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Wunder(bare) Brevetberichte

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Re: Wunder(bare) Brevetberichte
Nach einer der schönsten Abfahrten aller Zeiten, ewig lang und nur von einem Viehtrieb unterbrochen (wie romantisch kann es denn noch sein bitte?) wurde es kurz noch mal hektisch.
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Anstieg und Abfahrt haben so lange gebraucht, daß sich langsam ein Versorgungsproblem angekündigt hat, weil nach 20:00 auf dem Land sicher nix mehr auf hat. Schnell mit dem Handy zum nächsten Supermakrt geroutet, gerade noch geschafft und für Abendessen, Nacht und Frühstück eingekauft

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Vom Rest des Tages gibt es keine Fotos weils schon früh dunkel war. Nach einem recht langen flach-welligen Stück sollte noch der kurze aber sehr steile Rickenpass kommen. Auf dem Höhenprogil sah es so aus, als hätte der auch noch vorher einen schweren Voranstieg. Schwägalb dann als erstes am nächsten Tag. Ich bin maximal energiesparend diese Voranstieg gefahren. Sehr steil, 14-20% bei feucht-schwüler Nachtluft. Wasserstellen überall, mehr als genug Futter, also zumindest hier kein Stress...
Und auf einmal war ich schon oben? Wow wie ging das denn bitte? Na gut, jetzt kommt ja erst der schwere Rieckenpass... Und dann fahre ich durch einen Ort der "Riecken" heißt. Und wundere mich. Und mir wird klar, das wars schon, das war schon der schwere Teil! Boah hat mich das beflügelt, sofort wieder 3km/h schneller gefahren. Durch die Nacht, einen welligen Anstieg ohne Verkehr hoch. Überall bimmeln die Kühe in der Nacht und ich fahre und fahre und fahre. Und wieder kein Ende. Aber die Kuppe kommt immer näher und die Bäume werden immer kürzer... Und dann so ein Sackgassen und Retour Schlenker auf der Route. Und da gibts nur einen: Die Schwägalb. Und wieder wird mir klar, ach hier bin ich schon?! Das ist schon die Schwägalb? Hammer! Grad noch den letzten Anstieg hoch, "Kontrollfoto" und in die kurze und schnelle Abfahrt nach Urnäsch.
Self-Check-In-Hotel, topmodern mit Touchscreen und einem Automat, der meine Schlüsselkarte ausspuckt. Niemand da, Tür auf und rein ins Zimmer. Das aussieht und riecht wie eine Sauna 🤣

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Essen, duschen, schlafen...3:44 Standzeit
 
Etappe 4: Urnäsch -> München
346km / 2960 hm

https://www.komoot.com/de-de/tour/1...Gv7aSj68lc83Fv2ZbLDMVkgQ1qux1Va5xGOxG&ref=wtd

Start in die Schlussetappe nach Sonnenaufgang aber noch im Morgengrauen
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350km zu fahren aber nicht mehr so viele Höhenmeter. Ungefähr 24h Zeit dafür um im Zeitlimit zu bleiben, das sollte easy werden. Ausgedehnte Frühstück, Toilette, Sonnencreme Pause in Bregenz

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Gute Radwege durch Bregenz und Lindau immer am See entlang

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...und dann kam irgendwie ein völlig unspektakulärer Teil. Irgendwie hat es sich auch ein wenig unnötig angefühlt. So nach "Kilometer Vollmachen" damit macn auf 1200 kommt?! Größtenteils irgendwie eine Strecke, die sich nach allem vorangegangenen "unnötig" angefühlt hat. Immer wellig, kurz steil hoch, wieder runter, Allgäu eben. Aber auch langweilig, viel geradeaus. Ein gigantischer Umweg nach München und iuch hab mich oft gefragt "Warum?". Also wieso nicht die Kilometer in Italien oder Österreich aufgefüllt, wenn man schon mal da war? Warum sowas?

