Ich bin selbst Journalist, dessen Arbeitgeber sich durch Abos finanziert (SZ). Deshalb nur so viel: Die Antworten sind banal und ernüchternd. Das klingt, als sei das Interview mehrfach durch PR-Redigaturschleifen gegangen (oder Hallermann hat von Anfang an so weichgespült geredet).
Fünf Fragen, fünf kurze Antworten, wenig Substanzielles. Unter anderem behauptet er, sowohl Community als auch Mitarbeitende hätten überwiegend positiv und verständnisvoll reagiert. Das deckt sich weder mit dem, was ich hier und in anderen Foren mitbekomme, noch mit den Gesprächen, die ich mit aktuellen und ehemaligen Komoot-Angestellten geführt habe (ich hatte zu dem Thema auch recherchiert, aber nichts veröffentlicht). Auch der Artikel von
Escape Collective vermittelt ein komplett anderes Bild.
Ich kenne solche Situationen und bedauere die Kollegïnnen. Trotzdem ist es natürlich gut, dass sie mit ihm gesprochen haben. Die Art und Weise, wie er (fast) nichts sagt, sagt ja auch etwas. Krass fand ich, dass der Verkaufsprozess seit fast einem Jahr läuft. Es wäre also mehr als genug Zeit gewesen, um Mitarbeitende vorher zu informieren. Stattdessen wurden fast alle völlig überrumpelt. Dafür mag es finanzielle oder strategische Gründe geben, menschlich empfinde ich es als armselig.
Ebenfalls, nun ja, interessant:
In einem weiteren Text des
Manager Magazins heißt es, Komoot sei für knapp 300 Millionen Euro verkauft worden. Den sechs Gründern gehörten zuletzt noch 53 Prozent des Unternehmens. Die müssen sobald nicht mehr arbeiten.