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"Aero"-Rahmen mit Disc und 28mm Reifenfreiheit

Ich finde die Herangehensweise von @Hurzka ganz gut. Nach zwei Bikefittings und Erfahrungen mit einem bestehenden Rad scheint er zu wissen was er braucht und sein bestehendes Rad ist nicht von der Geometrie nicht komplett verkehrt.
In der Zeit, in der man in einer groß angelegten Feldstudie Rahmen von der Stange auf Dimensionen und Pro's und Kontras analysiert und mit seinen Proportionen abgleicht, kann man auch mit einem erfahrenen Rahmenbauer in Klausur gehen und genau den Rahmen entwickeln, den man braucht. Es ist sogar anzunehmen, dass das um einiges schneller geht, zumal bei Hurzka Erkenntnisse aus Bike Fittings vorliegen.
Das ist das eine.
Das andere ist das Budget für den neuen Rahmen. Wenn man Beträge von 3000 € und mehr auszugeben bereit ist, ist ein Maßrahmen m.E. IMMER die bessere Wahl. Erst recht, wenn man spezielle Anforderungen an die Geometrie stellt, die ein Standardrahmen – ob billig oder teuer – höchstens rein zufällig erfüllt. Und: Sofern man nicht bei solchen Superstars wie Colnago, Tommasini + Co. bauen lässt, kommt man dabei sogar billiger weg. Mitunter deutlich billiger.
Meine ganz persönliche Meinung: Wer 4000 € und mehr für einen Rahmen aus dem Katalog ausgibt, schmeißt viel Geld aus dem Fenster und kauft höchstwahrscheinlich immer einen Pferdefuß mit, sei er auch noch so klein.
 
kann man auch mit einem erfahrenen Rahmenbauer in Klausur gehen und genau den Rahmen entwickeln, den man braucht.
'Aero' und Maßrahmen wird aber dann auch nicht einfach :)
grundsätzlich stimme ich zu, ich fahre einen Maßrahmen, jedoch glaube ich, dass:
a) nicht Jeder einen Maßrahmen braucht, auch weil das Angebot mittlerweile sehr vielfältig ist und auch nicht jeder die Individualität eines Maßrahmens zu schätzen weiss..
b) man muss seine Wunschgeometrie schon sehr genau kennen (aus der Liste des TE sehe ich das nicht), oder die Möglichkeit haben, mit einem guten Rahmenbauer zu kommunizieren..
c) wenn zu wenig Erfahrung/Wissen auf einen Rahmenbauer treffen, der die Kundenwünsche nicht richtig interpretiert, kann man den teuren Maßrahmen genauso wie das teure Rad von der Stange als 'Lehrgeld' verbuchen (eventuell ist ein Rahmen von der Stange dann sogar mit weniger Verlust zu verkaufen....)
 
die Geometrie nur über Stack und Reach zu vergleichen halte ich für einen Fehler, da wegen verschiedener Sitzrohrwinkel im schlechtesten Fall trotzdem ein unpassendes Rad herauskommen kann. Darum meine Empfehlung in erster Linie nach der passenden Oberrohrlänge zu schauen und dann Reach und Stack zu vergleichen (oder gleich Winkel, Sitzlänge und Vorderbaulänge mitbetrachten...)
Stack und Reach sind die Maße, die am besten vergleichbar sind, da sie nicht von anderen Maßen beeinflusst werden. Daher würde ich mich auf diese fixieren. Wenn diese passen, dann kann man weitere Größen heranziehen.
Der Sattel wird immer auf die gleiche horizontale Position eingestellt, unabhängig vom Sitzwinkel. Also ist dieser im ersten Schritt erst mal egal, muss aber später trotzdem genauer angeschaut werden. Ich kommen z. B. mit flachen Sitzwinkeln nicht gut klar, da ich den Sattel recht weit vorne montiert habe.
Das Problem bei der Oberrohrlänge (horizontal bzw. effektiv) ist, dass zwei Räder mit gleicher Oberrohrlänge aber unterschiedlichen Sitzwinkeln nicht gleich lang sind. Das Rad mit dem steileren Sitzwinkel ist länger. Wenn man das nicht beachtet, hat man ein zu langes Rad gekauft, also ein unpassendes Rad, wo mit sich der Kreis zu deiner Argumentation wieder schließt.
 
...wenn du nur Stack & Reach betrachtest und jemand zB. bei einem steilen Sitzrohrwinkel eine gerade Sattelstütze benötigt, nimmt er dann bei einem flacheren Sitzrohrwinkel eine nach vorne gekröpfte Sattelstütze? Für mich wäre das keine passende Geometrie, aber wenn du das glaubst :confused:
 
...wenn du nur Stack & Reach betrachtest und jemand zB. bei einem steilen Sitzrohrwinkel eine gerade Sattelstütze benötigt, nimmt er dann bei einem flacheren Sitzrohrwinkel eine nach vorne gekröpfte Sattelstütze? Für mich wäre das keine passende Geometrie, aber wenn du das glaubst :confused:
Ich schreibe doch gar nicht, dass man nur Stack u. Reach betrachten sollen. Aber passen müssen die schon. Daher würde ich mit denen anfangen.
 