Ich bins sehr locker angegangen, vielleicht etwas zu locker. Irgendwann sitze ich Nacht irgendwo in einer Tanke und stelle fest: so entspannt ist es inzwischen gar nicht mehr! Also weiter in die Nacht. Schwül, alles feucht, schweiß und feuchte Luft. Anstrengung, kühle Luft irgendwann. Feucht Innen, feucht außen, Nase Läuft durchgehend. Alles nass, verschwitzt, Kondensfeuchte, Rotz...Trotzdem fliege ich (gefühlt) Stundenlang im Auflieger über breite, gut asphaltierte Wirtschaftswege, flach oder nur leicht steigend, mache Strecke im Auflieger...Kilometer fressen, immer weiterfahren, einsam, keine Pausen mehr, Knie schonen...

Rückreise war noch ungeplant. Unterwegs dann ICE Ticket gebucht, 6:30 Abfahrt. Ich habs echt geschafft, vorher so sehr zu trödeln, daß es noch sportlich wurde. Mein Handy ließ sich nicht bedienen, alles zu feucht, ich musste das Ziel noch suchen, Route war nicht exakt, mein Fehler. 5:45 Uhr auf Stop gedrückt und dann noch zum Bahnhof. Pizza beim Ditsch gekauft und direkt in den Zug. Puh...geschafft!
 
Schlafen
Anreise: 3:40h (1:40 Zuhause + 2h ICE)
Tag 1: 2:33 - 5:00 = 2:27h
Tag 2: 23:54-4:30 = 4:36h
Tag 3: 2:16 - 6:00 = 3:44h

Schlafstrategie ist voll aufgegangen! Ich war niemals müde, nicht eine Sekunde. Auch nicht in der letzten Nacht, die ich durchgefahren bin. Ich war jeden Morgen frisch und erholt und kam gut aus dem Bett. Eventuell lassen sich die Zeiten noch etwas kürzen, aber ich würde eher die Stops und Standzeiten tagsüber noch weiter optimieren als hier was zu ändern. So hat es mir großen Spaß gemacht und ich brauche glaube ich dieses Tagesziel. Die Aussicht auf eine Dusche und ein Bett geben mir enorm Motivation zum durchziehen.

Ernährung
Aus dem Prolog und anderen Fahrten gelernt, hat es hier echt gut funktioniert. Honig und Ahornsirup in die Flaschen, Kekse, Weißmehlprodukte aber keinerlei "richtiges" Essen während der Fahrt. Echtes Essen nur vor der Schlafpause, da ist Zeit zum Verdauen. Kein allzu fettiges Zeug, keine Chips, keine Schokolade. Ich würde sogar nächstes mal noch weniger Sparsam mit der Zuckerbrühe sein, das hat echt gut geklappt! Einbruch hatte ich, zumindest durch Kalorienmangel, diesmal keinen.

Wasser
In der Schweiz und in Österreich gibt es fast überall öffentliche Brunnen. In fast jedem Ort. Wasser kaufen musste ich nur 2x glaube ich. Das war super!

Defekte
Einen Durchschlag am VR hatte ich, weil Geröll auf dem Radweg neben der Fahrbahn in einer Abfahrt lag. Die Straße war frei. Und wie so oft ärgere ich mich, daß ich mich habe verleiten lassen, diesen Scheiß-Radweg zu benutzen anstatt die Straße zu fahren...
Am letzten Tag ist der Schaltzug am Umwerfer gerissen. Habe ich nicht repariert, meine Knie waren eh so platt, die haben sich sehr darüber gefreut. War wahrscheinlich eher ein Vorteil, hat mich davor bewahrt, es doch noch zu übertreiben.

