Ja, Rohloff hat immer "selbsternannte" Anforderungen an ihr Produkt.

Die kenne ich, seitdem ich deren Produkt fahre - mittlerweile auch schon bald 14 Jahre.
Das sind wohl weniger "selbsternannte" Anforderungen, sondern dringende Empfehlungen und nicht zuletzt Schutz vor unzutreffenden Regress-Ansprüchen.
Rohloff Teile haben, ähnlich wie Campagnolo oder andere Hersteller, den Vorteil, dass die Komponenten recht kleinteilig zerlegbar sind und nahezu jedes Teil ersetzt werden kann. Und das ist gleichzeitig ihr Nachteil, denn dazu fühlen sich auch Leute berufen, die es besser nicht machen sollten.
Ich kann dir nur aus der Praxis sagen (fahre Sapim CX-Ray und Pillar PBA 1422/PSR 1422 - beides messerspeichen) seit vielen Tausend Kilometern an meinen Rohloff Naben mit Rennradfelgen und es hält/funktioniert einfach. Die haben allesamt eine Bogenlänge von rund 3mm. Zudem 32°, was für ein Rennrad-Laufrad ohnedies viel ist bzw. eigentlich schon einen "overkill" an Stabilität bringt.
Rohloff gibt keineswegs vor, welche Speiche im Einzelnen Du nehmen sollst und auch keine Marke, sondern wie diese an den "neuralgischen" Punkten beschaffen sein soll. Und das wegen: sieh oben.
Und Du hast Dich, beabsichtigt oder nicht, genau daran gehalten. DT Competition Speichen habe zum Beispiel einen engeren Bogen bei 2,6mm. Wenn man die da rein zwingt, dann muß zwar nicht automatisch was passieren, aber ist dann eher ungünstig.
Sapim Race haben dagegen in der Regel einen 1,9mm Bogen. Man muß sie nicht zwingend von SES beziehen, sollte aber lieber nachmessen.
Rohloff / SES haben aber genau definierte Speichen in Auftrag gegeben. Als Service für Werkstätten, die sicher gehen wollen, das sie passende Speichen bekommen. Der Hintergrund hat was mit Gewährleistung zu tun.
Rohloff propagiert die klassischen konifzierten 2,0/1,8/2,0mm Speichen, wie du selbst schreibst.
Rohloff empfiehlt die, durchaus berechtigt, für ein für alle Fälle ausreichend stabiles Laufrad. Ich denke eher, dass sie verhindern wollen, dass jemand "Mofa-Speichen" einbaut oder was auch immer.
Viel wichtiger ist ein guter Laufradbau, als die Speiche selbst. Und letzten Endes der Fahrstil des Radfahrers.
Ach je: Das habe ich auch schon häufiger gehört, aber ist erst einmal Quatsch. Wenn man Bauteile verwendet, die nicht geeignet sind, wegen der Beanspruchung, der Dimension oder was auch immer, kannst du anstellen, was du willst: ES wird nicht mehr aus dem Material, was es für sich genommen halten kann.
Umgekehrt werden die meisten Qualitätsspeichen erst einmal zu einem fahrbaren Rad gefügt werden können. So wahnsinnig sind die Anforderungen nicht.