AW: Berliner Höllentouristen
Ich hatte den gestrigen Sonnentag noch in guter Erinnerung und für heute wars nicht soo viel schlechter angesagt, also habe ich meine dänische Princessin aus dem Winterschlaf wachgeküsst. Als wir dann losgefahren sind, sah es gar nicht so gut aus, wie erhofft. Die Entscheidung, die kurzen Handschuhe anzuziehen befürchtete ich auch, noch zu bereuen - war aber zu spät, umzukehren.
Am Bf. Gesundbrunnen traf ich dann einen nichtangemeldeten Teilnehmer: mess hatte wohl auch noch gehofft, das Wetter würde noch besser werden. Zumindest regnete es nicht: das war der Unterschied zwischen Berlin Gesundbrunnen und Bernau. Doch auch dort hatte niemand gekniffen. Lediglich Pirat war noch in der Anreise befindlich und erlaubte uns generös via Feldfernsprecher schon mal vorzufahren. Er würde uns dann einholen. Offensichtlich hatte er ein Spezialgerät zur Beeinflussung von Lichtzeichenanlagen dabei: Beide Ampeln in Bernau auf rot und noch eine geschlossene Bahnschranke! Das konnte kein Zufall sein...
So erreichte er uns noch vor dem Ortsausgang Bernau und wir konnten zu siebt ins Umland rollern. Das Wetter war uns nicht hold heute. Beim Losfahren nieselte es und der Wind kam fast immer von der Seite oder von vorne. Die einzigen Rückenwindpassagen waren auf der Hinfahrt. Wunderkind wollte hin und wieder gebremst werden, reagierte dann aber prompt und rackerte sich auch fleissig im Wind ab.
Die Gruppe funktionierte recht harmonisch, niemand musste hinterherkeuchen - nichtmal zeitweise. War hin und wieder mal anstrengend, aber im Großen und Ganzen recht gemütlich. Die Bergwertung wurde recht gemütlich angegangen und bei Frau Kühn waren wieder alle beisammen. Sheep und ich hatten eigentlich keine Pause geplant, fanden dafür aber leider keine Mehrheit
Als Kompromiss gab es eine Pause von historischer Kürze: 22min habe ich gezählt.
Zurück wurde es streckenweise anstrengend. Der Wind kam entweder von vorn oder von rechts. Wer am Strassenrand fuhr hatte schlechte Karten
Die Rückfahrt war also nicht ganz so entspannt wie die Hinfahrt, aber anstrengend wurde es erst so ca. 10km von Bernau entfernt, als ein paar Leutchen noch den Zug bekommen wollten - obwohl dafür eigentlich noch genug Zeit war und ich auf diesen Umstand mehrmals hingewiesen habe.
Vielleicht hatten die ja auch hellseherische Fähigkeiten. Denn der Puffer hatte grade noch ausgereicht, um die Reifenpanne zu kompensieren, die Pirat ein paar hundert Meter vor dem Ortsschild ereilte.
Alles in allem eine schöne Tour mit für diese Jahreszeit rekordverdächtigen sieben Teilnehmern bei nicht ganz optimalem Wetter, das uns aber die Laune nicht verderben konnte (es hat lediglich die Erzeugung von beweisfähigem Fotomaterial verhindert).