Verkehr und Autofahrer
In Italien und vor allem der Schweiz dachte ich zuerst noch "Sind die Irre? Die überholen immer und mit richtig Vollgas" und habe mich, vor allem durch die lauten Motoren beim beschleunigen, unsicher gefühlt. Das hat sich aber total gelegt. Ich hatte nicht eine gefährliche Situation dadurch. Die Überholvorgänge wurden maximal kurz gehalten durch das schnelle Überholen. Wenns nicht ging haben die Autos einfach gewartet und dann sehr zügig überholt. Besonders viel Anstand wurde nicht gelassen, war aber immer okay. Gehupt, weil jemand fand, ich solle da nicht fahren, hat niemand. Nicht einmal. Auch gabs keine Aufreger, keine Diskussionen, niemand hat aus dem Beifahrerfenster gerufen oder ähnliches, kein geplänkel an der Ampel.
Im Gegenteil: Zurück in Deutschland haben mich die ängstlichen Überholmanöver, die unfassbar lange dauern und dadurch eine eigene Gefahr darstellen, sehr genervt. "Jetzt fahr halt endlich vorbei, da vorne kommt ne Kurve die du nicht einsehen kannst, jetzt gibt endlich Gas du Trulla!"

Sinewave Ladeadapter
Ladeadapter für die Steckdose hatte ich vergessen und bin deshalb 100% autark gefahren, nur mit dem selbsterzeugten Strom. Das ging gerade so, mit sehr guter Ladeplanung und vollständiger Ausnutzung der Lademöglichkeit. Würde ich so nicht nochmal machen, hätte ich beim schlafen laden können wäre das viel entspannter gewesen.
Weil der Frontscheinwerfer runterdimmt, wenn geladen wird, und ich mir beim vielen rein-raus stecken den Stecker schonmal beschädigt habe, habe ich einen kleinen Schalter eingelötet. Der sitzt in der Rahmentasche direkt unter dem Oberrohr und lässt sich ohne hingucken bedienen. Sehr praktisch.
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Handy am Lenker
Darauf möchte ich nicht mehr verzichten. Das ist unfassbar praktisch und spart enorm Zeit. Wenn irgendwas unvorhergesehenes passiert mache ih sofort Google Maps an. Straßensperre umfahren etc. Ich suche nicht mehr selbst bei dunkelheit nach einer Umfahrung und bin dann genervt nach dem 3x umkehren. Oder ich fahre in einen Ort, halte kurz an, Supermäkrte-geöffnet-navigieren-GO dauert 30 Sekunden ohne suchen zu müssen.

Fahrzeit Rechner
Ein enorm hilfreiches Tool, das man leicht selbst basteln kann. Ich gebe

eine (geplante) Abfahrtszeit für eine (Teil) Strecke ein und die zu fahrenden Kilometer und kann sehen, wann ich bei welchem Schnitt ankommen würde. Gerade bei der Versorgungsfrage hat mir das sehr geholfen.

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Erschöpfung
Die Tour fordert bis heute einen Tribut. Ich bin jetzt seit 6 Tagen wieder zu Hause aber immer noch erschöpft. Heute geht es wieder (Morgen steht auch wieder eine Tour im Spessart an) aber die letzten tage habe ich aussergewöhnlich viel geschlafen und durchgehend gegessen. Unglaublich. Ein echt tiefgehende Erschöpfung und Müdigkeit hat mich überkommen. Aber erst seit Sonntag Abend. Die gesamte Tour und noch die Rückreise war ich wirklich fit. Sogar als ich Daheim ankam, war ich noch munter und wach. Erst Abends, als mein Körper dann sicher sein konnte "Okay, es ist wirklich vorbei" wurde mir der Stecker gezogen. Spannend...

