Das dachte ich auch gerade: Der Bremssattel ist so ziemlich an der ungünstigsten Stelle befestigt.
Wenn man sich die Ruhelage der beiden Hebel anschaut, sorgen sie beim Einfedern vermutlich auch für ein seltsames Lenkverhalten, weil der Nachlauf dann vermutlich kürzer und der reale "Steuerrohrwinkel" deutlich steiler wird.
Bei Motorrädern gab es im Lauf der Jahrzehnte einige interessante Lösungen mit Vorderradschwingen und parallelogramm-ähnlichen Gabeln, die sehr gut funktionieren und oft auch leichter als Telegabeln waren - nur eben nicht leichter oder billiger herzustellen. Die interessantesten und vielleicht auch besten davon sehe ich bei BMW (Duolever) und Hossack (Eigenbau und BMW-Vorbild), die höchste Ausbaustufe des Wahnsinns bei Ribi mit verwirrenden Hebelwerken und Einstellmöglichkeiten aller Art.
Am Fahrrad hat man mit so einer Konstruktion natürlich immer das Problem eines Resultats, das einfach nicht mehr nach Fahrrad aussieht und sich bei Bedarf auch nicht mehr auf eine normale Gabel umbauen lässt. Dort war vielleicht die Hurrycat Vorace der interessanteste Ansatz und man müsste mal eine filigranere Version davon bauen, die nicht direkt nach MTB aussieht. Gefahren habe ich so ein Ding leider nie, kann also auch nicht sagen, ob die Idee dabei wirklich aufgeht. Der Hersteller sprach von völlig fehlendem Bremstauchen und wenig Wippen im Wiegetritt, während die Federung trotzdem weiterhin weich anspricht; damalige Werbevideos scheinen das zu bestätigen.
An eine teilbare Nabe oder Achse habe ich dabei überhaupt nicht gedacht, sie soll nur glatt nach unten aus dem Rahmen fallen und mit der Achse nicht mehr in oder durch die Ausfallenden greifen; eine typische Steckachs-Nabe eben.
Der Platz für ein Chain Rest hat meiner Meinung nach wenig mit der Einbaubreite und der Nabe zu tun, dafür müsste auch kein Gang geopfert werden. Das Teil sitzt einfach neben dem kleinsten Ritzel am Rahmen, greift überhaupt nicht oder nur sehr wenig (oder nur oben) über den Achsstummel und verschiebt in der Konstruktion einfach nur die Sitzstrebe um ca. Kettenbreite nach außen; ggf. muss die Kettenstrebe da mitgehen, je nach Umsetzung. Das Ausfallende wäre natürlich eine Spezialanfertigung, aber die heutige Welt der Fahrräder und Bauteile ist sowieso längst unüberschaubar voll von Sonderwegen.
So sehe ich das auch bei Anlötteilen oder sonstwie gearteten Aufnahmen am Rahmen für irgendwas.
Beim Schaltwerk denke ich eher in Richtung Altenburger, weil sich dort die Funktion meiner Meinung nach beim Anschauen noch besser erschließt und so ein Apparat wirklich leicht sein könnte, wenn auch nicht unbedingt schön. Außerdem könnte ein großer Teil des Hebelwerks optisch hinter einer "Aero-Kettenstrebe" verschwinden, die dort einfach mit einer schlanken Platte nach unten verlängert ist. Kohlefaser-Hastenichgesehn oder so. Das wäre dann natürlich eher Verkleidung, als Funktion.
Ans Verkaufen denke ich bei den ganzen Sachen sowieso nicht. Eigentlich will ich sowas einfach nur mal bauen oder haben. Für mich.
Aber wir schweifen hier ziemlich ab und müssten das mal in einen der bestehenden Concours-Threads umleiten, oder?