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Bianchi Teamrad Alfons de Wolf 1983

Heute kam die Gabel dran. Ein wenig putzen, ein wenig Lackpolitur, aber nicht zu viel. Der Charakter des Lackes soll ja erhalten bleiben. Hier sieht man schon einige kräftige Benutzungsspuren, wie sie typisch sind für Profiräder. Die Räder werden meist weder von den Fahrern, noch von den Mechanikern sehr rücksichtsvoll behandelt. Es sind reine Arbeitsgeräte. Die lässt man umkippen, legt sie auf die Straße, stellt die nackten Ausfaller hart auf dem Asphalt... An der Gabelkrone gibts auch zwei Chromabplatzer, nicht so toll, aber darunter kommt noch nicht der Stahl. Keine Ahnung, wie war das, darunter ist Nickel und dann Kupfer, oder?
Naja, hier jedenfalls mal wieder ein paar Bilder
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Wie dreckig das Gewinde war, ist auch erst auf den Fotos aufgefallen. Inzwischen ist es sauber.
Die Kratzer erzählen die Geschichte, der Lack ist nur die Leinwand. Vielleicht kannst du ja Kratzer eventuellen Stürzen, Kollisionen zuordnen. Bei einem Treffen würde ich schon gern wissen wo da welcher Kratzer herkommt ;)
 

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Re: Bianchi Teamrad Alfons de Wolf 1983
Was meinst du? Ich sehe da Kampfspuren, die bei einem Amateur, der sein Material selber bezahlen muss, nach einer Saison mit drei verschiedenen Rädern wohl kaum so stark gewesen wären. Und ich weiß, wie Profis und Profimechaniker mit Rädern umgehen. Da wird gekärchert, was das Zeug hält. Rahmen werden auch mal mit der schwarzen Seite vom Schwamm gewaschen, wenn sie dreckig sind. Wo unsereins diverse Decken im Auto hat, werden da die Rädern einfach reingepfeffert. Verbrauchmaterial halt. Daher habe ich mich um meine Räder immer selber gekümmert. Und als meine Freundin bei Nürnberger fuhr, hab ich mich um ihre Räder gekümmert. Den Rahmen hätte man am Ende der Saison auch noch als Neurahmen verkaufen können.
 
Was für Kränze sind die Profis damals gefahren? Und habe ich das richtig gesehen, das Tretlager ist kein SR sondern die normale Stahlvariante?
Genau, da war die NR-Variante montiert. Dass Stabilität vor Leichtbau ging, sieht man an vielen Stellen. Superleggeri-Pedale anstatt Super Record. Competizione Lenker anstatt Superleggero. SSC-Felgen anstatt OR7. Der Kranz war ein 12-17 Regina CX, keiner aus Alu oder Titan. Wobei die Übersetzung sicher variabel war. Bei schweren Bergetappen wurde bestimmt auch einer bis 23 montiert.
Bei Zeitfahren wurden aber schon mal besonders leichte Räder gefahren. Warum gerade bei Zeitfahren ist nicht übermittelt, vielleicht dachte man damals, leichte Räder sind aerodynamischer. Eddys Stundenweltrekord wurde ja auch mit einem total zerbohrten Rad erzielt, was ihn sicher eher langsamer gemacht hat.
 
Was meinst du? Ich sehe da Kampfspuren, die bei einem Amateur, der sein Material selber bezahlen muss, nach einer Saison mit drei verschiedenen Rädern wohl kaum so stark gewesen wären. Und ich weiß, wie Profis und Profimechaniker mit Rädern umgehen. Da wird gekärchert, was das Zeug hält. Rahmen werden auch mal mit der schwarzen Seite vom Schwamm gewaschen, wenn sie dreckig sind. Wo unsereins diverse Decken im Auto hat, werden da die Rädern einfach reingepfeffert. Verbrauchmaterial halt. Daher habe ich mich um meine Räder immer selber gekümmert. Und als meine Freundin bei Nürnberger fuhr, hab ich mich um ihre Räder gekümmert. Den Rahmen hätte man am Ende der Saison auch noch als Neurahmen verkaufen können.

Hilde, ich meins doch garnet bös!
Aber nur weil Nutzungsspuren vorhanden sind, dem ganzen eine Profiteamvergangenheit anzuhängen... das grenzt schon etwas ans Lächerliche.

Du hättst mal meine ersten Räder sehen sollen... ich war bei allen Teams der Welt unterwegs damit 😝
 

Hier sieht man schon einige kräftige Benutzungsspuren, wie sie typisch sind für Profiräder. Die Räder werden meist weder von den Fahrern, noch von den Mechanikern sehr rücksichtsvoll behandelt. Es sind reine Arbeitsgeräte. Die lässt man umkippen, legt sie auf die Straße, stellt die nackten Ausfaller hart auf dem Asphalt...

Kommt doch hin. 1986 fuhr ein Fahrer pro Tag schätzungsweise ~100 km zum Trainieren, 7 Tage die Woche.
Da kann mehr passieren als vielleicht im privaten Umfeld. Höhere Nutzungsdauer, aggressiveres Fahren vielleicht, keine Angst etwas kaputt zu machen (war ja nichts selten und sicher alles da). Als Profi ist vermutlich der Fokus auf der Leistung, dem Sieg und nicht auf der Erhaltung des Ist-Zustands einer Rennmaschine. Finde das plausibel und gut abgeschätzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wird gekärchert, was das Zeug hält.
Drückt das nicht Wasser in die Lager? Reicht ja schon ein Regen aus, um anschließend den Rahmen zum auslüften zu lassen über das Sattelrohr.
Wo unsereins diverse Decken im Auto hat, werden da die Rädern einfach reingepfeffert.
Gibt da eine Szene von Ritter, wie er am Ende des Rennens sein Rad in den Kofferraum legt und die Räder draufwirft.
 