Fazit
Eine unglaubliche Erfahrung, wunderschöne Tour, sportliches Jahreshighlight, toller Urlaub - alles in einem. Das Wetter war gigantisch, heiß, genau mein Ding! Kein Tropfen Regen. Ich bin superhappy wie alles lief, Übernaxhtungnen, Ernährung, alles lief nach Plan. Keine Probleme ausser den genannten. Ich hätte es mir nicht besser wünschen können. Nur mein Hintern und meine Hände finden, daß da noch Redebedarf besteht...:D
 
Sehr schöner Bericht. Laut Prolog hast du dich 28h nicht bewegt, davon allerdings keine 12h für Schlaf genutzt. Ist das so der übliche Verlust für Dusche, Essen und Supermarkt? Bei 28h dachte ich erst "Wow, da konnte er ja ausgiebig schlafen, super Plan"
 
Danke 🙏

Meine Anmerkungen:
1) Der Gotthard beginnt steigungsmässig hinter Biasca 😀
Ja genau, so fühlte es sich ja auch an. Aber ich hatte eben „14km Anstieg“ im Kopf, quäleich.de Anstieg ab Airolo. Aber in Echt sind es dann eben über 50km ab Bissca wie du sagst…
https://www.quaeldich.de/paesse/st-gotthardpass/
2) Tremola hat div betonierte Rinnen/Randstreifen. Nutzen!
Ja hab ich ja gemacht. War mir auch angemessen peinlich…

3) Gotthard - Andermatt wohl eher 30-45 Minuten
Hast du bestimmt recht. Hat sich halt so ewig angefühlt…
4) Sauber durchgezogen 👍
Bin auch echt zufrieden…und immer noch nicht satt…schon wieder am gucken 😁
 
Sehr schöner Bericht. Laut Prolog hast du dich 28h nicht bewegt, davon allerdings keine 12h für Schlaf genutzt. Ist das so der übliche Verlust für Dusche, Essen und Supermarkt? Bei 28h dachte ich erst "Wow, da konnte er ja ausgiebig schlafen, super Plan"
Die Zahlen sind von Strava abgetippt. In die Standzeiten fällt eben alles rein. Ampeln, kurze Fotostops, Flaschen füllen, umrouten etc und ich denke auf die Distanz läppert sich das eben enorm. Ich kann auch nicht sagen wie oft Strava denkt, dass ich stand owohl ich sehr langsam gefahren bin
 
Tolles Ding! Die Übernachtung in St Moritz würde ich beim nächsten Mal auch machen. Interessant, dass dich der Gotthardt so genervt hat - ich fand ihn super. Mit 35mm Reifen und 3,5 bar habe ich das Kopfsteinpflaster gar nicht gemerkt. Und Klausenpass ist einfach nur mega, oder?
 
Tolles Ding! Die Übernachtung in St Moritz würde ich beim nächsten Mal auch machen. Interessant, dass dich der Gotthardt so genervt hat - ich fand ihn super. Mit 35mm Reifen und 3,5 bar habe ich das Kopfsteinpflaster gar nicht gemerkt. Und Klausenpass ist einfach nur mega, oder?
Hmm 30mm 4Bar bei mir…sollte das so viel ausmachen?!

Klausenpass war…episch! Finde kein besseres Wort!

War bei euch um den Pass rum auch alles voller Millitär?
 
Hmm 30mm 4Bar bei mir…sollte das so viel ausmachen?!

Klausenpass war…episch! Finde kein besseres Wort!

War bei euch um den Pass rum auch alles voller Millitär?
Vielleicht auch Psychologie? Oder es rollt besser dank Tubuless?

Militär habe ich nicht gesehen, nur meine Shakedry verloren (frag nicht…) und kurz nachdem ich’s bemerkt hatte ist mir bei der Anfahrt die Lenkertasche bei ca 65km/h abgeflogen (frag nicht…)
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Neben mir ein völlig kaputter Rennradfahrer der sich eine vollkommen nutzlose Plörre aus Megnesium und Multivitamin Brausetabletten anmischt. Er guckt vollkommen fassungslos zu, richtig erschüttert-ungläubig, wie ich mir 1/2 Liter Ahornsirup in die nTrinkflasche fülle und fröhlich pfeifend aufs Rad schwinge und direkt weiterfahre...das kennt er nicht, der Rennradler :D
Erst mal danke für den mitreisenden Bericht und Hut ab vor der Leistung:daumen:.
Da brauche ich noch "ein bisschen Training":oops:

Jetzt erlaube mir eine Frage. Du hat nicht wirklich 0,5 Liter Ahornsirup getrunken?
Entschuldige die Frage, denn ich hab bisher immer nur Malto mit Salztablette und wegen dem Geschmack ne Magnesiumtablette gemixt getrunken. Okay, bei Strecken ab 150km dann auch mal ne Cola oder auch ne Müller Milch, etc. Aber diese Mischung ist mr absolut neu.
 
