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Wieso gibt es keine schwarzen Profis?

Ist natürlich Quatsch!
Das Genetikargument kannste in die Tonne kloppen.

Finde das Argument auch etwas schwammig. Ist Marathon nicht eine sehr krasse Ausdauersportart? Da sind die Afrikaner ja ganz vorne mit dabei.​
Ich habe auch extra glauben davor gesetzt.
Haben die Schwarzen nicht einen hohen Anteil an FT-Fasern in der Muskulatur, was sie eben zu diesen megastarken Sprintern macht, was für Ausdauer eben nicht so günstig ist?
Klar die Marathon beherschen sie, aber denke das sind fast nur die Kenianer und Äthopier und das hab ich ja dazugeschrieben.
 
Hier fahren sogar überwiegend afrikanische Profis mit. Das ist das bedeutendste Radrennen in Afrika.
 
Strassenradsport ist mangels Strassen vermutlich wirklich schwierig zu realisieren.

Ich hab neulich einen Interessanten Bericht vom Cape-Epic, einem der härtesten, aber auch schönsten MTB Etappenrennen der Welt gesehen das in Südafrika stattfindet. Da kommen jetzt langsam die ersten schwarzen Teams und auch Sponsoren welche versuchen den Nachwuchs zu fördern.
http://www.cape-epic.com/content.php?page_id=218&title=/Exxaro_Academy/

Das ist vermutlich noch ein langer Weg, ich könnte mir aber doch vorstellen dass es irgendwann etwas mehr dunkelhäutige Mountainbiker gibt und dass ab und zu auch mal einer davon auf den Strassenradsport wechselt wenn er mal den Sprung nach Europa geschafft hat.
 
Ich habe auch extra glauben davor gesetzt.
Haben die Schwarzen nicht einen hohen Anteil an ST-Fasern in der Muskulatur, was sie eben zu diesen megastarken Sprintern macht, was für Ausdauer eben nicht so günstig ist?

Nein, wie schon geschrieben wurde, ist das Quatsch. Die ernüchternde Realität ist, dass es keinerlei genetische Veranlagung gibt. Da wird einfach nur sehr hart trainiert, seit Kindesbeinen. Weil die Trainingsbedingungen für Rennradfahren in Afrika nicht so gut sind, tippe ich auch eher auf dunkelhäutige Europäer, die bald in wachsender Zahl z.B. bei der TdF auftauchen könnten.
 
Irrtum, und üble Nachrede. Du verwechselst das mit Jamaika !
Auf Guadeloupe werden am Wochenende sogar die Autobahnen gesperrt, um den ortsansässigen Vereinen Rennveranstaltungen zu ermöglichen. Es gibt da sogar ein Rennen hoch zum Soufriere ( Vulkan ). Macht richtig Laune.
Und wer glaubt, die fahren dort Material, was hochnäsige Europäer als Spende in die Karibik schicken, der hat sich gehörig getäuscht. Selten solche Edelrenner iwe dort gesehen. Frankreich halt !
 
Es gibt so wenig schwarze Fahrer, weil es denen an Geld fehlt. Ich hatte mal die Gelgenheit mit einigen Radsportlern aus Afrika zu sprechen. Zu einem, wie hier richtig festgestellt wurde, fehlen oftmals gute Straßen, wobei das nicht einmal das Hauptproblem ist. Das Problem liegt am Geld. Angenommen ein 10-jähriger möchte "Radprofi" werden. Da ein Kind wächst, braucht es ständig neue Räder, Klamotten, Schuhe....Wer kauft das in Afrika? Die Eltern? Die müssen sehen, wie sie ihre 10 Kinder über die Runden bringen. Weiterhin gibts in Afrika kaum Scouts. Es lohnt sich nicht, da die Europäer technisch besser ausgebildet werden und es genug davon gibt. Es gibt zB in Südamerika eine sehr große Radsportgemeinde, viele Südamerikaner, gemessen am Potential, fahren im Feld trotzdem nicht (es gibt enige). Zurück zu Afrika: So wurde mir gesagt, dass selbst wenn du Geld hast, du einfach nicht an Material kommst. Die fahren dort teilweise solchen Schrott, für die wäre ein DaVinci 200 Euro Rad schon eine Art 10000 Euro Bianchi Rad. Es gibt Ausnahmen, meist gibts auch in Südafrika reiche weiße "Mäzene", die Räder sponsorn. Aber das ist selten der Fall. Was definitiv nicht ganz richtig ist, dass es in Afrika keine Radrennen gibt. DIe gibts. Da tretten halt die Mannschaften aus unterschiedlichen Ländern an. Was ich aber geil fand, sind die aus der Not heraus geborenen Ideen. Während wir hier rumheulen, ob die Felge von Zipp oder doch Hed für 2000 Euro sein soll, haben die dort Einfälle...Was die dort zusammenbastelln, hat man nicht mal im Triathlon anfang der 90er gesehen;).
 
