• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

CANYON Carbonrahmen - Tretlager-Hülse dreht durch

Da haben die bei Planet X auch feine Sachen dabei - ich stehe auf die hier:

WPPXF45C_P1.jpg

Naja, das sind sicherlich gute Räder aber ich suche eher was anderes. Meine Stärke sind Steigungen und ich fahre auch gerne in den Bergen. Die ollen Ventos sind nicht schwerer als diese LR von Planet X. Ich würde schon lieber etwas in Richtung 1.3kg-1.4kg kaufen wollen und dann gerne auch Tubeless.
 

Anzeige

Re: CANYON Carbonrahmen - Tretlager-Hülse dreht durch
Ich stehe auf Clincher und gutes Bremsen - Gewicht ist für mich nachranagig. Es gibt dort auch Tubulars für kleines Geld - dann musst Du aber kleben können.
Von Tubeless halte ich nicht so viel, auch wenn Vorteile durch niedrigeres Gewicht aussen zu erwarten sind.
 
Ich stehe auf Clincher und gutes Bremsen - Gewicht ist für mich nachranagig. Es gibt dort auch Tubulars für kleines Geld - dann musst Du aber kleben können.
Von Tubeless halte ich nicht so viel, auch wenn Vorteile durch niedrigeres Gewicht aussen zu erwarten sind.

Bremsen ist mir auch wichtig und daher muss es auch keine Carbonflanke sein. Kleben wollte ich auch nicht, hatte tatsächlich an Tubeless gedacht. Nicht mal wegen möglicher Gewichtserparnisse. @ Gewicht auf der Ebene vollkommen egal aber am Berg nicht unbedeutend. Natürlich reden wir von sehr kleinen Veränderungen (was bringen 500g ?) aber ist halt auch Hobby und an meinem Körper kann ich kein Gewicht sparen.
 
Ich denke, dass Du die 500 g beim Fahren schon merkst - es wird alles leichtfüßiger. Wirklich schneller wirst Du damit jedoch nicht, auch nicht bergauf, weil der Unterschied auf das Gesamsystem bezogen (Du und das Rad) sehr klein ist. Aber weil es Hobby ist, ist es auch ok Sachen zu holen, die einem einfach Spass machen, also warum nicht einen leichten LRS holen?
 
Alterung durch submaximale Belastungen (?) - hört sich nach weichgetretenen Rahmen an:D.
Alterung in Bezug auf die Steifigkeit - Stichwort "weichgetretener Rahmen" gibt es nicht. Alterung in Bezug auf die Festigkeit - Stichwort "Ermüdungsbruch" - gibt es sehr wohl. Bei guter Verarbeitung sollten aber quasi alle Rahmen dauerfest in Bezug auf die beim Fahren auftretenden Lasten sein. Dazu gehören aber nicht die Sonderereignisse, also Schlaglöcher, Hindernisüberfahrten, Stürze und Umfaller, etc. Diese können die Lebensdauer des Rahmens natürlich senken.

Bei den sehr leichten Carbonrahmen ist es nun so, dass die Anisotropie des Werkstoffs - also die Richtungsabhängigkeit der mechanischen Eigenschaften - gezielt dahingehend ausgenutzt wird, die beim Fahren auftretenden Lasten zu ertragen und gezielt in bestimmten Richtungen steifer zu sein, in anderen nachgiebiger. Dies kann natürlich dazu führen, das der Rahmen ggnü. nicht vorgesehenen Belastungsrichtungen, wie sie bei Sonderereignissen auftreten, empfindlicher wird. Hindernisüberfahrten führen aber zu einer Lastüberhöhung in den gleichen Richtungen wie das Fahren auch und sind somit bei einem vernünftig konstruierten Rahmen - auch bei Ultraleichtbau - i.d.R. unproblematisch.
Anders sieht es bei Stürzen aus. Aber: Ein Sturz muss nicht zwangsläufig so ablaufen, dass dies auch zum Tragen kommt. Wird zum Beispiel eine Gabel beim Sturz auf Biegung der Gabelscheiden belastet, so ist das genau die Belastung, für die sie ausgelegt wurde. Es lässt sich also auch nicht schlussfolgern, dass das Carbon unempfindlicher ist, sondern bei manchen Szenarien ist der isotrope Werkstoff im Vorteil und bei manchen nicht.

