Hi, mein rs hat auch anlötteile für Schutzbleche - ein echter Renner ist das also auch nicht. Allerdings habe ich natürlich keine Cantisockel. Ich denke das Rad ist als Sporttourer konzipiert.
Das ist ein verbreiteter Irrtum ... Schutzblechösen waren früher (1950er bis 1970er Jahre) durchaus auch an "echten" Rennrädern üblich, da gerade die Profis auch bei schlechtem Wetter trainieren mussten, während die "Schönwetterfahrer" da lieber zu Hause blieben ... Gerade die "echten" Radsportler kamen ja zumeist aus kleinen Verhältnissen und konnten oft froh sein, sich ein einziges gutes Rad leisten zu können, das dann für alle Zwecke, Training, Rennen und die tägliche Fahrt zur Arbeit, herhalten musste. Natürlich gilt das nicht für Teamräder, die bei den großen Straßenrennen gefahren wurden, aber so etwas bekamen ja nur ganz wenige glückliche Fahrer gestellt. Insofern waren Schutzblechösen verbreitet und galten seinerzeit nicht als "ehrenrührig". Das hat sich dann ab den 1970er Jahren allmählich geändert, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass mehr wohlhabende Amateure/Liebhaber Rennrad fuhren, die sich im Bedarfsfall mehrere Räder, und eben auch eines nur für schönes Wetter, leisten konnten.
Und die Räder der
Shimano-'RS'-Reihe waren zwar von der Geometrie her schon "richtige" Rennräder, keine Sporttourer, aber diese Modelle waren für ambitionierte Laien-Fahrer (ich vermeide hier das Wort "Amateure", da es im Sport eine spezifische Kategorie darstellt) konzipiert, sowohl, was die Rohrsätze, als auch, was die Ausstattungen angeht. Vermutlich sind mit den höherwertigen Modellen (RS 1500 und 2000) auch mal Rennen gefahren worden, das waren ja schon gute und leistungsfähige Räder (zudem gar nicht so viel schwerer als seinerzeitige Profi-Modelle) für einen fairen Preis, aber wer damals Rennen gewinnen wollte, hat sich sicherlich doch tendenziell eher nach anderem Material umgeschaut.