Drückt das nicht Wasser in die Lager? Reicht ja schon ein Regen aus, um anschließend den Rahmen zum auslüften zu lassen über das Sattelrohr.

Gibt da eine Szene von Ritter, wie er am Ende des Rennens sein Rad in den Kofferraum legt und die Räder draufwirft.
Ich erinnere mich zumindest an einen Film von GCN, wo das an modernen Lagern mal überprüft wurde. Da kam nichts rein. Aber bei den alten, ungedichteten Lager kam ja, wie du sagst, schon Regen rein. Egal, der Mechaniker überprüfte die Lager ja regelmäßig und notfalls tauschte man einfach. Gab ja von allem genug.
 
Hilde, ich meins doch garnet bös!
Aber nur weil Nutzungsspuren vorhanden sind, dem ganzen eine Profiteamvergangenheit anzuhängen... das grenzt schon etwas ans Lächerliche.

Du hättst mal meine ersten Räder sehen sollen... ich war bei allen Teams der Welt unterwegs damit 😝
Ich auch nicht, ich würde auch nicht von den Spuren den Rückschluss ziehen wollen, aber ein Rahmen, der nur vielleicht 10000km oder noch weniger gefahren wurde, sollte er eigentlich noch nicht so aussehen. Grundsätzlich ist er natürlich für 38 Jahre in einem tollen Zustand, aber er ist auch in den letzten 37 Jahren nicht gefahren worden.
 
Drückt das nicht Wasser in die Lager? Reicht ja schon ein Regen aus, um anschließend den Rahmen zum auslüften zu lassen über das Sattelrohr.

Gibt da eine Szene von Ritter, wie er am Ende des Rennens sein Rad in den Kofferraum legt und die Räder draufwirft.
Und ich hab die Decken, mit denen die Räder zugedeckt wurden, sogar regelmäßig gewaschen, wegen der Kettenfett-Flecken, damit die Räder nicht von den Decken dreckig wurden. LR kamen immer in Taschen. Einmal ordentlich vom Trainer gelernt, war ich immer der Packmeister später.
 
Genau, da war die NR-Variante montiert. Dass Stabilität vor Leichtbau ging, sieht man an vielen Stellen. Superleggeri-Pedale anstatt Super Record. Competizione Lenker anstatt Superleggero. SSC-Felgen anstatt OR7. Der Kranz war ein 12-17 Regina CX, keiner aus Alu oder Titan. Wobei die Übersetzung sicher variabel war. Bei schweren Bergetappen wurde bestimmt auch einer bis 23 montiert.
Bei Zeitfahren wurden aber schon mal besonders leichte Räder gefahren. Warum gerade bei Zeitfahren ist nicht übermittelt, vielleicht dachte man damals, leichte Räder sind aerodynamischer. Eddys Stundenweltrekord wurde ja auch mit einem total zerbohrten Rad erzielt, was ihn sicher eher langsamer gemacht hat.
Wenn ich mal ein 80er Jahre Rad aufbauen sollte(werde!), dann werde ich mir das gut merken. Obwohl so ein Renner unter 9kg wäre natürlich auch toll! Aber dann müsste ich wohl selber noch Gewicht verlieren und das sehe ich nicht ein:D:D:D
 
Wenn ich mal ein 80er Jahre Rad aufbauen sollte(werde!), dann werde ich mir das gut merken. Obwohl so ein Renner unter 9kg wäre natürlich auch toll! Aber dann müsste ich wohl selber noch Gewicht verlieren und das sehe ich nicht ein:D:D:D
Du kannst auch klassisch und haltbar auf unter 9kg drücken ;)
 
Fräs- und Bohrarbeiten sind nur das Tüpfelchen auf dem i ;)
Also doch großzügiger Einsatz von Titan?
Also wenn ich einen SL oder SLX Rahmen in 58cm mit viel Super Record unter 9kg bekommen möchte, dann müssen leichte Laufradsätze her und leichter Sattel und Lenker? Und dann ausführliches Titan-tuning?
 
Also doch großzügiger Einsatz von Titan?
Also wenn ich einen SL oder SLX Rahmen in 58cm mit viel Super Record unter 9kg bekommen möchte, dann müssen leichte Laufradsätze her und leichter Sattel und Lenker? Und dann ausführliches Titan-tuning?
Schau mal im „Leichtbau unter 9kg...“ :)

Eine Super Record ist nicht das Maß der Dinge beim Leichtbau ;)
Ich mag Hildes Thread jetzt aber nicht mit Leichtbau zuspamen ;)
 
Ich würde auch sagen, dass die 70er Jahre Rahmen eher für Leichtbau prädestiniert sind. In den 80ern sind viele Anlötteile aus Gussstahl, das macht die Rahmen etwas stabiler, aber deutlich schwerer. Ein Specialissima Barcellona wog Mitte der 70er 8,5kg, standardmäßig. Schätze bei mittlerer Größe.
Es könnte auch sein, dass die Profis den Flex der leichten Teile nicht haben wollten im Sprint oder beim Antritt bergan. Ich weiß nicht, ob es nur um Haltbarkeit ging.
 
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