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Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?

Solche Tabellen gibt's auch fuer Luftreifen auf Acker/Schotter/Asphalt/etc., aber natuerlich nicht fuer "Asphalt unter Reifen A/B/C".
... und vor allem gibt es ja "Asphalt" auch in den unterschiedlichsten Qualitäten, die nicht zuletzt auch von der Körnung der Zuschlagstoffe abhängt. In Deutschland gibt es da immerhin einen gewissen "Normenrahmen" (wobei deren Einhaltung z. B. bei Autobahnen definitiv genauer geprüft wird als bei Radwegen, wo es ja eigentlich sogar wichtiger wäre ... :rolleyes:), aber wer z. B. mal in UK Rad gefahren ist, wird wissen, was für ein unglaublich grobes Zeug die da häufig verwenden, auf dem Fahrradreifen meinem Eindruck nach sehr schlecht rollen ...
 

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Re: Besser dicke Reifen montieren (auch am Renner)?
Da kann man doch gleich mal zu Spontanversuchen antreten...

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Am gleichen Fahrrad und unter sonst identischen Bedingungen?
Besser Rollen heißt bei gleicher Belastung sehr wohl schneller fahren. Besonders gut ist das auf Kopfsteinpflaster zu spüren.

Gleiches Rad nicht, aber vergleichbare Sitzposition. Der MTB-Slick rollt nicht schlecht, aber ist spürbar langsamer – auf jedem Untergrund den ich in der Stadt finde.
 
besser rollen heißt nicht schneller fahren, da kommt schnell der Punkt wo die hohe Stirnfläche der Breitreifen den Mini-Vorteil des Rollwiederstandes schnell wieder aufraucht.

Mein Erfahrung mit leichtem Slick auf MTB-Felge im Vergleich zu RR-Reifen 23 mm auf 15c > Die RR-Bereifung ist um Längen schneller. So viel zu der Theorie, meine Praxis fällt anders aus.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
 
Jetzt wird es nochmal interessant. Für Motorradfahrer gab es in den 50er/60er/70er Jahren ein kleines Gerät zu kaufen, in dem einige Rasierklingen mit etwas Abstand zusammengefasst waren, um genau solche feinen Lamellen in die Reifenoberfläche zu schneiden, bzw. je nach Ausführung einfach nur viele parallele Einschnitte zu machen. Anschließend sollte die Reifenoberfläche bei Verformung "aufblättern" und die Kontaktfläche erhöhen, was ja bei den Lamellen heutiger Auto-Winterreifen immer noch hervorragend funktioniert. Ernst Leverkus meinte dazu vor etlichen Jahren in irgendeiner Motorradzeitschrift, dass das Bearbeiten mit einem solchen "Gilsterhobel" auch bei den damals aktuellen Reifen noch Haftungsvorteile bringen könne, vor allem bei eher harten Gummimischungen.

http://www.motorang.com/motorrad/gilstern/#gilster

Sehr spannend! Ich weise nochmal auf die Definition von Haftung laut Wikipedia hin:
"Haften ist ein Zustand der Ruhe, so dass weder Verschleiß noch Energieverluste auftreten. Es ist eine Kombination von Formschluss im Kleinen, durch Rauigkeit als Gestaltabweichung 3. bis 5. Ordnung, der bei Bewegung zerstört würde, und molekularem Kraftschluss im Kleinen durch molekulare Anziehungskräfte, also Adhäsion." (aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Reibung )

Man hat also auch hier versucht (und tut dies bei Lamellenwinterreifen immer noch) mehr Formschluss zu erzeugen.
In der aktuellen BQ ist ein Bericht ueber das Fahren im Oregon Outback. Verschiedenste Fahrer mit ganz unterschiedlichen Raedern (MTB, Crosser, 650B-Rad) sind da unterwegs und fahren von grobstollig bis profillos alles. Es gibt die Meinung, dass Profil auf dem dortigen Gravel nichts bringt, da die lockere Schicht des Belags recht dick ist und man sowohl mit als auch ohne Profil immer dem Rutschen der Schichten ausgesetzt ist. Es gibt aber auch Verfechter der Theorie, dass Stollen durchaus unter der obersten Decke Grip finden. Finde ich sehr spannend.
 
Nichts. Dein schräger Vergleich bleibt.

Wenn man keine Argument mehr hat:rolleyes:
Vergleich war schmaler Slick auf schmaler Felge gegen breiter Slick auf breiter Felge bei vergleichbarer Sitzposition, was ist daran schräg?
Das ist genau das was hier seitenweise vorher proklamiert wurde als besser rollende Allzweckwaffe. Bitte klär uns auf wo der Vergleich hinkt.

Ist wohl ein Problem wenns nicht in dein Weltbild vom toll rollenden Breitreifen passt?
 
RR 7-8 Bar,
MTB zwischen 2,5 und 4 Bar (dann isser auch schon knallhart und macht keinen Spaß mehr).

Messverfahren > tacho, Puls
Brauchts aber nicht, das RR ist deutlich schneller auch ohne Messung.
 