Nun stellt sich die Frage, ob es wirklich unmoralisch ist, ultraleichte Bauteile zu verkaufen. Meiner Meinung nach nein, denn wie @Sparkassendirektor gesagt hat, sind die Warnhinweise alle da. Wer also an eigenverantwortliches Handeln glaubt, sollte zufrieden sein. Ich denk auch nicht, dass es viele Leute gibt, die teures Ultraleichtmaterial fahren, das nicht gepflegt wird und nicht zumindest ab und zu eine Sichtprüfung erhält. Wenn ich sehe, was da in Münchens Straßen vor sich hinrostet, hätte ich (auch als Schwergewicht) da mehr Angst.
Dann muss man sich noch Fragen, wie oft ein Sturz durch ein Materialversagen ausgelöst wird und wie oft es umgekehrt ist. Der zweitere Fall dürfte massiv in der Überzahl sein. Da das Rad dabei nicht die Rolle einer Fahrgastzelle o.Ä. spielt, ist brechendes Material dann höchstens ärgerlich und immer noch weniger tragisch als brechende Knochen.
 
Alterung in Bezug auf die Steifigkeit - Stichwort "weichgetretener Rahmen" gibt es nicht. Alterung in Bezug auf die Festigkeit - Stichwort "Ermüdungsbruch" - gibt es sehr wohl. Bei guter Verarbeitung sollten aber quasi alle Rahmen dauerfest in Bezug auf die beim Fahren auftretenden Lasten sein. Dazu gehören aber nicht die Sonderereignisse, also Schlaglöcher, Hindernisüberfahrten, Stürze und Umfaller, etc. Diese können die Lebensdauer des Rahmens natürlich senken.

Ich will nicht bestreiten, dass es Ermüdungsalterung gibt, aber bei Ermüdungserscheinungen hat man trotzdem das elastische (oder nahezu elastische) Verhalten des Werkstoffes überschritten oder es sind Werkstoffänderungen durch Alterung eingetreten.


Bei guter Verarbeitung sollten aber quasi alle Rahmen dauerfest in Bezug auf die beim Fahren auftretenden Lasten sein..
Genau das trifft zu und wenn man einen Unfall hat, so hat man den Werkstoff beschädigt, wenn es bricht. Ich bestreite lediglich den Ausdruck Ermüdungerscheinung durch submaximale Belastungen.

Allen weiteren Aussagen von Sparkassendirektor und Lieblingsleguan möchte ich uneingeschänkt zustimmen.
 
Mir fällt es auch schwer deiner Argumententation zu folgen, zumal die Argumente nicht sachlich begründet werden, sondern allein aus deiner Überzeugung heraus als unumstößliche Tatsachen hingestellt werden.

Entschuldige bitte! Diesen Eindruck wollte ich auf keinen Fall erzeugen! Ich bin kein Dogmatiker und nicht hier, um andere zu missionieren. Ich will durch Diskussion mein Wissen entweder verfeinern/verbessern, oder, wenn es widerlegt wird, meine Ansichten verwerfen und andere übernehmen.

Ich bin auch niemandem so dankbar wie dem, der mich von falschen Überzeugungen befreit. Ich habe schon so manchen Forenuser in mein Herz geschlossen, mit dem ich mich (dem Eindruck Außenstehender nach) argumentativ in die Haare gekriegt habe. Also, @ukrain_devil und @Sparkassendirektor, wenn ihr euch die Zeit nehmen und konkrete Punkte meiner Beiträge widerlegen würdet, wäre ich euch dankbar! :)

Davon abgesehen ist es unfair, mir unsachliche Argumentationsweise vorzuwerfen. Meine Ausführungen sind theoretisch untermauert, und wer die Fachbegriffe der technischen Mechanik (wie z.B. Materialermüdung, etc.) einordnen kann, der kann auch die prozedurale Logik meiner Beiträger zumindest nachvollziehen, ohne notwendigerweise zustimmen zu müssen. Ich war auch der einzige, der beispielsweise konkrete Zahlen zur Steifigkeit und Festigkeit von Carbon und Metallen gepostet hat. Solche Sachen werden irgendwie ignoriert und mit dem Standardprogramm der Carbonapologie weitergemacht. Das soll jetzt nicht wütend klingen, aber es ist enttäuschend, wenn man sich um sachliche und angemessene Kritik bemüht, und zurück kommt nur unkonkreter Widerspruch ohne Bezug zum eigentlichen Argument.

