Sonne_Wolken
Klassikerfee
Wieder ausser Konkurrenz.
Geschichten über meinen Großvater und meine Großmutter könnte ich eine Menge erzählen.
Hier nur zwei Geschichten die sogar etwas mit dem Rad fahren zu tun haben.
Anfang der 70er Jahre ging ich mal wieder eine Runde mit meinem Oppa spazieren. Wir kamen dann in unserem Viertel in Duisburg-Neudorf meistens an so einem Betonoval vorbei. Da war ich natürlich neugierig. Der Beton hatte schon reichlich Risse und ich wollte wissen um was es sich handelte. Da erzählte mir mein Oppa aus den 50er Jahren, von der Leidenschaft für Fußball (MSV natürlich) und fürs Rad fahren. Er war Bergmann, zu der Zeit als ich mit ihm spazieren ging aber schon längst in Rente. Er erzählte wie er mit seinen Freunden am Wochenende, wenn kein Heimspiel war, zur Radrennbahn fuhr. Und dann schilderte er die Rennen die damals auf der Bahn stattfanden. Ich schloß die Augen und hörte zu. Es war als wenn ich die Rennfahrer vor meinen Augen sehen würde wie sie über die Bahn rasten und um Punkte und Rundengewinne kämpften. Damals wurde in mir die Leidenschaft für Radsport und Bahnsport geweckt. Mein Oppa konnte wirklich sehr spannend erzählen.
Die zweite Geschichte spielte kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Mein Oppa war wie gesagt Bergmann und Kohle wurde dringen für den Wiederaufbau gebraucht. Die Bergleute bekamen Sonderrationen Zigaretten und Schnaps. Geld war zu der Zeit (noch vor der DM) nichts wert. Aber selbst für Schnaps und Zigaretten bekam man in einer Großstadt wie Duisburg nicht viel auf dem Schwarzmarkt. Viele Familien hungerten. Was machte mein Großvater? Einmal im Monat, wenn er ein freies Wochenende hatte, setzte er sich auf sein Fahrrad (ein Gang) mit Anhänger und fuhr 150 km nach Norden. Geladen hatte er Schnaps und Zigaretten. Die tauschte er im dünner besiedelten Norden gegen Essbares bei den Bauern ein (z.b. ein halbes Schwein). Für Genußmittel hatten die immer etwas übrig. Dann ging es nach einer Nacht im Graben am nächsten Tag die 150 km zurück. Da Schwarzhandel natürlich verboten war und überall Militärpolizei rumfuhr, hatte mein Oppa für solche Fälle eine alte Militärplane dabei. Wenn er von weitem einen Jeep sah, fuhr er mit Rad und Anhänger in den Graben und deckte schnell die Plane drüber bis die Gefahr vorbei war. Anschliessend wuchtete er das Gespann mit der wertvollen Fracht wieder aus dem Graben.
So brachte mein Oppa seine Familie gut durch die Nachkriegszeit. Nach der Währungsreform war das Geld dann wieder etwas wert und die Fahrten erübrigten sich. Da wurde dann halt zur Arbeit und am Wochenende schon mal zum Vergnügen gefahren.
Geschichten über meinen Großvater und meine Großmutter könnte ich eine Menge erzählen.
Hier nur zwei Geschichten die sogar etwas mit dem Rad fahren zu tun haben.
Anfang der 70er Jahre ging ich mal wieder eine Runde mit meinem Oppa spazieren. Wir kamen dann in unserem Viertel in Duisburg-Neudorf meistens an so einem Betonoval vorbei. Da war ich natürlich neugierig. Der Beton hatte schon reichlich Risse und ich wollte wissen um was es sich handelte. Da erzählte mir mein Oppa aus den 50er Jahren, von der Leidenschaft für Fußball (MSV natürlich) und fürs Rad fahren. Er war Bergmann, zu der Zeit als ich mit ihm spazieren ging aber schon längst in Rente. Er erzählte wie er mit seinen Freunden am Wochenende, wenn kein Heimspiel war, zur Radrennbahn fuhr. Und dann schilderte er die Rennen die damals auf der Bahn stattfanden. Ich schloß die Augen und hörte zu. Es war als wenn ich die Rennfahrer vor meinen Augen sehen würde wie sie über die Bahn rasten und um Punkte und Rundengewinne kämpften. Damals wurde in mir die Leidenschaft für Radsport und Bahnsport geweckt. Mein Oppa konnte wirklich sehr spannend erzählen.
Die zweite Geschichte spielte kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs. Mein Oppa war wie gesagt Bergmann und Kohle wurde dringen für den Wiederaufbau gebraucht. Die Bergleute bekamen Sonderrationen Zigaretten und Schnaps. Geld war zu der Zeit (noch vor der DM) nichts wert. Aber selbst für Schnaps und Zigaretten bekam man in einer Großstadt wie Duisburg nicht viel auf dem Schwarzmarkt. Viele Familien hungerten. Was machte mein Großvater? Einmal im Monat, wenn er ein freies Wochenende hatte, setzte er sich auf sein Fahrrad (ein Gang) mit Anhänger und fuhr 150 km nach Norden. Geladen hatte er Schnaps und Zigaretten. Die tauschte er im dünner besiedelten Norden gegen Essbares bei den Bauern ein (z.b. ein halbes Schwein). Für Genußmittel hatten die immer etwas übrig. Dann ging es nach einer Nacht im Graben am nächsten Tag die 150 km zurück. Da Schwarzhandel natürlich verboten war und überall Militärpolizei rumfuhr, hatte mein Oppa für solche Fälle eine alte Militärplane dabei. Wenn er von weitem einen Jeep sah, fuhr er mit Rad und Anhänger in den Graben und deckte schnell die Plane drüber bis die Gefahr vorbei war. Anschliessend wuchtete er das Gespann mit der wertvollen Fracht wieder aus dem Graben.
So brachte mein Oppa seine Familie gut durch die Nachkriegszeit. Nach der Währungsreform war das Geld dann wieder etwas wert und die Fahrten erübrigten sich. Da wurde dann halt zur Arbeit und am Wochenende schon mal zum Vergnügen gefahren.
Zuletzt bearbeitet: