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Allgemeine Verkehrsdiskussion

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Na ja, mit Deinem pauschalen Auslandsvergleich hast ja wohl Du angefangen. Was daran dann Whataboutism sein soll?
Ich hab ein Beispiel gebracht, dass es woanders funktioniert. Dem wurde entgegengebracht, dass es woanders aber auch schlimmer ist. Gewünschte Conclusio: wir müssen also nichts ändern ... wenn das kein Whataboutism ist, dann weiß ich nicht ...
 
Das stimmt allerdings so nicht. Schilder mit 80 wg. Brückenschäden, 40 in einer Baustelle oder generell 80 bei Hitze wg. potentieller Blow Ups sind auf der Autobahn nicht so selten...
OK

Allerdings würde ich den Sanierungsaufwand für eine Brücke nicht mit 100m Radweg vergleichen wollen. Und immerhin gibt es dort Baustellen; man fährt langsam weil repariert wird. Wir fahren langsam, weil es uns sonst den Lenker verschlägt oder den Reifen durchschlägt oder wir Infrastruktur von 1950 nutzen.
 
Haste kein Auto? Einfach mal zusammen mit den Nachbarn eine Zeitlang Erziehungsarbeit verrichten. Beim Nachhausekommen nach der Arbeit oder morgens, wenn die Schleichwegfahrer eine schnelle Stauumfahrung suchen, einfach mal mit 12 Km/h langtuckern. Wenns dann Gehupe gibt auf die vorgeschriebenen 7 Km/h runtergehen. Und immer schön breit machen mit der Karre. Und natürlich ganz vorsichtig in die eigene Tiefgarageneinfahrt oder den Stellplatz rangieren. Hat in unserer Spielstraße nach 2 Wochen Effekte gezeigt, als wegen Baustellen die Straße von vielen zur Umgehung genutzt werden sollte.
Die Situation ist noch lustiger: Die Spielstraße ist bei uns der quasi-Fußgängerzonenbereich im Dorfzentrum. Und da bin ich ganz ohne Rad, einfach mit dem Kinderwagen rumgedödelt. Seitenrand war mit irgendwelchem Zeug verstellt (Autos, Sperrmüll, etc), also geh ich halt mittig. Und dann ging's los. Wäre ich ohne Kind unterwegs gewesen hätte ich das vermutlich ausdiskutiert, mit Kind im Kinderwagen wollte ich's jetzt nicht auf Körperlichkeit ankommen lassen und habe einen freundlichen Scheibenwischer gewunken.
 
OK

Allerdings würde ich den Sanierungsaufwand für einen Brücke nicht mit 100m Radweg vergleichen wollen. Und immerhin gibt es dort Baustellen; man fährt langsam weil repariert wird. Wir fahren langsam, weil es uns sonst den Lenker verschlägt oder den Reifen durchschlägt oder wir Infrastruktur von 1950 nutzen.
Bestes Beispiel sind Radwege, die einfach im Niemandsland enden..

Grüße
 
War klar, dass die Abstraktion auf Straßenverkehr explizit genannt werden muss ...

Schau Dir einfach mal das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr mit hinterfragendem Blick an:
  • Warum gehen Menschen beinahe entschuldigend über den Zebrastreifen bzw. fangen an zu rennen, wenn gerade jemand anders fast auf der anderen Seite angekommen ist und sie auch noch die Straße überqueren wollen? Damit der motorisierte Straßenverkehr ja nicht zu lange warten muss ...
  • Warum hab ich überhaupt ein schlechtes Gefühl, wenn auf der Straße Autos hinter mir herfahren müssen? Damit der motorisierte Straßenverkehr ja keine wertvollen Sekunden verliert ...
  • Warum gehen wir als Fußgänger in einer Spielstraße auf die Seite, wenn ein Auto kommt, dass dort doch auch nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf und uns daher eigentlich nicht überholen können dürfte?
  • Warum werde ich als Radfahrer ständig blöd angemacht und man versucht mir vorzuschreiben, wie ich genau zu meinem Ziel zu fahren habe? Wie kommt es zu dieser Anmaßung? Ich schreib dem motorisierten Straßenverkehr doch auch nicht vor, wie sie zu fahren haben ...
  • ...
Ich könnte obige Liste beinahe beliebig fortsetzen, mir sind in letzter Zeit soviele Situationen und Verhaltensweisen aufgefallen, bei denen es offenkundig wird, dass wir ganz tief drin darauf konditioniert sind, den motorisierten Straßenverkehr ja nicht zu behindern ... und all die Fälle haben primär nichts mit gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun, sondern mit einer devoten Grundhaltung seitens der Nicht-Motorisierten ...


Den Satz musst Du mir erklären!

Es hat nichts mit Perfektionsansprüchen zu tun, wenn ich die Forderung stelle, dass der, welcher für eine Gefährdung sorgt, alles dafür tun muss, dass diese Gefährdung für seine Umgebung minimal ist!
Wie ich dann mit dem verbleibenden Restrisiko umgehe, ist meine Sache.