Volle Zustimmung. Am Quotienten aus Stack und Reach kann man gut ablesen, ob man eher flach-gestreckt oder aufrecht-kurz sitzen würde. Sehr hilfreich für eine erste Vorauswahl. Dann kommen weitere Parameter wie Winkel, Nachlauf und einzelne Rohrlängen, die auch Rückschlüsse auf die Fahr- und Lenkeigenschaften des Rahmens zulassen.
 
Warum eine mechanisch bedienbare DB? Das war schon am MTB Murks und wird auch am RR nicht besser funktionieren und nur kurzfristig verbaut werden. Wenn schon DB dann richtig und direkt hydraulisch.
Weil er die Bremshebel schon hat und seine Mittel es nicht zulassen, dass er sich was passendes kauft. Denn dann müsste er aber wahrscheinlich alles austauschen, weil es für die Schaltung keine hydr Bremshebel gibt. Da muss er eben an der Bremse sparen. Das wäre auch das erste, an dem ich sparen würde, wenn ich mir ein neues Rad zulegen würde. Bremsen werden allgemein überbewertet.:daumen:
Fragt sich nur, wenn der TE so knapp bei Kasse ist, warum er sich dann die (über)teuersten Rahmen auf dem Markt aussucht und die dann mit billigen, zusammengestoppelten Teilen kombinieren will. Aber des Menschen Wille ist ja sein Himmelreich.
 

Ich bin nicht der Techniker vor dem Herrn, aber ich habe die Entwicklung der ersten DB am MTB miterlebt, damals im Nebenjob in einem Radladen gearbeitet. Die Dinger waren Mist und werden zurecht nur noch an Baumarkträdern verbaut.
Das die jetzt wieder für die RR rausgeworfen werden ist ein Witz, da wird, wie mit unterschiedlichen Achsenstandards, Mischung von SP und Steckachse an einem Rad, zusätzlich Geld gemacht.

Die Entwicklung ist 1 zu 1 zur Einführung der DB, bis auf die Steckachsen, die es da fürs MTB noch nicht gab. Die Hersteller werden relativ schnell dazu übergehen, den Großteil ihrer Rahmen nur noch für Disc only anzubieten.

Freut mich nicht, aber so wird es kommen.
 
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Nochmal: Ihr seid großartig! Dieser Thread erweist sich für mich als wirklich lehrreich, weit mehr, als ich gedacht hätte. Dankeschön! Und Kompliment - ganz anderer Umgang mit dem Thema als im Tour-Forum.

Warum, zum Himmel, lässt du dir nicht einen Rahmen bauen, der exakt passt??
Hey, reizen würde es mich, aber ich wohne weeeeeit weg von Deutschland. Hierzulande habe ich kürzlich sogar einen Rahmenbauer kennengelernt, aber ich kann nicht einschätzen, wie gut er ist. Und nicht-aero-Räder habe ich schon. Die gewünschte Ergänzung des Rennstalls ist halt eine, die etwas besser durch die Luft schneidet.

Nur als Beispiel hat Canyon beim Ultimate Disc die Gabel verlängert um das Steuerrohr optisch kürzer halten zu können. Der Stack bleibt trotzdem gleich hoch, obwohl das kurze Steuerrrohr eine niedrigere Front suggerriert. Focus geht beim ganz neuen Izalco den selben Weg. Einige werden darauf reinfallen und denken, wow so kurze Steuerrohre können doch nur Profis fahren...
Zum Vergleichen der Bikes würde ich mir auf Stack u. Reach fixieren. Damit kann man gut vergleichen, da alle Hersteller in gleicher Weise messen und der Einfluss des Sitzwinkels auf die Oberrrohrlänge eliminiert ist.
Nach meinen Verständnis suchst du ein Rad, das im Reach 5mm kürzer u. im Stack um 1 cm reduziert ist verglichen mit deinem Cube?
Wegen der überdurchschnittlichen Beinlänge muss dann noch die Länge des Sattelrohrs herangezogen werden. Evtl. gibt es auch bekannte Probleme mit der horizontalen Satteleinstellung, dann muss dem Sitzwinkel doch wieder Beachtung geschenkt werden um den Sattel weit genug nach hinten oder nach vorne zu bekommen.
Wenn man so denkt, man hätte die Sache verstanden, kommt so ein Beitrag, und dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen. Extrem erkenntnisreich für mich, diese Passage!

