Als TE und Mitinitiator der Challenge freut mich einerseits dein positives Feedback, andererseits ist es schade, dass der Eindruck entsteht, es wäre etwas "elitär" und für "die breite Masse" unrealistisch zu erreichen. Eigentlich war der Zweck der Challenge anders gedacht und 4W/kg (an der Schwelle) ist deutlich über dem was aus meiner Sicht nötig ist.
Die Challenge beinhaltet 4 Herausforderungen:
1) körperliche Leistungsfähigkeit
2) gute Streckenwahl
3) gutes Pacing
4) gute Aerodynamik
(bei 3h ist auch eine gute Energieversorgung nötig,, aber das lasse ich mal außen vor)
Ich gebe zu, viele sind benachteiligt weil Punkt 2 nicht für alle gleichermaßen leicht zu bewerkstelligen ist, aber mit etwas Phantasie und im Notfall ein bisschen Anreise sollte es machbar sein.
Um das ganze anschaulicher zu machen, will ich eine Beispielfahrt etwas transparenter darstellen und analysieren. Bei dieser Aktivität wollte ich einem Fachkundigen, aber Ungläubigen das ganze demonstrieren. (wir sind zu dritt gefahren, aber ich zu
100% vorne, man kann jetzt argumentieren, dass ich dadurch einen Vorteil hatte, aber ich würde diesen als unerheblich einstufen)
1) körperliche Leistungsfähigkeit
Zu dem Zeitpunkt ca 300W/72 kg also rund 4,1 W/kg (bei 1.82m Körpergröße), natürlich ist mit voller Hose leicht stinken, aber die Ansage an meine Mitstreiter war, dass ich versuchen werde, unter 200W AVG zu schaffen
2) gute Streckenwahl
Aus meiner Sicht ist es einfacher einen Rundkurs zu wählen der nicht zu lange ist und mehrmals zu bewältigen, da ist das Pacing einfacher und man kann auch besser Trainingssimulationen machen.
Ein Rechtskurs ohne Ampeln, ohne lange Anstiege und ohne lange steile Abfahrten, ohne Bremskurven ist optimal. In dem Fall ein 25,5km Rundkurs (rechts) der optimale Voraussetzungen mitbringt.
https://www.strava.com/segments/29586367?filter=overall
In dem Fall gab es nur ein Problem, den Kurs hatte sich ein Mitstreiter ausgedacht, ich kannte die Strecke gar nicht, hab sie aber im Vorfeld analysiert und mich auf mein Gefühl (sihe Pkt 3) verlassen.
3) gutes Pacing
grundsätzlich gilt, je steiler bergauf desto mehr Watt, bergab weniger bzw nix, dafür aerodynamischere Position einnehmen. In der Ebene auch immer die Aerodynamik im Kopf haben und so Pacen dass man nur geringfügig über den 33,3 bleibt.
4) gute Aerodynamik
in dem Fall mit Canyon Aeroad, 42mm AeroLRS, Aerohelm, Überschuhe...aber das Wichtigste ist die Position
Hier das Resultat:
https://www.strava.com/activities/5833334216/overview
Die Analyse:
Runde 1 bin ich etwas zu schnell angegangen, die mangelnde Streckenkenntnis lässt sich nicht wegdiskutieren, 208W AVG, 224NW, 33,6 Schnitt
Runde 2, wollte ich etwas rausnehmen, das ist allerdings nur bedingt gelungen
204W AVG, 223NW, 33,9 Schnitt, also das Pacing war zwar besser, weil weniger Leistung aber der Speed noch höher
Runde 3, schon deutlich besser, obwohl ich nur noch 196W benötigt habe (12 weniger als in der ersten Runde!) und 215NP war ich mit 33,7 wieder sehr schnell
Runde 4, bin ich dann sehr langsam angegangen, weil wir nach 75km mit 33,7 gesamt weit vorne lagen, da haben 187W (209NP) bei 33,1 gereicht.
Gesamt:
199W AVG
218W NP
33,6 km/h Schnitt
Ich denke, dass man ab 3,6W/kg dabei ist.