Also in meiner aktiven Zeit als C-Amateur (Ende der 80-er), da hatten wir im Verein einen Schwarzen.
Er war der absolute Exot; ein lustiger Kerl und er hat im Sprint alle versägt (So'n Typ "Muskelpaket" halt).
Aber viele sind's nicht, das stimmt schon.

Mein Bruder hat in Kenia 'mal ein Radrennen mitgefahren.
Das Reglement war klar, alle führen eine "Black Mamba", so ein 20 kg Stahlrad mit doppeltem Oberrohr aus Indien.
Kostenpunkt um die 60 US$ glaube ich.
Tuning war nur seeehr eingeschränkt zugelassen.
Keine Gangschaltung aber Steigungen von bis zu 10%.
Das ist dann auch sehr Sportlich, und wenn alle Teilnehmer die gleichen Rahmenbedingungen haben...
 
Die Frage ist doch, wieso "holen" sich europäische Vereine (zB das Rabobank Conti Team) nicht Leute aus Afrika oder zb den niederl. Antillen oder aus den Marathondisziplinen und stellen denen Material zur Verfügung und "züchten" sie zu Profis hoch? Hat doch bei den Chinesen auch geklappt.

PS: Das ganze hört sich sehr nach Menschenhandel an, ist aber nicht so gemeint.
 
Ja genau danach habe ich im Ausgangspost ja auch gefragt. Das wird doch in jeder Sportart, in der es etwas Geld zu verdienen gibt, gemacht.

Aber ich frage mich halt auch, wieso zB aus Frankreich keine/ kaum schwarze Radsportler kommen.
 
Bei den Franzosen kann ich mir halt auch vorstellen, dass es einfach in der Gesellschaft nicht so "angesagt" ist und sich deswegen viele Schwarze erst gar nicht trauen, Radsport zu betreiben oder halt andere Sportarten favorisieren.
 
Denke mir auch, das Rennrad fahren nicht so angesagt ist. Hat vielleicht auch etwas mit der "laid-back" Mentalität zu tun.:D
BMX und Fixie, Fahrradkurier wie Nelson Vails fahren ja einige.
 
In Europa und den USA mangelt es wohl einfach an Vorbildern. Je mehr Gemeinsamkeiten mit dem bewunderten Star, desto größer das Interesse. Insbesondere bei Jugendlichen macht das viel aus und dann begeistert man sich halt mehr für Basketball als für Radsport. Und wenn man eher der Typ Bergfloh ist als der lange Basketballer dann bleibt man trotzdem eher noch beim Laufen. Andere “typisch weiße“ Sportarten sind dann vielleicht wieder aufgrund ihres “gehobenen“ Images in den Blick geraten (Tiger Woods?) aber so weit oben wird der Radsport von außen trotz aller Carbonrahmen und italienischer Designerschaltungen dann doch nicht wahrgenommen. Ein Sport, in dem einer der am meisten respektierten Stars mit 40 Jahren immer noch Wasserträger für wechselnde Kapitäne ist hat dann vielleicht auch einfach nicht so sehr das Potential für groß angelegte Aufstiegsträume... ;)

PS: Schwarze Rockmusiker gibt es ja auch schon lange nicht mehr (nur die besonders bleiche Variante) und dabei kommt das ja eigentlich alles vom ursprünglich zutiefst schwarzen Blues...
 
Radsport ist halt anders organisiert.
Wieso sollte man in die Zukunft investieren, wenn der Erhalt des Teams nicht gesichert ist. Radsportteams kommen und gehen. Von daher wäre ein Aufbau eines Jungprofis aus Afrika kostspielig und unsicher. Man will ja auch nicht, dass man die Arbeit für andere Teams macht, wenn das eigene Team wegen fehlendem Sponsor aufgelöst wird.
Im Fussball zum Beispiel ist das anders. Fussballvereine existieren ewig. Die können auch langfristig denken. Und sich vor allem auch was leisten. Auch Fussballvereine müssen Ablöse zahlen. Zum Beispiel an die Fussballschulen in Afrika. Zumindest verdienen die mit.
Also suchen Radsportteams (fast) fertige Fahrer, ohne noch großartig ausbilden zu müssen. Sichtungsmöglichkeiten sind auch rar. Das ist bei Fussball wieder anders.
 
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