War klar, dass die Abstraktion auf Straßenverkehr explizit genannt werden muss ...
Schau Dir einfach mal das Verhalten der Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr mit hinterfragendem Blick an:
- Warum gehen Menschen beinahe entschuldigend über den Zebrastreifen bzw. fangen an zu rennen, wenn gerade jemand anders fast auf der anderen Seite angekommen ist und sie auch noch die Straße überqueren wollen? Damit der motorisierte Straßenverkehr ja nicht zu lange warten muss ...
- Warum hab ich überhaupt ein schlechtes Gefühl, wenn auf der Straße Autos hinter mir herfahren müssen? Damit der motorisierte Straßenverkehr ja keine wertvollen Sekunden verliert ...
- Warum gehen wir als Fußgänger in einer Spielstraße auf die Seite, wenn ein Auto kommt, dass dort doch auch nur Schrittgeschwindigkeit fahren darf und uns daher eigentlich nicht überholen können dürfte?
- Warum werde ich als Radfahrer ständig blöd angemacht und man versucht mir vorzuschreiben, wie ich genau zu meinem Ziel zu fahren habe? Wie kommt es zu dieser Anmaßung? Ich schreib dem motorisierten Straßenverkehr doch auch nicht vor, wie sie zu fahren haben ...
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Ich könnte obige Liste beinahe beliebig fortsetzen, mir sind in letzter Zeit soviele Situationen und Verhaltensweisen aufgefallen, bei denen es offenkundig wird, dass wir ganz tief drin darauf konditioniert sind, den motorisierten Straßenverkehr ja nicht zu behindern ... und all die Fälle haben primär nichts mit gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun, sondern mit einer devoten Grundhaltung seitens der Nicht-Motorisierten ...
Den Satz musst Du mir erklären!
Es hat nichts mit Perfektionsansprüchen zu tun, wenn ich die Forderung stelle, dass der, welcher für eine Gefährdung sorgt, alles dafür tun muss, dass diese Gefährdung für seine Umgebung minimal ist!
Wie ich dann mit dem verbleibenden Restrisiko umgehe, ist meine Sache.