Ich habe eher den Eindruc, das der Zebrastreife nirgendwo sonst so mit einem solchen Gefühl der absoluten Sicherheit, wie in Deutschland verwendet wird.
Täglich sehe ich auf dem Arbeitsweg Menschen alle Altersklassen, die ohne nach rechts oder links zu schauen, beziehungsweise ohne vom Handy nach oben zu schauen über den Zebrastreifen Latschen. Da meine Schwester in Italien wohnt, bin ich dort auch öfter unterwegs. Man kann gerne mal versuchen, südlich von Florenz an auf einem Zebrastreifen auf dein rechts zu pochen. Das wird nicht gut gehen.
Ansonsten bin auch ich der Meinung, dass gegenseitige Rücksichtnahme und nicht ständig auf sein Recht pochen zu einem deutlich verträglichen miteinander führen kann.
 
Ich muss die Bereifung meines Rades für den Weg zur Arbeit von 25mm auf 32mm ändern.
Die Wurzeln haben den Radweg wieder mal zerstört. Warnschilder wurden aufgestellt. Das war's.
 
OK

Allerdings würde ich den Sanierungsaufwand für eine Brücke nicht mit 100m Radweg vergleichen wollen. Und immerhin gibt es dort Baustellen; man fährt langsam weil repariert wird. Wir fahren langsam, weil es uns sonst den Lenker verschlägt oder den Reifen durchschlägt oder wir Infrastruktur von 1950 nutzen.
https://www.bild.de/regional/koeln/...ung-der-muelheimer-bruecke-79564764.bild.html
Tempo 40 - 302 Millionen EUR

Ich bin sicher, man hätte bereits 2003 tätig werden können und wäre mit einem Bruchteil hingekommen.
 
Und immerhin gibt es dort Baustellen; man fährt langsam weil repariert wird.
Hahahaha.

Wenn eine Straße oder Autobahn zu schlecht wird, wird eine 40, 60 oder 80 hingestellt, um Regressforderungen durch Schäden an Autos zu entgehen. Damit ist die Sache gegessen. Dass mit dem Schild zeitgleich die Reparatur eingeleitet wird, ist ein geradezu absurder Gedanke.

Die Infrastruktur in unserem Land verkommt auf allen Ebenen. Die Radwege sind kein Stiefkind, die leiden einfach nur genauso wie alle anderen auch. Schon mal 'ne Schule von innen gesehen? Ach, was sag' ich, innen. Es beginnt in aller Regel an der Fassade. Sind Radwege wichtiger als Schulen?

Verlass mal Deine Opferrolle und stürz' Dich ins Leben!

Ich bin sicher, man hätte bereits 2003 tätig werden können und wäre mit einem Bruchteil hingekommen.
Vermutlich hast Du Recht. Man hat es aber nicht getan. Vermutlich stand seit 2003 eine Geschwindigkeitsbegrenzung und/oder eine Gewichtsbegrenzung dort? Womit meine obige Aussage auch anekdotisch belegt ist.
 
OK

Allerdings würde ich den Sanierungsaufwand für eine Brücke nicht mit 100m Radweg vergleichen wollen. Und immerhin gibt es dort Baustellen; man fährt langsam weil repariert wird. Wir fahren langsam, weil es uns sonst den Lenker verschlägt oder den Reifen durchschlägt oder wir Infrastruktur von 1950 nutzen.
Das war immer mein größtes Ärgenis, als ich noch viel auf den Autobahnen unterwegs war: Es gibt seehhrr viele "Baustellen", auf denen Du niemanden arbeiten siehst. Da geht gar nichts voran.
 
Hahahaha.

Wenn eine Straße oder Autobahn zu schlecht wird, wird eine 40, 60 oder 80 hingestellt, um Regressforderungen durch Schäden an Autos zu entgehen. Damit ist die Sache gegessen. Dass mit dem Schild zeitgleich die Reparatur eingeleitet wird, ist ein geradezu absurder Gedanke.

Die Infrastruktur in unserem Land verkommt auf allen Ebenen. Die Radwege sind kein Stiefkind, die leiden einfach nur genauso wie alle anderen auch. Schon mal 'ne Schule von innen gesehen? Ach, was sag' ich, innen. Es beginnt in aller Regel an der Fassade.

Verlass mal Deine Opferrolle und stürz' Dich ins Leben!
Hast Du zur Behauptung, die Höchstgeschwindigkeit würde aus Sicherheitsgründen extrem verringert ohne jegliche Maßnahme eine Statistik? Oder ist das eine gefühlte Wahrheit?

Wieviele Kilometer sind es?
 
Oder ist das eine gefühlte Wahrheit?
Meinetwegen nenn' es gefühlte Wahrheit.
  • Beispielsweise ist die halbe A9 begrenzt, teilweise auf 80. Teilweise steht einfach ein Schild "Fahrbanschäden", teilweise sind Baustellen eingerichtet, an denen aber niemand arbeitet. Die Abschnitte ohne Begrenzung sind wenig, und die mit 130 sind auch nicht viele. Jedenfalls zwischen Berlin und Hermsdorfer Kreuz, danach beginnt BMW-Land, da mag es anders sein.
  • Hier in meiner Nähe ist eine Brücke seit mindestens 5 Jahren gesperrt, es gibt eine dauerhaft-provisorische Umfahrung und keine Anzeichen für Bauarbeiten.
Nur zwei Beispiele. Dass Deutschlands Brücken durch die Bank marode sind und einen Sanierungsstau haben, ist jetzt auch keine neue Information.