Erst mal danke für den mitreisenden Bericht und Hut ab vor der Leistung:daumen:.
Da brauche ich noch "ein bisschen Training":oops:

Jetzt erlaube mir eine Frage. Du hat nicht wirklich 0,5 Liter Ahornsirup getrunken?
Entschuldige die Frage, denn ich hab bisher immer nur Malto mit Salztablette und wegen dem Geschmack ne Magnesiumtablette gemixt getrunken. Okay, bei Strecken ab 150km dann auch mal ne Cola oder auch ne Müller Milch, etc. Aber diese Mischung ist mr absolut neu.
Das ist unsupported Langstreckensubstanz, überall verfügbar wie Honig und Sirups. So muss man kein Kohlenhydratzeug mitschleppen.
 
Das ist unsupported Langstreckensubstanz, überall verfügbar wie Honig und Sirups. So muss man kein Kohlenhydratzeug mitschleppen.
Kommt der Honig dann unverdünnt in die Trinkflasche, oder verdünnt man das mit Wasser ? (welches Verhältnis ?)
Honig pur , da saugt man sich ja zu Tode bis durch den Trinkverschluss etwas rauskommt) 😳
 
Kommt der Honig dann unverdünnt in die Trinkflasche, oder verdünnt man das mit Wasser ? (welches Verhältnis ?)
Honig pur , da saugt man sich ja zu Tode bis durch den Trinkverschluss etwas rauskommt) 😳
Sicherlich mit Wasser verdünnt.
Auf meiner jährlichen Alpentour gibt es meistens im Hotel am Frühstücksbuffet so kleine Honigpackungen. Da nehm ich mir immer so 2-3 mit und die wirken Wunder wenn man echt mal kurz vorm Ende ist...
 
Doch doch, das stimmt schon so. Honig und Ahornsirup in die Flaschen, gerne auch beides zusammen. Der Ahornsirup ist sehr flüssig, der verdünnt den Honig. Mit Wasser mischen nach Bedarf. Aber 25-40% Wasser genügt völlig, Ahornsirup + Honig geht sogar ohne. In die andere Flasche dann nur Wasser. Aber der Honig muss flüssig sein! Einmal hatte ich ganz verzuckerten, der war nicht aus der Flasche zu bekommen…

Ich hatte immer eine Flasche mit möglichst viel Kalorien und in die andere(n) dann nur Wasser. 500ml Ahornsirup plus 250g Honig ergibt eine 750ml Flasche mit ca. 2200kcal. Das habe ich jeden Tag gehabt, plus bisschen Backwaren und Kekse. Abends dann was „richtiges“ aber auch nur aus dem Supermarkt, ich war nie essen.

Wie @oli–opa sagt, das ist bei Ultradistanz-Rennen inzwischen total gängig. Wer will schon 20.000kcal (und mehr!) Malto mitschleppen?

Ich verlinke mal die passende Folge dazu vom Strasser-Podcast. Sein Trainer und Ernährungs-Schlumpf erzählt da auch was zu…

https://open.spotify.com/episode/6rM7PlVER8IFS4LwID4FeD?si=06GvvjfURKqU76W4ZQhdTg
 
