitrag zu kurz und wohl auch nicht passend.

Über was wollen wir uns hier austauschen?
Ziselieren, Gravieren, Pantographieren, Fräsen oder Bohren ("Drillium).
Bei der Bearbeitung von Metall wird freihand zieseliert und manchmal auf graviert. Für alle anderen Arbeiten sind mehr oder wenige masive Maschinen mit entsprechend Spannvorrichtungen für ein gutes Arbeitergebnis von nöten.
Ich habe mir so einen mehrere hundert Kilo schweren Pantographen angeschafft, aber selbst mit diesem würde ich keine Metall-Fräsarbeiten vornehmen.
Hast du mit der schonmal eine Panthigrafie selbst hergestellt?
 
Die entsprechende Maschine wäre eine Werkstatt-Fräsmaschine, Deckel FP1 oder so. Die haben viele "Metaller um die Ecke" (die hoffentlich Profis sind), und so was steht auch bei manchem Landwirt in der Scheune, sogar bei manchem Hobbyisten. Wirklich schwer ist so eine gerade Nut nicht zu fertigen.
Jo, hier steht auch eine rum (weder Profi noch Landwirt ;)). Das schwierigste bei den ganzen unförmigen Fahrradteilen ist eine geeignete Aufspannung und ggf. Führung. Ein Kettenblatt regelmäßig zu löchern ist dabei noch eins der leichteren Dinge, wenn man es erstmal auf dem Teilapparat aufgespannt ist (auf die Weise ließen sich übrigens auch ganze Kettenblätter fertigen). Daran versuche ich mich vielleicht irgendwann mal. Eine Zierfräsung in einen geschwungenen Bremsarm würde ich eher nicht einbringen wollen.
 
Jo, hier steht auch eine rum (weder Profi noch Landwirt ;)). Das schwierigste bei den ganzen unförmigen Fahrradteilen ist eine geeignete Aufspannung und ggf. Führung
Nicht nur bei den Fahrradteilen. Wenn du mit so einer Fräse halbwegs arbeiten willst, brauchst du viele Fräser, Spannzangen, Spannvorrichtungen, Teilapparate etc.
Ich habe Anfang der Achtziger bei Maho in Pfronten Werkzeugmaschinenbauer gelernt. Das war in der Übergangszeit von NC zu CNC.
Damals war die Faustregel, dass man, um mit einer Fräse universell arbeiten zu können, das dreifache des Maschinengrundpreises für Werkzeuge und Zubehör ausgeben muss. (Ein Wohlhaupter Ausdrehkopf hat damals "nackt" 3500 DM netto gekostet.)
Mit den bahngesteuerten Maschinen brauchte man dann viel weniger Zubehör, aber dafür sind die Maschinen enorm im Preis gestiegen.

Edit: Mit so einer nockengesteuerten Wanderer https://www.maschinensucher.de/Fraesmaschine-Horizontal-WANDERER-KFH1/i-2757114 "durften" wir Lehrlinge Gussteile mit einem 280mm Messerkopf schruppen. JEDER ist in die Knie gegangen, wenn er das erstemal gehört hat, wie der Messerkopf die Gusshaut runter geschruppt hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht nur bei den Fahrradteilen. Wenn du mit so einer Fräse halbwegs arbeiten willst, brauchst du viele Fräser, Spannzangen, Spannvorrichtungen, Teilapparate etc.
Die kompletten Werkzeugschränke für meine Maschinen stehen glücklicherweise direkt daneben, aber als Autodidakt, der nur ab und an mal eine Kleinigkeit bearbeitet, sammle ich nur sehr langsam das dazugehörige Wissen. Allein wie lange ich gebraucht habe, um zu kapieren, dass ein Wohlhaupter - wo du ihn gerade erwähnst - nicht nur ein Fräswerkzeug mit verstellbarem Durchmesser ist... :oops:
 
Allein wie lange ich gebraucht habe, um zu kapieren, dass ein Wohlhaupter - wo du ihn gerade erwähnst - nicht nur ein Fräswerkzeug mit verstellbarem Durchmesser ist... :oops:
Der Wohlhaupter wird demnächst in die UNESCO Weltkulturerbeliste aufgenommen, weil er den Gipfel der konventionellen spannenden Bearbeitung darstellt, bevor nummerisch bahngesteuerte Machinen sich durchsetzen konnten.
- Ich habe bei meinem Gesellenstück damit Hinterschneidungen gemacht, aber eigentlich erst 10 Jahre später, als ich "echte" bahngesteuerte 4-Achsen Maschinen in der Fertigung gesehen habe, richtig verstanden, was damit bei Aufspannung in einem Dreh- /Schwenktisch schon möglich gewesen wäre.
 
Austausch wäre von meiner Seite aus geprahlt aber eine leise Anfrage würde ich mir schon gerne erlauben. Stichwort: Fräsearbeiten
Hier ist z.B. eine innen gefräste Record Kurbel. Bis jetzt habe ich gelernt, dass man das nur mit massiven Maschinen machen kann. Gehe ich richtig in der Annahme, dass das hier ein Tuning Profi gemacht haben muss oder kann das u.U. auch der Metaller um die Ecke?
Oder anders gefragt, wäre es ein großer Aufwand so eine Fräsung hinzukriegen, wenn man die entsprechende Maschine hat?
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Ich kenne das auch ab Werk z.B. bei der Spidel Stronglight 106 oder der Sugino Mighty.
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Anhang anzeigen 394877

Solche Nuten sind eigentlich problemlos machbar - da hat der byf auch schon einige im Forum mit versorgt.