Es gibt in diesem Land zwingende rechtliche Regeln - insbesondere die Produkthaftung oder die Gewährleistung betreffend. Du kannst davon ausgehen, daß hierzulande kein Hersteller das Risiko eingehen kann,
auf irgendeine Weise in Regreß genommen zu werden. Dementsprechend gibt es sehr umfangreiche
Prüf- und Zertifizierungsverfahren.

Gewährleistung, Garantie und Produkthaftung beziehen sich nur auf Fehler, die der Hersteller selber nachweislich eingebaut hat, nicht auf Abnutzung, zu der Materialermüdung auch zählt. Außerdem liegt die Beweispflicht ab dem 7. Monat nach Kauf beim Kunden, was schon eine erhebliche Hürde darstellt.

Es gibt davon abgesehen viele ernstzunehmende Rahmenbauer, wie z.B. Ernesto Colnago, die die europäischen Prüfnormen für ungenügend halten und ihre Rahmen absichtlich fester und schwerer bauen, als sie eigentlich sein müssten.

Und dass Hersteller sich das Risiko nicht leisten können, wissentlich anfällige/fehlerhafte/schädliche Produkte zu verkaufen, ist ein häufiges Argument, das aber durch etliche Beispiele widerlegt wurde. Der Pharmakonzern Merck z.B. musste mehrere Milliarden (!) zahlen, weil sie jahrelang wissentlich (!) das Schmerzmittel Vioxx verkauft haben, dass Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachte (über 100.000 Opfer!) und weil sie Forscher, die über die Risiken veröffentlicht haben, mundtot machen wollten. Wie gesagt, die wussten nachweislich ganz genau, was sie da machten, und auch, dass es sich finanziell trotz der horrenden Strafe lohnt. Ähnliche Beispiele aus anderen Industrien gibt es in üppiger Anzahl.

Da ich in der Branche arbeite, durfte ich schon dem einen
oder anderen Hersteller zusehen...Du würdest Dich wundern über den Aufwand, der inzwischen bei der
Qualitätssicherung betrieben wird.

Wäre cool, wenn du deine Erfahrungen dazu posten könntest! Wäre weiterhin cool, wenn du auf Einzelheiten der Prüfnormen eingehen könntest. Was muss ein Rennrad in einer solchen Prüfung wirklich aushalten? Das eigentliche Dokument der Prüfnorm für Rennräder hat angeblich fast 100 Seiten und umfasst alles von der Statik des Rahmens bis zur Leistung der Bremsen. Ich interessiere mich für den Rahmen.

Die von Dir bemängelten "Warnungen bezüglich der Sicherheit und Haltbarkeit" gibt es sehr wohl:
Einfach mal die Produktbeschreibungen und Bedienungsanleitungen lesen.

Oops, hast Recht. Bei Specialized steht z.B.:

"Material use is optimized to deliver both light weight and specific performance. You must understand that (1) these types of bikes are intended to give an aggressive racer or competitive cyclist a performance advantage over a relatively short product life, (2) a less aggressive rider will enjoy longer frame life, (3) you are choosing light weight (shorter frame life) over more frame weight and a longer frame life, (4) you are choosing light weight over more dent resistant or rugged frames that weigh more. All frames that are very light need frequent inspection. These frames are likely to be damaged or broken in a crash. They are not designed to take abuse or be a rugged workhorse."

Wobei, dieser Warnhinweis findet sich irgendwo im Handbuch, quasi im Kleingedruckten. Damit kommt der Kunde erst nach dem Kauf in Kontakt. Auf der Website von Specialized in der Beschreibung des Tarmacs steht das nicht, da steht nur "Tarmac is YOUR complete race bike [...] most advanced carbon construction method [...] incredible stiffness to weight ratio [...] new levels of stiffness and ride quality [...]".

Alterung durch submaximale Belastungen (?) - hört sich nach weichgetretenen Rahmen an:D.

