Servus,
seit 1936 die UCI die Rennräder genormt hat, hat das leider schon dazu geführt das sich das Fahrrad ansich ewig lang nicht weiterentwickelt hat..
Mittlerweile tut sich ein wenig, aber auch nicht allzuviel. Neue Materialien sind da auch nicht der Weißheit letzter Schluss.
Das Gewicht merkt man in 3 Punkten. Ich ordne sie mal der "Wichtigkeit" nach, bzw. wie sie am meisten auffallen:
1. Handling. Ein 8kg RR lässt sich spielend einfach in den Zug heben, oder die Treppe rauftragen. Beim 24kg Pedelec, bricht man sich schon fast einen ab. Wenn Gepäck zukommt, wirds umso schlimmer.
Der Punkt ist, für mich, ziemlich wichtig. Ich bin selbst ein Fliegengewicht, meine Partnerin auch. Ich habe keine Lust täglich ein 15kg+ Rad (was mit Alltagsgepäck schnell erreicht ist) rumzuwuchten. Das beeinflusst auch nennenswert den Bruttoschnitt
2. Berg: Hier hängt es auch stark vom Gewicht des Fahrers ab. Ich mit meinen knapp 60kg merke 3-4kg Unterschied im Rad viel eher, als ein 80-90kg Hühne. Grade bei zierlichen Frauen, die auch gern mal nur 45kg wiegen, fällt das umso mehr ins Gewicht.
Aber hier ist ein 15kg Rad nicht nur halb so schnell wie ein 7,5kg Rad. Bei meinem Fliegengewicht (also Radgewicht recht wichtig) wäre selbst dieser riesige Gewichtsunterschied bei 10% Steigung mit "nur" mit 9,1km/h zu 10km/h (bei 200W) zu spüren. Im Rennen kann das entscheidend sein, im Alltag ist das irrelevant. Zumal es ja oft nur um 1kg geht, nicht um 8.
Im Liegeradbereich gibts da größere Schwankungen.. Mein Trike wiegt, vollgefedert und aus Stahl, 10,8kg, ähnlich ausgestattete Räder anderer Hersteller bringen sehr fix das doppelte auf die Waage..
3. Beschleunigen: Auch hier ist der Unterschied eher im Kopf als auf dem Papier zu sehen.
Gehen wir mal von aus, ich will mit 400W von 0 auf 36km/h beschleunigen. Einmal mit 7,5kg Rad, einmal mit 15kg Rad. Luftwiderstand nicht reingerechnet.
Eleicht=67,5kg * (10m/s)² * 0,5 = 3375Ws -> 8,43Sek
Eschwer=75kg * (10m/s)² *0,5 = 3750Ws ->9,37Sek
Macht nicht mal eine Sekunde Unterschied. Wieder: Im Rennen entscheidend, im Training oder auf der Alltagsstrecke vollkommen Wurst.
Der Luftwiderstand ist, grade bei den Aufrechträdern, viel viel entscheidender. Und der kommt fast ausschlieslich vom Fahrer. Die Laufräder sind das einzige was zusätzlich nennenswerten Luftwiderstand erzeugt.
Mein Fahrzeug fährt bei 200W ca. 54km/h in der Ebene, obwohl es 24kg wiegt.
Und zur Reibung: ein gutes Kugellager hat einen Rollwiderstand von ca. 0,0007. Durch gute Dichtungen (Schleifdichtungen) wird dieser Wert ein wenig erhöht.
Aber gehen wir mal 100kg Fahrer aus, wären das bei 36km/h auch nur 7Watt + DIchtungen (ca. 2-3W).
Verluste der
Reifen liegen da locker eine Zehnerpotenz drüber.
Gruß,
Patrick