Das reine Fräsen an sich stellt für viele kein Problem dar (vor allem net für "Metaller"), aufwendig ist wie immer die entsprechende Halterung des Ganzen - die muss zum einen massiv sein, damit sie während des Fräsens nicht anfängt aufzuschwingen und zum anderen muss diese so konstruiert sein, dass sich mein Bauteil immer wieder an der selben Stelle befindet (also einen festen Nullpunkt). Meisten ist das Anfertigen der Halterung/ Aufnahme aufwendiger als das eigentlich Befräsen des Bauteils.

Solche "Drillium" Arbeiten sind eigentlich nur an konventionellen Anlagen sinnvoll. Dazu sind diese nur erschwinglich, wenn man jemanden kennt der jemanden kennt... oder jemand des Ganze einfach aus Spaß an der Freude macht.
Die Maschinenstunden für moderne 5-Achs-Anlagen sind dermaßen teuer, dazu entfällt das Einrichten, Ausrichten, Werkzeug/ Halterung bauen (,CAD Modelle erstellen) trotzdem nicht.

Es sollte sich auch nicht jeder so nen kleine Tischfräse in die Garage stellen, da kann man VIEL falsch machen und sich selbst gefährden. Für diese Bearbeitung braucht man einfach Erfahrung und nen sehr gutes Gefühl fürs Material sowie ein großes Verständnis.

Was nicht direkt zum Thema passt (eigentl schon): Solche Metallarbeiten erfordern schon viel Aufwand und man steht da auch ne ganze Weile bei - also sollten diese Arbeiten auch entsprechend honoriert werden! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal n ganz simples Bsp wo ich damals n paar KBs bearbeitet hab.
Grundplatte wurde mittels Vakuum in Ihrer Position fixiert (die Halte-Bohrungen wurde hier als erstes gefräst und dann als Nullpunkt gesetzt, damit die Anlage weiß wo was ist).
Danach wars relativ einfach, da nur noch die Programme geladen werden mussten.
Gekühlt wurde unfachmännisch mit Alkohol :rolleyes:

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Gekühlt wurde unfachmännisch mit Alkohol
Das ist nicht unfachmännisch, das wird viel bei Alu gemacht & empfohlen. Mein Lehrmeister hat mir auch mal davon berichtet, sah aber keinen wirklichen Vorteil darin und so ist auch meine Erfahrung. Also von der Zerspanung ist es egal oder nur etwas schlechter.
Der Spiritus verdunstet teilw. und man nimmt ihn über die Lunge auf. Ein lecker Grappa würde zwar nicht stören, aber den würde man auch lieber oral zuführen.;)
Der Spiritus spühlt den Schmierfilm von den Führungen.
Und wenn kurz danach ein Hirni mit dem Messerkopf attacke macht heißt es " Advent, Advbent die Fräse brennt".
Deshalb mache ich das nicht in meiner Werkstatt.
Der Cutter vom @morda ist ja was fürs Büro, da ist es schön wenn keine Bohremulsion da rumschmiert und klebt, da ist Alk die bessere Wahl.
 
Edit: Mit so einer nockengesteuerten Wanderer https://www.maschinensucher.de/Fraesmaschine-Horizontal-WANDERER-KFH1/i-2757114 "durften" wir Lehrlinge Gussteile mit einem 280mm Messerkopf schruppen. JEDER ist in die Knie gegangen, wenn er das erstemal gehört hat, wie der Messerkopf die Gusshaut runter geschruppt hat.
Ich hab mal gehört, wie eine Schraubenwelle gefressen hat. Das war ein fieses Geräusch, das ging so richtig in's Herz, und war auf dem Schiff bis in die letzte Abteilung zu hören. Im Wellentunnel lagen anschließend kniehoch Späne, die sahen aus wie aus einem Lehrbuch für Dreher.
 
Mich würde mal interessieren, ob längliche Fräsungen damals "frei Hand" erledigt wurden, oder mit einer Führung à la:
proxxon_24106.jpg


Oder wie man das überhaupt teilweise so sauber hinbekommen hat. Mit einem Pantograph in seiner Reinform ist das schon eine Aufgabe das wirklich sauber zu machen, oder?
Ein Langloch, so in meinem Grundpraktikum gelernt wird wie folgt per Hand erstellt:

-Auf Material anreißen
-Bohren mit Bohrer, gerade so kleiner als die Langlochbreite, mehrere nebeneinander.
-Mit einem Meißel die Stege durchschlagen
-Auf Maß feilen

Es ginge auf mit einer Säge das Blatt durch ein Loch durchstecken, festmachen und und bis zum anderen Loch sägen.

Fertig
 
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen....Hast du etwas mehr als dieses Grundpraktikum gemacht?
Klar kann man das so machen, aber wenn es dann auch noch vernünftig & vorzeigbar aussehen soll ist es mal nicht so eben gemacht....aber am Chaiber Pass wird auch aus einem Stück Eisenbahnschiene ein Revolver gefeilt....
 
Natürlich macht das Mühe, keine Frage. Aber mit Fleiß, Geschick und langer Übeung bekommt man das auch "zu Fuß" ansehnlich hin.
Es gibt Leute, die schaffen es, mit der Feile einen Zylinderkopf eben zu feilen.
 
Es gibt Leute, die schaffen es, mit der Feile einen Zylinderkopf eben zu feilen.
Glaub mal, das traue ich mir auch zu....ist nur die Frage ob man das will. Ich habe in der Ausbildung auch mehrere Monate mit der Feile am Schraubstock gestanden. Und daß es nicht möglich sei habe ich ja auch nicht behauptet.
am Chaiber Pass wird auch aus einem Stück Eisenbahnschiene ein Revolver gefeilt..
 
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