Das wurde bereits vor Jahren im alten Forum ausführlich diskutiert.Scherkräfte sind hier nun wirklich unpassend und sinnfrei. Kerbwirkung kann es geben, wenn ich klemmende Teile zu fest anziehe, dann kann letztlich auch mal was abscheren.. auch ein zu großer Hebel aufgrund zu vieler Spacer kann nachteilig sein.. aber was soll hier scheren, und was soll ein Spacer daran ändern?
Das Gabelschaftrohr ist ua Belastungen durch Zug-, Biege- u Scherkräfte ausgesetzt. Scherkräfte kann man sich in diesem Fall vereinfacht als die Wirkung von zwei Schneiden einer Schere vorstellen, die am Schaftrohr angreifen. Das obere Steuersatzlager ist in diesem Fall die eine Schneide und die Unterkante des Vorbaus die andere. Eine Schere schneidet am besten, wenn sich die beiden Schneiden berühren, etwas unter Spannung stehen. Die Scherbelastung lässt sich reduzieren, wenn man die beiden Schneiden axial auseinanderrückt (= Schere klappert, schneidet nicht mehr richtig). Genau das geschieht durch die Montage eines Spacers.
Hintergrund: Vor >10 Jahren gab es in den USA zahlreiche Produktrückrufe von Carbon-Gabeln wg gebrochenen Gabelschaftrohren. Betroffen war unter anderem der Trek Madone 6 Rahmen, bei denen Carbon-Gabelschäfte unterhalb des Vorbaus abgeschert waren. Trek hat das offen kommuniziert, das Bruchverhalten im Labor untersucht und anschließend die Montageanleitung für die Gabeln aktualisiert (hatte ich oben verlinkt). Das ist mittlerweile allgemeiner Standard in der Fahrradindustrie geworden.
@Alexwattsup Wenn Du das so fahren willst, würde ich auf jeden Fall einen langen Expander montieren, der bis unter das obere Steuersatzlager reicht.