Hallo,
angefixt durch Euer tolles Forum überlege ich, mir auch eine Stahlrenner anzuschaffen.
Aber gibt es überhaupt was passendes für mich? Ich habe jetzt viel gelesen, aber einige Fragen bleiben. Ich habe mal einen eigenen Thread aufgemacht, die Antworten und Diskussionen an einem Ort gesammelt interessieren vielleicht auch Andere.
Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen. 57Jahre, 192cm, 102kg, breit. Radeln schon immer, auch viele Radurlaube, seit Jahren der einzige Sport ausser ein bisschen Studio, weil Knie kaputt. Das ist jetzt repariert (künstl. Kniegelenk), aber es wird noch ein paar Wochen dauern, bis ich wieder aufs Rad steigen kann.
In meiner Gegend (Nordschwarzwald, Gäu) haben die Touren immer im Schnitt etwa 100 Höhenmeter auf 10 km, flach gibt es da nicht. Die Zeiten, in denen ich schreiend die letzten Höhenmeter bis zur Kuppel raufgedrückt habe, sind vorbei. Heute brauche ich eine entsprechende Übersetzung, um das ohne Kraft raufkurbeln zu können. Und natürlich folgen auf die Aufstiege auch entsprechende Abfahrten, teils mit über 70 kmh.
Ich bin 10 Jahre bis ca. 2010 ein Gianni Motta (GM) Personal RH 63 gefahren, halbwegs bergfähig gemacht mit 53/39 und 14/28. Das habe ich kürzlich hier über das Forum verkauft.
Seit 2010 fahre ich ein Velotraum Speedster (26er Felge, Alu, 3fach, Rennlenker, Lenkerend-Schalthebel, HS33, Gepäckträger, Schutzbleche), seit 3 Jahren wegen Knie aber meist Trekking-E-Bike. Demnächst dann wieder mehr ohne Motor ?
Warum so viel Vorrede? Weil mir die hier im Forum behandelten und vorgestellten Räder immer sehr gut gefallen, ich aber nicht sicher bin, ob es auch ein für meine Anforderungen passendes Stahl-Rennrad gibt.
1. Stabilität
102kg, 192cm. Das GiannaMotto hat sich im Wiegetritt, wenn ich das tatsächlich mal gemacht habe, ziemlich verwunden. Beim kräftigen Treten auch (soweit ich mich erinnere). Noch schlimmer die Abfahrten: Bei 70 musste ich aus dem
Sattel sein, in den Pedalen stehen, linkes Knie an den Rahmen drücken, um das Rad zu stabilisieren. Meine Frau hätte einen Herzinfankt gekriegt, wenn sie das gesehen hätte. Das Velotraum liegt wie ein Brett.
Ist das bei Stahlrahmen dieser Grösse (>=63 RH) immer so, oder war mein GM da besonders übel?
2. Bremsleistung
Es ist zwar subjektiv, weil nicht gleichzeitig gefahren, aber wenn ich die Bremsleistung mit Punkten von 1 bis 10 bewerten sollte, würde ich dem E-Bike (Hydr.Scheibe) 10 P. geben, dem VT 7 P. (hydr.Felge) und dem GM (Modulo mech.Felge) 4 P.
Deckt sich das mit Eurer Einschätzung, oder waren die meine
Bremsen bzw. Beläge nicht RR-typisch? Was ist da realistisch?
Ich bin jedenfalls bei Abfahrten immer sehr vorausschauend gefahren, um rechtzeitig zu
bremsen.
3. Schaltung
Das wird es wohl geben, aber ich brauch was bergtaugliches. Beim GM mit 39/28 war bei 14% Steigung bei mir Schluss, und das war Quälerei, nix auf Dauer.
4. Geometrie und Haltung
Ich brauche eher was längeres, bequemes, keine enge Haltung. Ich fahr eher weit, nicht schnell. Und einen möglichst breiten Lenker.
5. Stilecht versus Alltagstauglichkeit
Mir gefallen Form und Details der "alten" Rahmen. Die Ästhetik der Komponenten sehe ich auch, aber da ist mir Alltagstauglichkeit wichtiger. Ich such ein Rad zum Fahren in meiner Gegend, das RR muss kein stimmiges Museumsstück sein. Also kein Veto meinerseits bei STI, Ergo-
Bremsen/Lenker (?), "moderne" Schaltung,...
Kann sein, dass ich später Spaß, Zeit und Muße finde, in die zeittypische Restauration einzusteigen, aktuell darf es gern ein "Crossover"- Stilmix sein.
Sollte sich zeigen, dass mein Stahlrenner keinTraum bleibt, sondern möglich ist, brauche ich natürlich konkrete Tipps, nach was ich suchen muss.
Rahmenbauer Rahmenhersteller, Modell, Rohre, Maße, Komponenten. Meine Maße (Schrittlänge usw.) reiche ich nach, kein Meterstab im KH?".
Die Anschaffung eilt aber nicht,eher ein Projekt für den nächsten Winter.
Auf Eure Erfahrungen, Meinungen und Kritik freue ich mich aber jetzt schon, wie angedeutet habe ich gerade viel Zeit.
Viele Grüße
Klaus