Mit submaximalen Belastungen meine ich zyklisch wiederkehrende, elastische Verformungen (=Belastungen) des Materials, die typischerweise sehr gering und weit unterhalb der Festigkeitsgrenze sind - z.B. Belastung/Verformungen durch treten in die Kurbel oder minimaleste Vibrationen durch Fahrbahnunebenheiten, also Sachen, die in der Lebensdauer eines Rennrads milliardenfach stattfinden. Diese Belastungen führen zu Materialermüdung, siehe z.B. die Definition der Materialermüdung bei Wikipedia:

"Die Materialermüdung beschreibt einen langsam voranschreitenden Schädigungsprozess in einem Werkstoff unter Umgebungseinflüssen wie wechselnder mechanischer Belastung, wechselnder Temperatur, UV-Strahlung, ionisierender Strahlung, eventuell unter zusätzlicher Einwirkung eines korrosiven Mediums.

Materialermüdung bedeutet, dass auch eine statisch unkritische Belastung (noch im elastischen Bereich, also noch unterhalb der Streckgrenze des Werkstoffs) zu einer Funktionsuntüchtigkeit (Ermüdungsrissbildung) oder auch zum Totalausfall (Ermüdungsbruch) eines Bauteils führen kann, wenn sie oft genug auf das Bauteil einwirkt.

Zyklisch belastete Teile haben daher prinzipiell eine begrenzte Lebensdauer."

Dazu gehören aber nicht die Sonderereignisse, also Schlaglöcher, Hindernisüberfahrten, Stürze und Umfaller, etc.

Wie tief muss ein Schlagloch, wie hoch muss ein Hindernis sein, um noch als Sonderereignis zu gelten? Unebenheiten von etwa 1-2cm Höhenunterschied überfahre ich ständig, geht ja auch nicht anders. Wenn ich gleichzeitig vorne bremse, hat eine Unebenheit von 1cm sehr große Kontaktkräfte in der Gabel zur Folge...

Ich widerspreche dir hier nicht, aber es stört mich, dass man inzwischen Rennräder wie rohe Eier behandeln muss. Umfaller und "harmlose" Stürze gehören zum Rennrad halt dazu. Das Material hat das auszuhalten, sonst ist es kein Sportgerät, sondern ein Ausstellungsstück.

Es ist darüber hinaus falsch anzunehmen, daß die Bruchwahrscheinlichkeit mit zunehmendem Materialgewicht sinke.

Aus Sicht der Werkstoffkunde ist es richtig, das anzunehmen. Die strukturelle Masse bestimmt die Funktionskapazität und die zu erwartende Lebensdauer. Die Funktion eines Rahmens ist in diesem Fall die Statik, also dem Widerstand gegenüber Verformung durch äußere Belastungen.

Leichtere Rahmen erreicht man, indem man einfach weniger Material verwendet, also weniger Carbonfasern, dafür welche mit höherer Steifigkeit. Der resultierende Rahmen hat eine höhere STW (stiffness to weight ratio) und damit insgesamt dieselbe Steifigkeit wie ein schwererer Rahmen.

Fasern mit höherer Steifigkeit haben aber eine geringere Festigkeit. Das ist leider eine Tatsache. Sie sind steifer, reißen aber schneller. Man hat also nicht nur weniger Fasern, auf die sich eine konstante Belastung aufteilt, sondern diese sind auch noch anfälliger. Die Wahrscheinlichkeit für Materialversagen müsste exponentiell zur Gewichtsersparnis steigen (Vorsicht, Hypothese, keine Tatsachenbehauptung). Auch die Toleranz für Verarbeitungsfehler müsste bei sinkendem Materialeinsatz sinken. Die Gewichtsersparnis ist also nicht gratis, man erkauft sie für den Preis einer reduzierten Lebensdauer. Genau wie Specialized es im oben zitierten Beipackzettel schreibt.

Aus Sicht der Sicherheit und Haltbarkeit ist der Einsatz weniger, dafür steiferer Fasern, ein schlimmer Trugschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo würdest du denn die Grenze ziehen, bei welchem Rahmengewicht (ohne Gabel) ? Ensprechende Belastungstests würden mich interessieren. Bei den ~700g Teilen kommen mir auch durchaus Zweifel, wenn auch keine gut begründeten, ob der Lebensdauer. Und was heißt hier kurz ? 5 Jahre ? Und was heißt lang ? 10 Jahre und mehr ? Kilometerleistungen sind da sicherlich aussagekräftiger. Und was passiert dann, wenn die Zeit um ist ? Totalausfall oder mit Ankündigung ?