Ich kann mir das schon vorstellen und habe bei meinen Rennrädern mit richtig guten, maximal 25 mm breiten Reifen auch immer den Eindruck, dass sie flotter sind, als zwei meiner Breitreifentourer. In diesem Fall bedeutet das: Veloflex mit 6-7 Bar gegen 28er Conti Ultra mit 5-6 Bar bzw. 35er Schwalbe Kojak mit 3,5-5 Bar. Bis ins Detail wissenschaftlich überprüfen kann ich das aber derzeit nicht.
Der Kojak müsste von seiner ganzen Machart her eigentlich ein verdammt schneller Reifen sein, ist es aber nicht, während der Ultra natürlich bekannt schlecht ist und nicht zum Vergleichen taugt. Dazu kommt noch, dass sich manche Fahrräder an sich schon schneller anfühlen, als andere und es dann mit Blick auf die gefahrenen Zeiten auch wirklich sind - allesamt klassische Rennräder mit kaum unterschiedlichen Sitzpositionen, wohlgemerkt. Der häufigste Grund dafür dürfte sein, dass die Räder nicht exakt in einer Linie stehen, weil kaum ein Rahmen wirklich gerade ist und ein gleichmäßiger Abstand des Hinterreifens zu den Streben noch lange nicht bedeutet, dass das Hinterrad auch mit der Fahrtrichtung und dem Vorderrad fluchtet. Es lohnt sich auf jeden Fall, das zu überprüfen; dabei habe ich schon oft gestaunt.

Andererseits fühlen sich 32er Paselas auf einem anderen Rad mit vergleichsweise niedrigem Druck sogar eher schneller an, als die Veloflexe, auch das leider ohne brauchbare Überprüfungsmöglichkeit. Bei der Eroica bin ich diese Reifen mit nur noch knappen 3 Bar gefahren und habe bergab beim bloßen Rollen immer wieder gestaunt, wie viele echte Renner mit richtigen Rennreifen nicht wesentlich schneller bzw. oft sogar langsamer waren. Auf Teer wohlgemerkt - und ich bin sicher auch mitsamt Rad kein besonderes Schwergewicht. Das hat mich dann doch sehr überrascht, weil es sich mit so wenig Druck eigentlich nicht mehr schnell "angefühlt" hat.
 
Das stützt ja auch das Fazit, das Jan Heine mittlerweile aus jahrelanger Reifenforschung zieht (in meinen Worten): gute Reifen rollen besser.

Oder etwas ausführlicher: bei hohem Druck ist ein gut abrollender Reifen im Vorteil. Und hoher Druck ist nur bei glattem Untergrund sinnvoll. Da spielt auch die Reifenbreite keine große Rolle mehr.
Ist der Untergrund rauh, muss der Druck runter, um die Federungsverluste in Grenzen zu halten. Und dazu muss der Reifen breit sein. Und dann wird der Unterschied zwischen gut und schlecht abrollenden Reifen noch viel größer. Problem: Es gibt nur sehr wenige leichte, flexible breite Reifen auf dem Markt. Und wenn man so einen hat, kann man auch ohne wesentluche Verluste auf gutem Asphalt mit wenig Druck fahren. Und dann kommt noch der Rest der Fahrwerksabstimmung hinzu: Laufräder, Rahmen und Fahrer. Und das Thema wird unübersichtlich.

Gruß, svenski.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann mir die genannten Ergebnisse alle ganz gut vorstellen und behaupte, es liegt zu einem Gutteil an der bei den langsameren Reifen mutmaßlich weniger flexiblen Karkasse - meist durch grobes Gewebe und zu viel Pannenschutz.

Hier als schnell genannte Reifen:
Michelin Pro2 Race (127 tpi)
Veloflex (320 tpi)

Hier als langsam(er) genannte Reifen:
Schwalbe Kojak (67 tpi)
Michelin Dual-Compound Silicia ca 4 cm breit (60 tpi)
Conti Ultra (Ultra Sport II mit 180 tpi? Dafür aber mit Pannenschutz, der nimmt ggf. Flexibilität)

Aus der Reihe fällt natürlich der Pasela mit 66 tpi, der "dürfte" so schnell nicht sein, aber vielleicht hat der Hersteller eine Möglichkeit gefunden, auch gröberes Gewebe sehr Flexibel hinzubekommen, ich weiß es nicht. Geht es um den normalen Pasela oder den TG?

Aus eigener Erfahrung kann ich noch beisteuern, daß ein Michelin Dynamic Classic (28mm, 60 tpi, kein Pannenschutz) deutlich flotter läuft als ein 32mm Schwalbe Tourenreifen mit Pannenschutz (Modell weiß ich gerade nicht), aber auch ein gutes Stück langsamer als die 20mm Contis (Grand Prix? müsste ich jetzt auch nachschauen) auf meiner Gazelle.
 
... und vor allem gibt es ja "Asphalt" auch in den unterschiedlichsten Qualitäten, die nicht zuletzt auch von der Körnung der Zuschlagstoffe abhängt. In Deutschland gibt es da immerhin einen gewissen "Normenrahmen" (wobei deren Einhaltung z. B. bei Autobahnen definitiv genauer geprüft wird als bei Radwegen, wo es ja eigentlich sogar wichtiger wäre ... :rolleyes:), aber wer z. B. mal in UK Rad gefahren ist, wird wissen, was für ein unglaublich grobes Zeug die da häufig verwenden, auf dem Fahrradreifen meinem Eindruck nach sehr schlecht rollen ...

Das englische Strassenbeläge eine eigene Nummer sind läßt sich auch gut über englische Motorradrefen bestätigen. Dort auf dem sehr rauhen Untergrund hatten die Einheimischen mit Reifen wie einem alten Avon Roadrunner wenig Probleme auch bei Nässe und waren auch vom Fahrverhalten und der Lebensdauer angetan, während unter hiesigen Strassenverhältnissen diese Reifen als nahezu unfahrbar galten.
 
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