Jemand fragte noch nach der Wunsch-Steuerrohrlänge von 170mm. Das war das Ergebnis eines Bikefittings bei KOM Sport in Köln. Allerdings kann und sollte ich das in Stack umrechnen - werde ich auch. Die 170mm sollen übrigens mit einem -17° Vorbau kombiniert werden. Sattelüberhöhung dann um die 150mm.

Weil er die Bremshebel schon hat und seine Mittel es nicht zulassen, dass er sich was passendes kauft. Denn dann müsste er aber wahrscheinlich alles austauschen, weil es für die Schaltung keine hydr Bremshebel gibt. Da muss er eben an der Bremse sparen. Das wäre auch das erste, an dem ich sparen würde, wenn ich mir ein neues Rad zulegen würde. Bremsen werden allgemein überbewertet.:daumen:
Fragt sich nur, wenn der TE so knapp bei Kasse ist, warum er sich dann die (über)teuersten Rahmen auf dem Markt aussucht und die dann mit billigen, zusammengestoppelten Teilen kombinieren will. Aber des Menschen Wille ist ja sein Himmelreich.
Ähm, ne, finanziell alles im grünen Bereich, es ist einfach nur so, dass ich die Potenza hier liegen habe, sie ziemlich gut finde und gerne weiter verwenden würde. Und die Testberichte von den JuinTech (die wohlgemerkt hydraulisch sind, aber mechanisch betätigt werden), einfach gut sind. Man braucht halt druckstabile Zughüllen. Wenn es wirklich Grütze sein sollte, dann werde ich mich dem Unvermeidlichen beugen und aufrüsten ;)
Meine beiden anderen Räder haben übrigens hydraulische Bremsen, Force 2x11 und das nicht mehr ganz aktuelle 105-Äquivalent mit den klobigen STIs. Deswegen reizt mich ein Rad mit Felgenbremsen nicht mehr so, und auch Steckachsen halte ich für eine gute Sache.
 
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Sodele, ich glaube, ich weiß jetzt meinen Stack. Rekonstruiert aus dem Bikefitting bei KOMsport, wo er mir leider nicht verraten wurde. Aber am damaligen Rad, bei dem es hieß, das Steuerrohr solle lieber 170 statt 205mm haben, und aus der Gabellänge konnte ich ihn rekonstruieren. Er müsste bei 570mm liegen. Die in der engeren Auswahl liegenden Räder haben deswegen die Rangordnung geändert. Cube Agree, 3T Exploro und Cannondaly SystemSix sehen immer noch gut aus.
Bildschirmfoto 2018-12-08 um 19.05.23.png
 
Jetzt muss Du dich nur entscheiden ob Du in Aeroposition oder in CX Position sitzen möchtest.:rolleyes: Denn ein Aerorad ist das Cube Cross Racer jedenfalls nicht.
 
Das verrichtet momentan Dienst als Strassenrennrad. Cyclocross ist hier gänzlich unbekannt :-)
 
Eine grundsätzlich ganz andere Frage zu deinem Projekt. Wenn du zwingend deine Campa-Gruppe verbauen willst, fallen doch per se schon einige der oben genannten Kandidaten aus, weil du diese nicht oder nur mit Einschränkungen als Frameset erhältst?! Andernfalls sind die Kompletträder teils mit besseren Gruppen ausgestattet, wo sich mir der Sinn eines Austausches der Gruppe nicht erschließen würde. Exemplarisch seien hier System Six, Tarmac genannt. Andernfalls haben die Framesets (S-Works Tarmac, 3T Exploro) schon so hohe Preise, dass du entweder mit geringem Aufpreis ein Komplettrad mit neuer und "höherwertiger" Gruppe kaufen kannst oder ich mir an den Rahmen in dieser Preisklasse nicht unbedingt eine „nicht adäquate“ Gruppe anbauen würde. Prinzipiell würde ich mir unter diesen Gesichtspunkten vielleicht auch eher Gedanken über einen Maßrahmen machen.
 
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Ich frage mich nur, was so ein gesponsorter Rennfahrer macht, der ja ein paar mehr Stunden auf seinem Rad verbringt als unsereiner, wenn der vom Sponsor ein Rad gestellt bekommt, das einen 5mm zu hohen/niedrigen Stack hat. Schmeisst der dann hin und spielt Tennis oder wechselt der das Team? Oder pfeifft der am Ende drauf und fährt einfach?
Maßanfertigung von Carbonrahmen kann man ja wohl knicken. Das kann und will doch keiner bezahlen. Das Anfertigen einer Form dürfte reichlich fünstellig werden und für ein neues Rad aus Wasserleitungsrohr o. ä. muss man schon ziemlich verrückt sein. Allerhöchstens Colnago C60 bietet Möglichkeiten der Anpassung, machen die aber wahrscheinlich nicht.
 
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