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Campa Record 2004 Tretlager - Bitte um Trost und Lebenshilfe!

Alles kein Hexenwerk:

So, Freunde, macht keine Wissenschaft daraus, man kann das Ding nämlich recht einfach webbringen. Ich hab's soeben erfolgreich ausprobiert. Dazu habe ich lediglich einen stinknormalen Schraubenzieher, einen halbwegs stabilen, in den zunächst kaum vorhandenden Schlitz zwischen Ring und äußerem Lager geschlagen (schräg angesetzt). Vorsichtig natürlich. Nach zwei, drei leichten, rundherum angesetzten Schlägen gab's dann gleich an einer Stelle ein wenig Luft zwischen Ring und Lager. Da hab ich den Schraubenzieher dann wieder reingesteckt und ein wenig herumgenackelt, worauf's gleich wieder mehr Luft und weitere Angriffsfläche gab. Na ja und nach ein oder zwei weiteren Nackelversuchen war der Ring auch unbeschädigt runter. Das erste Lager ging dann auch gleich recht einfach ab, fürs zweite müßte ich erst das Lager auf der anderen Seite und die Hülse demontieren. Leider hab ich im Moment vergessen, wie ich den Sprengring am anderen Lager wegbekomme und momentan hab ich keine Lust, das weiter auszuprobieren, denn ich weiß ja, daß es geht.

Übrigens, wenn ich ich das richtig sehe, dann sind die beiden dünnen Lager, die von dem Ring gesichert werden, identisch mit denen, die Campa in den 10fachen Freilaufkörpern der konusgelagerten(!) Hinterradnaben verbaut. Die kosten, wenn sie nicht gerade von SKF stammen, nicht mehr als 2 Euro das Stück.

Edit: Der Unterschied zwischen meinem Versuch und andi manias Situation besteht darin, daß die beiden Lager in meinem Fall noch vollständig waren. Ob's ebenso funktioniert, wenn nur noch die inneren Lagerringe auf der Achse sitzen, weiß ich nicht, aber ich denke, es läßt sicher sicher ein nicht allzu tragischer Weg finden.

Viele Grüße
Franz


Ois isi*, wie der Bayer sagt. Den Sprengring hab ich nun auch noch abbekommen, so daß nun alle Innenlagerteile einzeln vor mir liegen.

Wenn man die Lagerschalen pfleglich behandelt und die drei Industrielager von Zeit zu Zeit austauscht, wobei der Begriff von Zeit zu Zeit ziemlich relativ ist, wenn man bedenkt, daß ich ein Record-Innenlager habe, das bereits mehr als 100.000km auf dem Buckel hat und sich immer noch seidig dreht, dann kann man diese Lager eigentlich ewig fahren und sie als wahrhaft unkaputtbar bezeichnen. So etwas gefällt mir. Aber leider werden die Dinge, die ähnlich beschaffen sind, immer seltener. Na ja, Dinge die ewig und nochmal haltbar sind, sind einfach schlecht fürs Geschäft. Das ist wohl der Grund, daß sie immer rarer werden.

Viele Grüße
Franz

* = alles easy
 

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Re: Campa Record 2004 Tretlager - Bitte um Trost und Lebenshilfe!
@ Panchon:
Vielen Dank für Deine Unterstützung - werde am Montag die versch. Optionen "abarbeiten"!
 
@Panchon: Ich hatte das auch schonmal vorgehabt, nachdem ein Recordlager relativ zeitig hinüber war (war allerdings wohl mein Fehler: in einer Krabbelkiste tauchte nämlich mal der Dichtring auf, der normalerweise in die rechte Lagerschale reinkommt-und irgendwo muß der ja folglich gefehlt haben:oops:). Allerdings war ich mir unsicher, ob nicht die Lagerwelle auf eben die Lebensdauer eines Lagers ausgelegt ist, sprich dass die bei Wiederverwendung mit neuen Industrielagern irgendwann bricht. Aber scheinbar ist das doch ein gangbarer Weg.
 