Dein Gegenbeispiel mit dem Pharmakonzern erachte ich übrigens als nicht so stark und auch da kam es ans Licht. Ich denke, wenn wirklich vermehrt (bestimmte) Carbonerzeugnisse versagen, würde sich das schnell herumsprechen. Insofern man die Schäden dann auch als Ermüdungsdefekte identifizieren kann.

Mein neuer Rahmen dürfte bei 1.1-1.2kg liegen, was ja schon vergleichsweise schwer ist (Dabei war er aber auch preiswert). Wirklich crashen sollte man mit Carbon aber nicht. Wobei ja oftmals nur die "Extremitäten" des Rades etwas abbekommen. Sprich: Lenker, Schremshebel, Schaltwerk, Pedale.
 
An cmus: Sorry, es war unfair, stimmt. Aber wenn einer einen belehrenden Tonfall einnimmt und dann Theorien aufstellt, welche nicht stimmen könen, dann kann so eine Reaktion (und nicht nur von mir - hast Du das auch schon bemerkt?) kommen.

Ich war auch der einzige, der beispielsweise konkrete Zahlen zur Steifigkeit und Festigkeit von Carbon und Metallen gepostet hat. Solche Sachen werden irgendwie ignoriert und mit dem Standardprogramm der Carbonapologie weitergemacht. Das soll jetzt nicht wütend klingen, aber es ist enttäuschend, wenn man sich um sachliche und angemessene Kritik bemüht, und zurück kommt nur unkonkreter Widerspruch ohne Bezug zum eigentlichen Argument.

Die konkreten Zahlen empfinde ich ehrlich gesagt nicht als so konkrett, weil es Literaturwerte sind, die nicht mit den heute eingesetzten Materialien übereinstimmen müssen. Sogar bei Stählen geht die Entwicklung auch heute noch weiter - das bedeutet die Literaturwerte veraltern und stimmen nicht mehr - also sind diese allein für mich kein Argument. Zumal wir hier nicht von nackten Fasern und Zugstäben sondern von kostruierten fertigen Teilen sprechen, wo Konstrukteure die Freiheit haben die Schwachstellen durch mehr Material auszubessern. Die Zahlen allein sind kein Argument.
Dann hast Du die Zahlen extrapoliert (Achtung - Fehler?) und hast festgestellt, dass Carbon weniger steif ist als Stahl.
Wenn deine Argumentation stimmt, dann erkläre mir bitte, warum ein Stahlrahmen, der so steif ist wie ein ca. 1100 gr. Carbonrahmen um 2000 gr. oder mehr wiegen muss. Ferner erkläre bitte, warum man keine Stahlrohre mit größeren Durchmesser für noch höhere Steifigkeit baut.

[QUOTE/]Und dass Hersteller sich das Risiko nicht leisten können, wissentlich anfällige/fehlerhafte/schädliche Produkte zu verkaufen, ist ein häufiges Argument, das aber durch etliche Beispiele widerlegt wurde. Der Pharmakonzern Merck z.B. musste mehrere Milliarden (!) zahlen, weil sie jahrelang wissentlich (!) das Schmerzmittel Vioxx verkauft haben, dass Herzinfarkte und Schlaganfälle verursachte (über 100.000 Opfer!) und weil sie Forscher, die über die Risiken veröffentlicht haben, mundtot machen wollten. Wie gesagt, die wussten nachweislich ganz genau, was sie da machten, und auch, dass es sich finanziell trotz der horrenden Strafe lohnt. Ähnliche Beispiele aus anderen Industrien gibt es in üppiger Anzahl.[/QUOTE]

Dieses Verhalten kann man nicht auf das Verhalten aller anderen Hersteller extrapolieren. Kein Argument.

[QUOTE/]Mit submaximalen Belastungen meine ich zyklisch wiederkehrende, elastische Verformungen (=Belastungen) des Materials, die typischerweise sehr gering und weit unterhalb der Festigkeitsgrenze sind - z.B. Belastung/Verformungen durch treten in die Kurbel oder minimaleste Vibrationen durch Fahrbahnunebenheiten, also Sachen, die in der Lebensdauer eines Rennrads milliardenfach stattfinden. Diese Belastungen führen zu Materialermüdung, siehe z.B. die Definition der Materialermüdung bei Wikipedia:

"Die Materialermüdung beschreibt einen langsam voranschreitenden Schädigungsprozess in einem Werkstoff unter Umgebungseinflüssen wie wechselnder mechanischer Belastung, wechselnder Temperatur, UV-Strahlung, ionisierender Strahlung, eventuell unter zusätzlicher Einwirkung eines korrosiven Mediums.