Wieso muss ich Dir eigentlich Deine erfundenen Behauptungen widerlegen? Setz Dich in ein Auto, wenn Du eine Pappe hast, und fahr' mal 'n Stück.

Ich sage nirgends, dass Autos bevorzugt werden sollten. Ich widerspreche nur Deinem Mantra, dass das der Fall wäre.
 
QED

Sehr konkrete Behauptungen aufgrund gefühlter Wahrheiten.
Na ein Glück, dass Deine Behauptungen so wasserfest untermauert sind.

Extra für Dich: Stichwort "Wuhletalbrücke".

Eckdaten:
  • Seit 2019 gesperrt wegen Baufällligkeit.
  • Neubau sollte 2022 beginnen und 2025 fertig sein.
  • Tatsächlich wurde im Januar 2023 mit dem Abriss der alten Brücke begonnen.
  • Über die Brücke (bzw. seit 2019 daran vorbei) führt eine Bundesstraße, über die der halbe Osten Berlins den Berliner Ring erreicht.
Sechs, vermutlich eher sieben Jahre von der Vollsperrung bis zur erneuten Freigabe. Ab wann die Notwendigkeit zum Ersatzbau absehbar war, bleibt im Dunklen. Sicher nicht erst 2019. Wow, da sieht man wirklich, wie sich die gesamte öffentliche Planung am Autoverkehr orientiert.

https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/baustart-der-marzahner-wuhletalbruecke-auf-2022-verschoben
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil der Hintermann also vielleicht seine Abstandshaltepflicht vernachlässigt, findest Du es also in Ordnung, auch Deine Pflicht, am Fußgängerüberweg anzuhalten, zu ignorieren und rechtfertigst dies damit, dass der Fußgänger ja weniger Aufwand hat, wenn er auf sein Recht verzichtet? Merkwürdige Argumentation ...
Von in Ordnung halten habe ich nichts geschrieben! Aber Probleme die man nicht wirklich versteht weil man sich an einem nichtzutreffenden Erklärungsmodell festklammert kann man nicht lösen. Egal wie sehr einem dieses Erklärungsmodell das Ego streichelt (“alle doof außer ich“).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eher den Eindruc, das der Zebrastreife nirgendwo sonst so mit einem solchen Gefühl der absoluten Sicherheit, wie in Deutschland verwendet wird.
Täglich sehe ich auf dem Arbeitsweg Menschen alle Altersklassen, die ohne nach rechts oder links zu schauen, beziehungsweise ohne vom Handy nach oben zu schauen über den Zebrastreifen Latschen.
Lass mich raten: das ist in einer Gegend wo man nicht lange überlegen muss um zwei Exemplare zu nennen die weniger als zehn Kilometer Leitlinie voneinander entfernt sind?
 
Dass dem motorisierten Verkehr solche Zustände niemals zugemutet werden würden, wird einfach nicht gesehen oder gar verstanden.
..da würde ich evtl. nochmal drüber nachdenken. Du kennst doch z.Bsp. sicherlich das hier:
1682599190109.png

und infolge die entsprechenden Schlaglöcher oder die heftigen Unebenheiten nach baustellenbedingter, partiellen Aufrisse der Straße. Ach so, du fährst ja scheinbar nicht Auto, dann ist deine Unwissenheit natürlich entschuldigt.
 
..da würde ich evtl. nochmal drüber nachdenken. Du kennst doch z.Bsp. sicherlich das hier: Anhang anzeigen 1252850
und infolge die entsprechenden Schlaglöcher oder die heftigen Unebenheiten nach baustellenbedingter, partiellen Aufrisse der Straße. Ach so, du fährst ja scheinbar nicht Auto, dann ist deine Unwissenheit natürlich entschuldigt.
Wir kennen uns nicht, dennoch gehst Du mich persönlich an und unterstellst mir Unwissenheit. Warum?

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich im Auto regelmäßig (ohne Baustelle) in Schlangenlinien auf den Radweg, auf den Gehweg, auf die Straße und wieder auf den gemeinsamen Radweg mit Fußgängern geleitet werde, um Bäume und Bushaltestellen herum. Sowas passiert hier in Köln häufig auf 100 Metern. Das ist Irrsinn. Das ist jedoch Standard in der Fahrrad-Infrastruktur, die größtenteils seit den 50ern nicht addressiert wurde. Und das existiert in dieser Geballtheit einfach nicht für den Autoverkehr (nicht dass ich das irgendwie im Geringsten erstrebenswert finden würde).

Der Unterschied NL <-> DE ist so unfassbar markant. Es geht anders, es gibt jedoch keinerlei Commitment. Und Autofahrer in Opferrolle, die gefühlte und erfundene Wahrheiten in Fahrradforen mitteilen, helfen da sicher nicht.
 
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