Ich denke schon, dass Er-/Überhitzung eine Rolle für das bekannte Phänomen der Leistungsdifferenz zwischen Rolle und draußen durch Mechanismen auf der zellularen Ebene mitverantwortlich ist. Auch ein großer Ventilator hilft da nur begrenzt, denn es ist eben doch was anderes, ob der ganze Körper vom Luftstrom des Fahrtwindes gekühlt wird oder nur ein Teil durch Ventilatorluft umströmt wird.
Ein weiterer Punkt ist die größere Massenträgheit, die ein kompletter Radfahrer im Vergleich zu der Massenträgheit der relativ geringen Schwungmassen beim Rollentraining besitzt. Je höher die Schwungmasse desto ungleichmäßiger kann man treten und desto mehr kann man sich darauf konzentrieren, nur aufs Pedal zu "Stampfen" und die Leistung auf ein relativ kurzes Zeitfenster in der Abwärtsbewegung des Pedals zu konzentrieren. Wenig Schwungmasse bedeutet dagegen, dass man „runder“ treten muss. Auch wenn immer noch ab und an behauptet wird, der runde Tritt sei ein anzustrebendes Ziel, so ist heute bekannt, dass rundes Treten wegen der komplexeren muskulären Anforderungen zum Leistungsverlust führt.
Eine freie Rolle ist nach meiner Erfahrung für richtiges Intervalltraining kaum zu gebrauchen. Der fehlende einstellbare Widerstand führt dazu, dass man Leistungsvariationen ausschließlich über die Tf erreichen muss und das hat einfach seine Grenzen, bis zu einem gewissen grad kann man zwar die Tf erhöhen und das Drehmoment auf dem Pedal konstant halten, bei einer weiteren Erhöhung der Tf sinkt aber irgendwann das Drehmoment auf dem pedal stärker als die Tf zugenommen hat, die Leistung nimmt damit dann ab.