Materialermüdung bedeutet, dass auch eine statisch unkritische Belastung (noch im elastischen Bereich, also noch unterhalb der Streckgrenze des Werkstoffs) zu einer Funktionsuntüchtigkeit (Ermüdungsrissbildung) oder auch zum Totalausfall (Ermüdungsbruch) eines Bauteils führen kann, wenn sie oft genug auf das Bauteil einwirkt.

Zyklisch belastete Teile haben daher prinzipiell eine begrenzte Lebensdauer."[/QUOTE]

Danke - bitte belege an Hand deiner Ausführung, warum ein Stahlrad weniger zu Ermüdungsbruch neigt als ein Carbonrad. Bitte nicht an Hand von Beispielen aus der Medizintechnik - wir sprechen hier über Räder.

Dann Achtung Offtopic- bitte erkläre, warum man keine Plomben aus Stahl macht - Achtung nur die Standzeiten des Materials betrachten, nicht die Auswirkung auf den Menschen.

[QUOTE/]Fasern mit höherer Steifigkeit haben aber eine geringere Festigkeit. Das ist leider eine Tatsache. Sie sind steifer, reißen aber schneller. Man hat also nicht nur weniger Fasern, auf die sich eine konstante Belastung aufteilt, sondern diese sind auch noch anfälliger. Die Wahrscheinlichkeit für Materialversagen müsste exponentiell zur Gewichtsersparnis steigen (Vorsicht, Hypothese, keine Tatsachenbehauptung). Auch die Toleranz für Verarbeitungsfehler müsste bei sinkendem Materialeinsatz sinken. Die Gewichtsersparnis ist also nicht gratis, man erkauft sie für den Preis einer reduzierten Lebensdauer. Genau wie Specialized es im oben zitierten Beipackzettel schreibt.[/QUOTE]

Kann das sein, dass Du Festigkeit und Steifigkeit vertauscht? Steifigkeit hängt auch von der Geomterie des Bauteils zusammen, während die Festigkeit ein Mterialkennwert ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei höherfestem Stahl (Zugfestigkeit über 100kp/mm2)liegt erfahrungsgemäß bei ca.0,4/0,5mm Wandungsstärke und > 35mm Rohrdurchmesser die Schallmauer,ab der die Beulempfindlichkeit nicht mehr beherrschbar ist.
 
Bei höherfestem Stahl (Zugfestigkeit über 100kp/mm2)liegt erfahrungsgemäß bei ca.0,4/0,5mm Wandungsstärke und > 35mm Rohrdurchmesser die Schallmauer,ab der die Beulempfindlichkeit nicht mehr beherrschbar ist.

Das sollte mir doch der cmus erklären!:crash:

Ich wollte nur darauf hinaus, dass hier nicht objektiv diskutiert wird, denn alle getätigten Aussagen unabhängig vom Werkstoff getroffen werden können.
 
[...] und wer die Fachbegriffe der technischen Mechanik (wie z.B. Materialermüdung, etc.)

Wenn ich das kurz Korrigieren darf: Das gehört in die Werkstoffwissenschaft, Stichwort: Wöhlerkurve.

[...]Und was heißt hier kurz ? 5 Jahre ? Und was heißt lang ? 10 Jahre und mehr ? Kilometerleistungen sind da sicherlich aussagekräftiger. Und was passiert dann, wenn die Zeit um ist ? Totalausfall oder mit Ankündigung?[...]

Das kann man ja so bemessen wie dort wo das Material herkommt: In Betriebsstunden.
Einen Totalausfall gibt es nach einer erreichten Betriebbstundenanzahl nie, nur eine Überprüfung und ab einer bestimmten Anzahl auch ein Ausbessern der kritischen Stellen. Bei einem Fahrradrahmen ist sicherlich nur ersteres sinnvoll und zweiteres durch Austausch des Rahmens zu ersetzen.

