@Knobi:
Ich schätze sehr deine Expertise. Und trotzdem denke ich, dass meine Empfehlung nicht verkehrt ist.
Warum:
Ich fahre als 77 kg Fahrer
Felgen von ~ 460 Gramm
Proportional bedeutet das für einen 100 kg Fahrer dann: ~ 600 Gramm (analog)
Mein Bruder ist genau mit diesem Setup (7403 Nabe in DP18 mit 36 Speichen) 2008 nach Peking gefahren.
Bruder ~ 75 kg plus ~ 15 kg Gepäck.
Das war ein "rundum Sorglos Paket".
Diverse KinLin
Felgen habe ich auch.
Ein großes Problem von KinLin ist, dass ich immer wenn ich diese
Felgen im Vorderrad (am Klassiker) verbaut habe - große Probleme habe mit Bremsruckeln. Teilweise so heftig, dass es schwer kontrollierbar wird.
Nur mit fetten, steifen (und unkomfortabelen) Alu-Boliden und Ihren steifen Gabeln - da habe ich das nicht.
Im Hinterrad ist es kein Problem.
Ich habe verschiedenste Bremskörper und
Bremsbeläge ausprobiert.
Ich gebe zu, die DP 18 ist recht schwer.
Ich kann mir vorstellen, dass ein 100 kg Fahrer evtl. auch mit einer 500 Gramm Felge auskommen könnte (Vor allem im Vorderrad). - Wenn alle anderen Parameter stimmen.
Die DP18 war weit verbreitet und ist entsprechend einfach zu finden, und der Nachfolger DP16 ist ebenfalls leicht verfügbar.
Die KinLin
Felgen welche du vorgeschlagen hast, die habe ich nicht empfohlen wegen dem Bremsruckeln.
Und
Felgen, welche man kaum handelsüblich bekommt, die hatte ich nicht "auf der Liste".
Was die Empfehlung für asymetrische
Felgen angeht für Hinten, da gehe ich mit.
Die LinLin XR-27R Asymetric oder eine vergleichbare von Alex-Rims ist für Hinten prima, dann aber kombiniert mit einer farblich passenden
Mavic oder DT-Swiss im VR.
Zu den Speichen:
Ich habe die
DT Swiss empfohlen weil Handelsüblich, klar gehen Sapim oder CN auch, die anderen kenne ich nicht.
Speichen wie die
DT Swiss Alpine mit 2,3 mm im Bogen empfehle ich nicht mehr.
Damit hatte ich schon 2 x das Problem, dass mir (bei 3-fach Kreuzung) der Nabenflansch auf der Antriebsseite ausgerissen ist.
Da ist es mit lieber, wenn eine 2,0 mm Speiche reißt, das kann man günstiger Reparieren - wenn erforderlich.
Aber ein stramm aufgespeichtes Laufrad mit 36 Speichen hinten und 2,0-1,8-2,0 Rechts und 2,0 - 1,5 - 2,0 Links in stabiler Felge produziert auch keine Speichenbrüche an 2,0 mm hinten rechts.
Ich stimme mit dir Überein:
Radial Einspeichen ist ein Killer für den Nabenflansch - vor allem bei hohem Systemgewicht; daher lieber mindestens 2-fach gekreuzt im VR und 3-fach im HR.
Zu den Naben:
Die FH-6402 gehört für mich zu den meist unterschätzten Naben überhaupt.
Gut eingestellt hält sie ewig und läuft klasse.
OK: Vom Gewicht her ein paar Gramm schwerer als die aktuellen Leichtbaunaben aber dafür hat sie nicht die von dir beschriebenen Probleme mit Shim-Einstellung von Industrielagern, mit ungünstiger Achsbelastung der Campa-Naben (wie von dir beschrieben) - und außerdem sind Novatec Naben gerade bei Nässe nicht soooo zuverlässig.
Dazu kommt die weite Verbreitung der von mir vorgeschlagenen Naben und die Tatsache, dass man sie in bestem Zustand immer noch relativ günstig finden kann.
Insgesamt muss ich sagen: Von Leichtbau-Laufrädern bin ich wieder weg.
Wenn ich im Zeitlimit einen Brevet fahren will, dann sind 250 Gramm Mehrgewicht der Laufräder irrelevant.
Das macht vielleicht 15 Minuten Unterschied - wenn überhaupt.
Wenn mir aber in der Pampa der Nabenflansch um die Ohren fliegt - dann habe ich ein Problem.
Für mich steht Zuverlässigkeit an Nummer 1.
Daher habe ich bei Paris-Brest-Paris im Hinterrad die FH-640x Nabe in Open Pro Felge mit 36 Speichen (2,0-1,8-2,0 rechts & 2,0-1,5-2,0 Links) bewegt.
Insgesamt würde ich als 100 kg Fahrer mir keinen Kopf darum machen, wie ich (für viel Geld) am Laufradsatz 250 Gramm sparen kann, sondern vielleicht eher versuchen an den 100 kg Fahrergewicht diese Einsparung zu erzielen...
(Man möge bitte Entschuldigen, dass soll jetzt kein Bashing der schwereren Kollegen sein, sondern nur eine Überlegung, die ich auch für mich selber immer wieder anstelle)