@Recordfahrer: Darüber hab' ich mir, ehrlich gesagt, darüber noch nie Gedanken gemacht und ich glaube auch nicht, daß die Welle irgendwann einfach so wegen Materialermüdung bricht (da gehen vermutlich eher die Gewinde kaputt). Die Welle ist ja durchaus massiv und ihre mechanische Belastung in der Drehbewegung halte ich - bin allerdings kein Physiker - für gering. Ich hab's damals nicht wirklich ausprobiert, denn die Lagerteile liegen mangels Einsatzmöglichkeit nach wie vor einfach so herum bei mir. Es käme daher einfach auf einen Versuch an. Ich hätte da keine Bedenken und außerdem: Probier'n geht über Studier'n.

Viele Grüße
Franz
 
Aktueller Zwischenstand - unter Berücksichtigung weiterer Möglichkeiten vermutlich auch der Endstand:

Habe versucht wie von Franz beschrieben eine Schraubendreher Klinge mit versetzten leichten Schlägen zwischen die beiden Lager zu treiben um dann durch Drehen und Ruckeln die Lager distanzieren zu können.
Ein Dazwischendrücken der Klinge war definitiv nicht möglich, mit langsam gesteigertem Krafteinsatz und Hammerschlägen hinten auf den Griff flog mir plötzlich das äußere Lager um die Ohren - den Außenring hatte es zerrissen, der Käfig war rausgeflogen und die Kugeln wohl in die Erdumlaufbahn eingetreten.

Als nächstes hatte ich gemäß Don Vito Campagnolo's Vorschlag die Welle so in den Schraubstock eingelegt, dass das überstehende innere Lager auf den Backen auflag - und axial auf die Welle geschlagen. Vergleichbares Szenario - zunächst keinerlei Regung, bei langsam gesteigertem Krafteinsatz hat es dann in gleicher Weise auch das innere Lager zerrissen.

Ein demolierter und verformter ebenfalls gerissener Verriegelungsring hing schief auf der Welle, noch partiell in einer deutlichen Vertiefung der Welle festsitzend - der ließ sich (obwohl gerissen!) nur mit erheblichem Krafteinsatz aus der Mulde heraushebeln!

Die Reste habe ich abgelichtet und die Bilder beigefügt. Die Innenringe der beiden (ehemaligen) Kugellager sitzen unverrückbar weiterhin auf der Welle. Selbst wenn ich diese irgendwie lösen und danach Ersatzlager montieren können sollte - der fehlende (weil zerstörte) Verriegelungsring hat dieses Projekt sicherlich beendet.

Offensichtlich scheint das Design meines Innenlagers abzuweichen von denen, die bislang erfolgreich zerlegt werden konnten? Im Lager gab es keine Spuren von Feuchtigkeitseintritt, Korrosion oder Schmodder, die man für festgefressene Einzelteile hätte verantwortlich machen können. Der in einer deutlichen Vertiefung auf der Welle bombenfest sitzende Verriegelungsring sollte wohl per Design den Zweck erfüllen, dass das Lager nicht zerlegt werden kann... so jedenfalls mein Eindruck.

Sehr schade - aber den Versuch war's wert!

Campa_Innenlager.jpgCampa_Trümmer.jpg
 
Vielleicht säge ich am einfachsten die Achse durch und ziehe die Lagerreste dann nach innen ab... :idee:

Du könntest höchstens versuchen, zunächst die Welle in das (auf maximale Kältestufe gestellte) Tiefkühlfach oder noch besser einen Tiefkühlschrank legen (wir haben einen im Keller, der bis -30°C ging). Anschließend die Lagerringe (und nur diese!) mit dem Lötkolben erhitzen. Mit etwas Glück kann man in einem äußerst kleinen Zeitfenster die verbliebenen Lagerringe entweder abstreifen oder, das ganze im Schraubstock eingespannt, mit einem beherzten Schlag auf das Wellenende (eventuell vorher eine Kurbelschaube einschrauben, um den Vierkant nicht zu zerdengeln) dann die störrischen Lagerringe herunterbekommen.
 
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