Die konkreten Zahlen empfinde ich ehrlich gesagt nicht als so konkrett, weil es Literaturwerte sind, die nicht mit den heute eingesetzten Materialien übereinstimmen müssen. Sogar bei Stählen geht die Entwicklung auch heute noch weiter - das bedeutet die Literaturwerte veraltern und stimmen nicht mehr

Dann gibt es andere Werte für andere Stähle und Werkstoffkombinationen. Die Literaturwerte für bestimmte Werkstoffe bleiben nahezu immer gleich. Worauf du anspielst ist die "Sicherheit" die durch verbesserte Verarbeitung weiter gesenkt werden kann.

Ferner erkläre bitte, warum man keine Stahlrohre mit größeren Durchmesser für noch höhere Steifigkeit baut.

Die Rohre müssten mit steigendem Durchmesser für das gleiche Gewicht noch dünner werden. Die Rohre würden dann einfach zu empfindlich gegen "Alltag".


Danke - bitte belege an Hand deiner Ausführung, warum ein Stahlrad weniger zu Ermüdungsbruch neigt als ein Carbonrad. Bitte nicht an Hand von Beispielen aus der Medizintechnik - wir sprechen hier über Räder.

Anhand dieses Beispiels kann auch ich das nicht. Jedoch ein anderes schönes Beispiel: Die Karosse einer Corvette aus den 70ern besteht zum Großteil aus GfK. Bei einer Restauration wird das GfK meist noch einmal mit Harz Getränkt um das ausgegaste Harz zu ersetzen.
Ähnlich(mittleriweile ist man wie du schon erwähntest weiter) verhält es sich mit CfK. Bei einem Gepflegen leichten Stahlrahmen(in diesem Falle Geschweißt, bei gelötetem verhält es sich wieder etwas anders) muss man zwar alle paar Jahre die Hohlraumversiegelung erneuern, jedoch nicht den Stahl ausbessern.

Gruß,
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Karosse einer Corvette aus den 70ern besteht zum Großteil aus GfK
Diese Karosse hat keinerlei tragende Funktion, eine Corvette fährt auch vollkommen ohne Kunststoffkarosserie. Das Beispiel ist damit für den Vergleich untauglich.
Die ganze immer wiederkehrende Diskussion um die Dauerfestigkeit von Compositwerkstoffen ist doch einer weit verbreiteten Unsicherheit geschuldet. Es ist leider ein Konstruktionsmerkmal von solchen Werkstoffen, dass strukturelle Beschädigungen anders als an den meisten Metallen auch äußerlich unsichtbar sein können. Bezeichnend in diesem Zusammenkang ist, dass unter den Nutzern von Ti als Rahmenwerkstoff Fragen nach der Festigkeit selbst nach einem Unfall niemals gestellt werden. Ebenso gilt ein solcher Rahmen nach der Reparatur eines Rohres wieder als uneingeschränkt renntauglich. Fahrern, die dazu neigen, ihrem Plasterahmen nach einem harmlosen Umfaller zu misstrauen kann ich nur immer wieder den Rat geben, auf Ti umzusteigen. Der Rahmenpreis sollte dabei keine Rolle spielen, denn als Gegenwert erhält man einen uneingeschränkt dauerhaltbaren und reparaturfähigen Rahmen.
Der einzige Preis, den man dafür zahlen muss ist, sich für die folgenden 20 - 30 Jahre konsequent von Modeströmungen abzukoppeln.
 
Diese Karosse hat keinerlei tragende Funktion, eine Corvette fährt auch vollkommen ohne Kunststoffkarosserie. Das Beispiel ist damit für den Vergleich untauglich.

Willst du damit behaupten unter Belastung Gast das Harz bei GFK nicht aus?:p(Dass die Karosse nichts ausser sich selbst trägt ist mir bekannt, hatte ich allerdings vergessen zu erwähnen)

Es ging mir nicht um den Vergleich mit einem Fahrradrahmen sondern um den vergleich der Materialien an sich. Und ein Material dessen wichtigstes Element sich mit der Zeit verflüchtigt ist zwangsweise weniger dauerhaltbar, egal wo es verbaut ist.

Gruß,
 
Wobei man noch anmerken muss dass die Karosse der Corvette, wahrscheinlich wie damals üblich, aus Polyesterharz und Glas-Matten gefertigt wurde. Die Nachteile von Polyesterharz sind ja bekannt. Hochwertige Bauteile aus Epoxidharzen und hochwertigen Geweben verhalten sich da schon etwas anders. Langzeiterfahrungen im Segelflugzeugbau bestätigen dies.
 
Zurück
Oben Unten