Wie machst du das mit den Mineral- und Spurenelementen?
Gar nicht :D
Im nächsten Absatz bei @Das Wunder von Bornheim steht "Backwaren und Kekse". Für die aktuelle Fahrt ist da genug von drin.
Ja genau. Abends esse ich ja schon was, auch tagsüber mal Weissbrot, Brioche etc oder eben die Kekse.
Nächstes mal würde ich Abends eventuell noch etwas Eiweiß hinzufügen, Tofu pur oder Eiweiß-Riegel. Das könnte die Regeneration nach der Fahrt beschleunigen. Generell denke ich, kann man 4 Tage noch einigermaßen „aus der Portokasse“ fahren was Nährstoffe betrifft. Aber hier bin ich nicht so Sattelfest und interessiert wenn jemand da was anderes weiß.
Je länger eine Tour dauert, desto mehr „lebt man auf dem Rad“ und die Ernährung muss dann auch mit zunehmender Länge immer „normaler“ werden. Also auch mal Gemüse, Obst, Eiweiß, Ballaststoffe. Auf letztere Verzichte ich bis jetzt völlig ab 2 Tage vor der Fahrt.
Am 9. Oktober starte ich bei Freiburg-Cotignac Alpin (1000km) und würde auch gerne (größtenteils) mit dem Rad zurückfahren, je nach Wetter. Da werde ich die Ernährung sicher etwas anpassen müssen, weils mehr Tage sein werden.
 
Nach einer der schönsten Abfahrten aller Zeiten, ewig lang und nur von einem Viehtrieb unterbrochen (wie romantisch kann es denn noch sein bitte?) wurde es kurz noch mal hektisch.
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Anstieg und Abfahrt haben so lange gebraucht, daß sich langsam ein Versorgungsproblem angekündigt hat, weil nach 20:00 auf dem Land sicher nix mehr auf hat. Schnell mit dem Handy zum nächsten Supermakrt geroutet, gerade noch geschafft und für Abendessen, Nacht und Frühstück eingekauft

Anhang anzeigen 1492823Anhang anzeigen 1492822

Vom Rest des Tages gibt es keine Fotos weils schon früh dunkel war. Nach einem recht langen flach-welligen Stück sollte noch der kurze aber sehr steile Rickenpass kommen. Auf dem Höhenprogil sah es so aus, als hätte der auch noch vorher einen schweren Voranstieg. Schwägalb dann als erstes am nächsten Tag. Ich bin maximal energiesparend diese Voranstieg gefahren. Sehr steil, 14-20% bei feucht-schwüler Nachtluft. Wasserstellen überall, mehr als genug Futter, also zumindest hier kein Stress...
Und auf einmal war ich schon oben? Wow wie ging das denn bitte? Na gut, jetzt kommt ja erst der schwere Rieckenpass... Und dann fahre ich durch einen Ort der "Riecken" heißt. Und wundere mich. Und mir wird klar, das wars schon, das war schon der schwere Teil! Boah hat mich das beflügelt, sofort wieder 3km/h schneller gefahren. Durch die Nacht, einen welligen Anstieg ohne Verkehr hoch. Überall bimmeln die Kühe in der Nacht und ich fahre und fahre und fahre. Und wieder kein Ende. Aber die Kuppe kommt immer näher und die Bäume werden immer kürzer... Und dann so ein Sackgassen und Retour Schlenker auf der Route. Und da gibts nur einen: Die Schwägalb. Und wieder wird mir klar, ach hier bin ich schon?! Das ist schon die Schwägalb? Hammer! Grad noch den letzten Anstieg hoch, "Kontrollfoto" und in die kurze und schnelle Abfahrt nach Urnäsch.
Self-Check-In-Hotel, topmodern mit Touchscreen und einem Automat, der meine Schlüsselkarte ausspuckt. Niemand da, Tür auf und rein ins Zimmer. Das aussieht und riecht wie eine Sauna 🤣

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Essen, duschen, schlafen...3:44 Standzeit
Zuerst einmal Respekt für die Leistung und den schönen Bericht. Wie machst du das mit dem Übernachten? Welche "App, Seite oder dergleichen benutzt du und wie läuft das ab bezüglich Bezahlung und dergleichen. Herzlichen Gruß Bernhard
 
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