AW: Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888
Nein, in eine derart schlecht gemachte Gabel hau ich sicher keine faustgroßen Löcher rein.
Bevor ich mich bei den
Bremsen für eine Lösung entscheide, muss ich erst noch einiges ausprobieren.
Und bis dahin wird erstmal die restliche, "normale" Arbeit gemacht - heute gibt's Gewindeösen für Träger und Schutzbleche.
Weil die Schutzblechöse am besten weit hinten sitzen sollte, um dem Träger nicht in die Quere zu kommen, wird dort erstmal eine Vertiefung ins Ausfallende gefeilt:
Und obwohl das hier nicht wichtig ist: Damit alles schön fluchtet, die Ösen jedoch nicht flüchten und kein Rödeldraht mit festgelötet wird, kommen beide Ösen im richtigen Abstand auf eine Gewindestange und werden einfach auf die Ausfallenden gelegt. Nummer eins ist hier schon festgelötet.
Heute habe ich übrigens ein Silberlot eines anderen Herstellers ausprobiert, das sich spürbar anders verhält.
Bislang hatte ich Fontargen A 314 mit 55 % Silber, dieses hier ist Johnson Matthey Silver Flo 56 mit 56 % Silber, beide natürlich cadmiumfrei.
Das Johnson-Lot schmilzt etwas früher und wird irgendwie dünnflüssiger, ist also für schnelles Arbeiten an passgenauen Teilen (Muffen) meiner Meinung nach besser geeignet. Erstarrt ist es dafür aber etwas "weicher" als das Fontargen-Lot, man merkt das beim Feilen und Schleifen. Das Johnson-Lot neigt zum Überhitzen und fängt recht schnell an zu "kochen"; das Fontargen-Lot ist in dieser Beziehung gutmütiger.
Mich überrascht das, weil beide Lote an sich ja nicht allzu unterschiedlich sind.
So sieht das Ganze anschließend aus, wenn das Flussmittel größtenteils wieder abgewaschen ist:
Solche üblen Spalte hatten übrigens alle Ausfallenden:
Mit dem dünnflüssigen Lot aber keine große Sache.
An der Gabel natürlich auch:
Warum die Ösen so komisch weit oben sitzen?
Die Gabelbeine waren tatsächlich so weit eingeschlitzt und die ewig langen Ausfallenden hatten dort seltsame Fortsätze, die offenbar zum Anlöten von Ösen gedacht waren. Sonderbar.
Beim Einlassventil kann man problemlos auf eine Sitzbreite von 1,1 mm gehen und den Sitz so weit wie möglich nach außen verlegen, an dieser Stelle wurde werksseitig enorm viel verschenkt:
Der Kanal wird anschließend auf den vergrößerten Sitzdurchmesser angepasst und alle Unebenheiten werden verrundet. Der innere Korrekturwinkel des Sitzes kommt nur in einem kleinen Bereich zur Anwendung, um den Kanal möglichst groß zu bekommen. Polieren bringt übrigens keinen weiteren Leistungsgewinn, eher im Gegenteil.
Auslassseitig soll der Sitz natürlich etwas breiter sein.
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob man den im Kanal stehenden Teil der Ventilführung nicht komplett wegfräsen sollte; dazu gibt es selbst in der Fachpresse unterschiedliche Auffassungen und Begründungen. Ich habe mich hier für "Anspitzen" entschieden.
Der Auslasskanal bleibt eckig, denn die serienmäßigen Gusskrümmer werden vorerst weiterverwendet:
Das Brennraumvolumen beträgt selbst bei auf Mindestmaß geplantem Kopf noch knapp über 60 ccm - BMW hat also bei der werksseitigen Angabe des Verdichtungsverhältnisses ziemlich geflunkert. Kein Wunder, dass die Dinger keine Leistung haben.
Verschenkt! Ich gebe zu: Die Ventilschäfte hätte man am im Kanal stehenden Teil noch auf das Maß der Haltenuten für die Keile abdrehen können, ggf. auch knapp darunter. Zumindest einlasseitig.
Äähh...
Hoppla.
Falsches Forum.
:dope: